Bei einer Veranstaltung am Donnerstagabend in Mannheim malt AfD-Chef Meuthen eine rosige Zukunft seiner Partei. Nach dem Einzug in zehn Parlamente sei sie auf dem Weg zur Volkspartei.

Mannheim - Die AfD wird sich nach Ansicht ihres Bundeschefs Jörg Meuthen dauerhaft als Volkspartei in Deutschland etablieren. Nachdem seine Partei bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg die SPD und bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern die CDU hinter sich gelassen habe, stünden die Chancen dafür nicht schlecht, sagte Meuthen am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Mannheim. „Wir sind gekommen um zu bleiben“, betonte er vor rund 250 Teilnehmern. Vor der Veranstaltung protestierten Menschen in der Innenstadt und vor dem Lokal gegen die Rechtspopulisten.

 

Meuthen, der auch den baden-württembergischen Landesverband führt und designierter Vorsitzender einer künftig wiedervereinigten Landtags-AfD ist, warnte mit Blick auf die Zuwanderung von Flüchtlingen vor massiven Erhöhungen von Steuern und Sozialabgaben. Die Schutzsuchenden seien kaum in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Er bekannte sich zu einer patriotischen Politik, die zu Unrecht verunglimpft werde. „Wir brauchen ein gesundes Verhältnis zu unserer Heimat“, betonte er. Das habe nichts mit Nationalismus zu tun.

Gegner der AfD protestierten friedlich

Nach Meuthens Ansicht droht die Gefahr einer Islamisierung in Deutschland. Anders als die von ihm verachteten „Kartellparteien“ sei er sich sicher: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Wenn Muslime die Demokratie durch totalitären Islam ersetzen wollten, seien sie in Deutschland falsch. Kinderehen, Parallelgesellschaften oder Burkas dürften keinen Platz haben. Zugleich warnte er vor Pauschalisierung. Es gebe es auch viele Muslime, die sich in die Gesellschaft eingliedern wollten.

Er machte auf die tragischen Schicksale von manchen abgeschobenen, möglicherweise nach Jahren schon gut integrierten Flüchtlingen aufmerksam. Um solche „schlimmen“ Situationen zu vermeiden, dürften Einwanderer ohne Bleibeperspektive nicht nach Deutschland einreisen, sondern müssten in Aufnahmezentren vor den Toren der EU aufgenommen werden, so Meuthen. „Deshalb haben wir nicht vor vor dem Asylantenheim zu demonstrieren, sondern vor dem Kanzleramt.“

Gegen das Parteitreffen protestierten friedlich in der Mannheimer City etwa 130 Menschen mit Klobürsten und Plakaten. Nach Polizeiangaben demonstrierten zeitweise bis zu 170 Menschen vor dem Veranstaltungslokal, das von einem großen Polizeiaufgebot geschützt wurde.