Jetzt ist es amtlich: Das Amtsgericht Stuttgart hat den Münchner Sanierungsexperten Christian Gerloff zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Internetstores bestellt. 600 Beschäftigte sind betroffen.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Die Stuttgarter Internetstores GmbH, zu der unter anderem die Marken Fahrrad.de, Bikester und Campz gehören, hat am Montagnachmittag am Amtsgericht Stuttgart Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchner Rechtsanwalt Christian Gerloff bestimmt. Dieser sichert und erhält das Vermögen von Internetstores und prüft in einem ersten Schritt, ob Internetstores die Kosten des Verfahrens zahlen kann.

 

Seit Tagen hatte es Spekulationen und Berichte über eine mögliche Insolvenz der Internetstores GmbH gegeben, die nach Eigenauskunft 130 000 Produkte führt und derzeit 600 Mitarbeiter in Stuttgart, Berlin, Lyon und Stockholm beschäftigt. Das Stuttgarter Unternehmen ist Teil von Signa Sports United (SSU), der Sportartikel-Sparte der Signa-Gruppe, die vom österreichischen Investor René Benko gegründet wurde.

Vor wenigen Tagen meldete bereits die Tennis-Point GmbH Insolvenz an

Bereits am vergangenen Freitag hatte die SSU-Tochter Tennis-Point GmbH am Amtsgericht Bielefeld Insolvenz angemeldet. Auch hier wurde Gerloff, der auf Sanierungsverfahren im Einzelhandel spezialisiert ist, als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt.

Signa Sports United hatte bereits angekündigt, dass weitere Tochterunternehmen vor Insolvenzanträgen stünden sowie die Muttergesellschaft Signa Sports United N.V. Anfang vergangener Woche hatte Benkos Signa Holding eine Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United überraschend zurückgezogen.

Signa Sports United ist ein auf Sport spezialisiertes E-Commerce-Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Es ist in den Bereichen Fahrrad, Tennis und Outdoor tätig und verfügt über mehr als 80 Online-Sites und Partnerschaften mit 500 weiteren Shops.