Der Gemeinderat bringt drei Projekte für die Remstalgartenschau 2019 auf den Weg.

Weinstadt - Die Zeit drängt und Weinstadts Oberbürgermeister drückt aufs Tempo. „Ich bin dem Gemeinderat dankbar, dass er die Vorschläge der Verwaltung mitträgt und diese wegweisenden Entscheidungen getroffen hat“, resümierte Michael Scharmann die Beschlüsse in der jüngsten Sitzung des Gremiums.

 

Bis weit nach 23 Uhr hatten die Ratsmitglieder zusammengesessen und in teils lebhafter Debatte einen Tagesordnungspunkt nach dem anderen abgearbeitet. Dabei spielten auch drei nicht unwesentliche Teilprojekte für die Remstalgartenschau 2019 eine Rolle. Die Fläche im Steinbruch nahe des Endersbacher Wohngebiets Trappeler soll nun laut Beschluss des Gemeinderates als zentrale Veranstaltungsfläche erschlossen werden. Dafür will die Stadt die bisherige Ackerfläche zu einer belastbaren Veranstaltungswiese umgestalten. Zusätzlich wird eine Art Natur-Arena auf dem Gelände entstehen, die den umliegenden Schulen als Grünes Klassenzimmer dienen soll. Im direkten Kontakt mit der Natur will die Stadt den Schülern dort Anschauungsunterricht in Flora, Fauna und Geologie angedeihen lassen. Für dieses Vorhaben hat der Gemeinderat 293 000 Euro genehmigt.

Zwei „Stuttgarter Holzbrücken“ für Weinstadt

Deutlich teurer kommen die beiden geplanten „Stuttgarter Holzbrücken“. Laut Gutachten soll die kleinere Brücke über den Heppach in Großheppach rund 250 000 Euro kosten. Die längere Brücke über die Rems und den Haldenbach an der Birkelspitze soll dagegen rund 550 000 Euro verschlingen. Sollte der Förderantrag erfolgreich sein, kann die Stadt mit 50 Prozent Zuschuss rechnen. Laut eines Gutachters sei ein solches Holzbauwerk gegenüber einer herkömmlichen Stahl- oder Betonbrücke kostengünstig und hätte den maßgeblichen Vorteil, dass sie je nach Spannweite mehrere Tonnen Kohlenstoffdioxid einlagere und damit klimaneutral sei. Da eine Holzbrücke auf bewährte Konstruktionsmethoden aufbaue, sei das Bauwerk besonders stabil und langlebig.

Die Fuß- und Radwegeverbindung zwischen dem Wohngebiet Trappeler und der Birkelspitze hat auch deswegen eine herausragende Bedeutung für die Stadt, weil dort das „Kaminhaus“, Weinstadts Vorzeigeprojekt zur Remstalgartenschau, entstehen soll. Die besondere Lage „zwischen Industrielandschaft und Naturidyll“ soll laut Präsentationstext „zwischen vergangenen Zeiten und heute vermitteln“. Wann sich der Gemeinderat allerdings mit dem eigentlichen Bauvorhaben, dem Kaminhaus, konkret beschäftigt, ist zurzeit noch unklar. Auf eine entsprechende Nachfrage Manfred Siglingers von der Grünen Offenen Liste verwies der Oberbürgermeister auf die anstehende Klausur des Gemeinderats. Für die Planungsleistungen beider Brücken gab das Gremium insgesamt 132 000 Euro frei.

Ein Park von Bürgern für Bürger

Über das Großprojekt „Grüne Mitte“ wird in Weinstadt schon seit mehr als 30 Jahren diskutiert. Auf der Fläche zwischen Beutelsbach und Benzach soll ein Mitmachpark entstehen, bei dem die Bürger gefordert seien, sich aktiv einzubringen.

Im zweiten Anlauf erhielt das Projekt den Zuschlag als „Nationales Projekt des Städtebaus“ und somit eine Förderung von 3,45 Millionen Euro. Den dafür erforderlichen Eigenanteil der Stadt von 1,7 Millionen Euro hat der Gemeinderat ebenfalls beschlossen. Als Startaktion werden Michael Scharmann und der Erste Bürgermeister Thomas Deißler am 27. Juni im Rahmen eines Sommerfestes einen Baum pflanzen, begleitet von Aktionen des Jugendgemeinderats.