Seit Monaten schwelt der Handelskonflikt mit den USA, nun hat US-Handelsminister Ross kurzfristig einen Besuch in Berlin abgesagt. Ross gab als Grund einen gleichzeitigen Termin mit Trump an.

Berlin - US-Handelsminister Wilbur Ross hat seine Reise nach Deutschland kurzfristig abgesagt. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Ross habe am späten Montagabend abgesagt, mit dem Hinweis auf einen kurzfristen Termin, den er bei US-Präsident Donald Trump habe.

 

Eineinhalb Wochen vor dem G20-Gipfel der Top-Wirtschaftsmächte wollte Ross sich mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) treffen. Dabei sollte es auch um den seit Monaten schwelenden Handelskonflikt mit den USA sowie drohende Strafen gegen europäische und deutsche Stahlproduzenten gehen.

„Amerika zuerst“-Politik

Im März hatten die USA Dumping-Vorwürfe erhoben. Noch im Juni wollte Ross zudem einen Bericht zur Frage vorlegen, ob Stahlimporte auch aus der EU als Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA eingestuft werden können. Die Bundesregierung weist die Vorwürfe zurück.

Hintergrund des Konflikts ist die „Amerika zuerst“-Politik von US-Präsident Donald Trump. Diese Abschottung gefährdet auch eine gemeinsame Linie der führenden Wirtschaftsmächte. Die G20-Staats- und Regierungschefs beraten Anfang Juli in Hamburg auf ihrem Gipfel auch über Handelsfragen.