Behinderte blockieren am Samstag in Vaihingen acht Stellflächen. Die Aktion richtete sich gegen regelmäßig zugeparkte Behindertenparkplätze.

Vaihingen - Normalerweise sind am Samstagmittag die Parkplätze rund um den Vaihinger Markt belegt. An diesem Tag aber stehen in der Bucht vor einem Zigarren-Fachgeschäft keine Autos. Dafür haben Rollstuhlfahrer – darunter der Behindertenbeauftragte des Stadtbezirkes Ivo Josipovic – sowie der Arbeitskreis Barrierefreies Vaihingen gesorgt.

 

Die Teilnehmer der Aktion halten Schilder mit der Aufschrift „Ich parke nur kurz“ in die Höhe. Heute belegen einmal Behinderte mit ihren rollenden Untersätzen – Rollstühlen und auch Rollatoren acht Stellflächen. Normalerweise ist das oft umgekehrt. Da parken Nichtbehinderte ungeniert auf Parkplätzen für Behinderte. Dafür sollte die Aktion ein Bewusstsein schaffen.

Ärger über kleines Pflaster

„Die Behindertenparkplätze sind prinzipiell zugeparkt“, sagt Angelika Bochnig, Die Frau ist für die Aktion mitsamt Familie extra aus Winnenden angereist. Sie sitzt seit sieben Jahren im Rollstuhl und ärgert sich auch über Kopfsteinpflaster, über das sie oft holpern muss. „Ein Behindertenparkplatz mit kleinen Pflastersteinen und Bordstein – das geht gar nicht“, sagt Thomas Stetten. Er spricht für die Organisation Pro Retina, die sich für Sehbehinderte stark macht.

Gabriele Leitz (Grüne), Mitglied des Vaihinger Bezirksbeirates, freut sich, dass sich so viele an der Aktion beteiligt haben. Wie wichtig sie ist, habe sich auch am Samstagmorgen gezeigt. Denn obwohl die Aktion angemeldet war und das Ordnungsamt Schilder aufgestellt hatte, waren zunächst alle Stellflächen – auch jene für Behinderte – zugeparkt. „Wir waren kurz vor dem Abschleppen“, sagt Leitz. Die Parker haben die Flächen gerade noch rechtzeitig freigemacht. Die Polizei hat Strafzettel verteilt.