Die neue Broschüre der Ostwege-Reihe des Kulturtreffs Stuttgart-Ost bietet viel Wissenswertes über den Stadtbezirk. Und das nicht nur für neu Hinzugezogene, auch für manch Alteingesessenen hält sie Überraschendes parat.

S-Ost - Der Stuttgarter Osten mit seinen acht Stadtteilen hat viel zu bieten. Um Einwohner als auch Besucher über den Stadtteil zu informieren, hat der Kulturtreff Stuttgart-Ost seit dem Jahr 2003 diverse Broschüren zu Themen wie Kultur, Kunst und Gastronomie, Aussichtspunkten und Höhenwegen oder Brunnen herausgebracht. Die neunte Broschüre der Ostwege-Reihe widmet sich unter dem Titel „Ostwege für Anfänger“ Plätzen, Bauten und Anlagen, die man als waschechter Ostler kennen sollte.

 

Die Texte in der 34-seitigen Broschüre stammen von Historiker Ulrich Gohl, die Fotografien dazu hat Gerhard Götze vom Kulturtreff gemacht. In der Broschüre werden die Stadtteile Berg, Frauenkopf, Gablenberg, Gaisburg, Gänsheide, Ostheim und Stöckach mit ihren jeweiligen Besonderheiten und ihrer Geschichte vorgestellt.

Der erste Zoo und das erste Parkhaus

Das informative Heft richtet sich nicht nur an Neubürger und Besucher, die den Osten entdecken wollen. „Alteingesessenen Ostlern wird so manches Schmankerl und die ein oder andere Überraschung geboten“, kündigte Ulrich Gohl bei der Vorstellung der Broschüre in der Stadtteilbibliothek Stuttgart-Ost an. Als Beispiel nennt der Autor den Standort der heutigen Schwabengarage am Stöckach. „Dort hat der württembergische König Friedrich 1812 den ersten Zoo Deutschlands errichten lassen“, sagte Gohl. Dieser musste aber schon wenige Jahre später wieder schließen. Von 1918 an sind an dem Standort Fahrzeuge aufbereitet worden, die aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt waren. 1924 wurde an der heutigen Heilmannstraße das erste Parkhaus Württembergs errichtet. Es war das dritte Parkhaus im Reich und mit 450 Stellplätzen das seinerzeit größte weltweit.

„Mit der neunten Broschüre wollen wir auch Menschen, die schon länger im Osten wohnen, neugierig machen, damit sie ihre Heimat wieder neu entdecken können“, sagte Gerhard Götze. Im Gegensatz zu den bisherigen Broschüren gibt es im neunten Heft keine Wegevorschläge. Vielmehr sollen sich die Menschen ihre Route selbst zusammenstellen. Das sei jedoch dank der Texte und Standortmarkierungen sowie der guten Anbindung des Stadtteils an die öffentlichen Nahverkehrsmittel gut zu bewältigen, sagte Dorothee Siefert vom Kulturtreff. So könne man auf den selbst gewählten Strecken durchaus noch mehr Neues entdecken.

Die Ostwege-Broschüre ist kostenlos erhältlich

Die Broschüre, die in einer Auflage von 3000 Stück erscheint, ist in der Stadtteilbibliothek, im Muse-O, in der Ostend-Buchhandlung, in der Infothek des Rathauses und im Treffpunkt Rotebühlplatz kostenlos erhältlich. Zusätzlich zu der neu erschienenen Broschüre bietet der Kulturtreff erneut thematische Führungen an.

Am Samstag, 13. Mai, berichten Gerhard Götze und Ulrich Gohl bei einem zweistündigen Stadtteilspaziergang Wissenswertes über die beiden zentralen Stadtteile Ostheim und Gablenberg. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Brunnen vor der Apotheke am Ostendplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt sechs Euro. Im Anschluss an die Führung besteht die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.