Mythos 7: Wenn Kinder fiebern, ist höchste Vorsicht geboten

Nicht unbedingt, sagt der RBK-Chefarzt Mark Dominik Alscher. Kinder haben oft Beschwerden wie Husten, Halsschmerzen oder erhöhte Temperatur. Meist handelt es sich bei solchen Erkältungssymptomen um harmlose Virusinfekte, die nach ein paar Tagen von selbst wieder verschwinden. Und auch HNO-Arzt Horst Luckhaupt aus Dortmund rät Eltern in dieser Zeit zu mehr Gelassenheit: Viel hilft schon ein ruhiger Tagesablauf, leicht verdauliche Kost und bei Husten eine erhöhte Schlafposition. „Bei Fieber können Eltern es mit Hausmitteln wie Wadenwickeln versuchen.“ Aber auch Medikamente wie Paracetamol sind für Kinder verträglich. „Wichtig ist, dass das kranke Kind ausreichend trinkt“, sagen beide Experten. Denn insbesondere bei fiebrigen Erkältungen verliert der Körper viel Flüssigkeit – etwa aufgrund des Schwitzens oder weil das Kind aufgrund seiner verstopften Nase durch den Mund atmet. Das gilt auch für Erwachsene, sagt Mark Dominik Alscher: „Zwei bis drei Liter sind die normale Trinkmenge, bei Erkältungen dürfen es drei bis vier Liter sein.“

 

Der Gang zum Arzt ist dann notwendig, wenn das Fieber beim Kind lang anhaltend hoch bei 39 Grad liegt. „Je jünger das Kind, umso vorsichtiger sollte man sein“, sagt Luckhaupt, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Denn dann steigt die Gefahr eines Fieberkrampfs. Ein weiteres Alarmsignal ist laut Alscher ein heftiger Schüttelfrost, „der das Bett zum Wackeln bringt“. Auch Symptome wie etwa Luftnot sollten medizinisch abgeklärt werden. Ebenso, wenn das Kind über Schmerzen an einem bestimmten Organ wie der Lunge oder der Niere klagt. Dann sollten Eltern mit dem Kind zum Arzt.