In wenigen Wochen steigt die 16. Auflage die Lange Ost-Nacht. Tracy Osei-Tutu hat in diesem Jahr das Bühnenprogramm organisiert.

S-Ost - Nur noch wenige Wochen, dann steigt am Samstag, 22. Juli zum 16. Mal die Lange Ost-Nacht (LON). Mit seiner Flanier- und Partymeile, die vom Schmalzmarkt in Gablenberg bis zum Ostendplatz reicht, lockt das beliebte Straßenfest Jahr für Jahr Menschen aus ganz Stuttgart an. Im vergangenen Jahr stand die LON allerdings kurzzeitig auf der Kippe. Grund dafür war der Ausfall einer jungen Frau, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Landeshauptstadt machte. Zum Hintergrund: Seit 2004 unterstützt die Stadtverwaltung die LON personell mit der Abordnung von jungen FSJlern. Veranstalter der Langen Ost-Nacht ist der Museumsverein Stuttgart-Ost zusammen mit den Handels- und Gewerbevereinen Gablenberg und Stuttgart-Ost. Zum Glück für alle Beteiligten konnte das Fest dann durch eine unbürokratische Nachbarschaftshilfe aus dem Bezirksrathaus Bad Cannstatt doch noch gerettet werden.

 

Organisatorin versprich bunte Vielfalt

In diesem Jahr kümmert sich Tracy Osei-Tutu um die Lange Ost-Nacht. „Das Bühnenprogramm steht fest“, sagt die 18-Jährige erfreut, die im vergangenen September ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim Haupt- und Personalamt der Landeshauptstadt Stuttgart begonnen hat. Die Besucher dürfen sich laut Osei-Tutu auf eine bunte Vielfalt auf dem Fest freuen. Von 18 Uhr bis in die Nacht hinein darf gefeiert, getanzt, geschlemmt und getrunken werden. Dafür sorgt eine Mischung aus Gastronomie, Kultur, Spektakel und Information. Vereine, Institutionen und Firmen aus dem Stadtbezirk stellen sich an den Ständen vor und zahlreiche Aktionen laden die Besucher zum Mitmachen ein. Für die kleinen (und großen) Festbesucher gibt es Kinderschminken, einen Riesentischkicker, Mini-Tischtennis, Taekwondo-Training und eine Rundfahrt mit der Bimmelbahn von Thaldorf. Die Polizei informiert zudem Besucher an ihrem Präventionsstand und es können Fotos auf dem Polizeimotorrad gemacht werden. Internationale und heimische Snacks und Speisen laden zum kulinarischen Gaumenschmaus ein. „Kulturell hat die Lange Ost-Nacht von Tanz, Musik bis hin zu Theateraufführungen ebenfalls viel zu bieten“, berichtet Tracy Osei-Tutu, die in ihrer Freizeit selbst gern auf der Theaterbühne steht.

Eigens für das FSJ ist die junge Frau mit ghanaischen Wurzeln vor einem Jahr samt Familie von Esslingen am Neckar in die Landeshauptstadt gezogen. Dabei ist es eher dem Zufall zu verdanken, dass sie sich nun um die Lange Ost-Nacht kümmert. „Ich interessiere mich sehr für politische Themen und wollte nach dem Abitur schauen, ob ich diesen Weg auch beruflich gehen möchte“, erklärt Osei-Tutu. Auf einer Jobbörse habe sie dann von der Möglichkeit zu einem FSJ in der Stuttgarter Stadtverwaltung erfahren und sich prompt beworben. Nun ist die 18-Jährige neben der Organisation für das Stadtteilfest während des FSJ unter anderem auch für die Jugendbeteiligung in den inneren Stadtbezirken und für den Jugendrat Mitte zuständig. „Das Aufgabenfeld ist sehr vielseitig und die Arbeit macht mir großen Spaß“, sagt Osei-Tutu. Manchmal seien die Wege innerhalb der Verwaltung allerdings sehr lang, schildert die FSJlerin. „Es ist oft schwierig, die Leute zu erreichen, wenn man etwas braucht. Deshalb ist es gut, wenn man frühzeitig mit der Planung beginnt.“ An die schriftliche Dokumentation der Treffen und das Aufsetzen von offiziellen Briefen habe sie sich mittlerweile gewöhnt. „Es ist nichts, was man nicht meistern kann“, ermuntert Osei-Tutu eventuelle Nachfolger. Denn im August endet das FSJ für sie.

Hoffen auf gutes Wetter

Der Landeshauptstadt will Osei-Tutu auch danach treu bleiben. Eine Zusage für Public Management im Rathaus liegt ihr bereits vor. Doch jetzt hofft sie erst einmal auf viele Besucher und gutes Wetter bei der Langen Ost-Nacht, die sie auf die Beine gestellt hat.