Studenten haben etwas mehr Geld zur Verfügung. Das ergab die jüngste Sozialerhebung des Deutsches Studentenwerks. Doch auf der anderen Seite leiden sie vor allem unter den hohen Mietkosten.

Berlin - Studenten in Deutschland haben zwar etwas mehr Geld zur Verfügung, werden aber vor allem durch hohe Mietpreise belastet. Sie verfügten im vergangenen Jahr monatlich über durchschnittlich 918 Euro im Monat, während es im Jahr 2012 noch 842 Euro waren, wie die am Dienstag vorgestellte Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) ergab.

 

Das DSW beklagte zugleich, dass Studenten unter hohen Mietkosten leiden. „Der Kostendruck auf die Studierenden nimmt zu, vor allem fürs Wohnen“, erklärte DSW-Präsident Dieter Timmermann. Die Miete bleibe der größte Ausgabeposten. In vielen Hochschulstädten werde es immer schwieriger, preisgünstigen Wohnraum zu finden.

Mehr arbeiten und bekommen Geld von den Eltern

Die finanzielle Lage der Studenten verbesserte sich laut der Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Studenten vor allem, weil mehr von ihnen arbeiten und sie von ihren Eltern stärker unterstützt werden. Der Anteil der Erwerbstätigen unter den Studenten stieg demnach seit 2012 um sechs Prozentpunkte auf 68 Prozent. Die Situation von Studenten ist allerdings sehr unterschiedlich. Die Angaben zum „Durchschnittsstudenten“ dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Studenten als Gruppe „insgesamt diverser und heterogener werden“, erklärten das DSW, das Bundesbildungsministerium und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) bei der Vorlage der Untersuchung.

So stieg etwa der Anteil von Studenten mit Kind auf sechs Prozent, derjenige von Studenten mit gesundheitlicher Beeinträchtigung auf elf Prozent. Die Studenten in Deutschland seien „so vielfältig wie unsere ganze Gesellschaft“, erklärte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU). Die Hochschulen stünden vor der großen Aufgabe, „ihre Studienformen noch flexibler zu gestalten, etwa mit Blick auf ein Studium mit Kind oder im Umgang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen“.

Die Sozialerhebung des DSW ist eine Langzeituntersuchung, die bereits seit 1951 erstellt wird. Im Sommersemester 2016 beteiligten sich an der erstmals online organisierten Befragung mit 60.000 Studenten so viele wie noch nie. Die Studie wurde vom DZHW erarbeitet und vom Bundesbildungsministerium finanziert.