Asylbewerber brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Hilfe im Alltag. Integrationsmanager sollen den Flüchtlingen in der Gemeinde unter die Arme greifen.

Hemmingen - Die Gemeinde Hemmingen forciert den Plan, Integrationsmanager zu bekommen. Denn wie alle Kommunen ist auch Hemmingen gesetzlich dazu verpflichtet, die Anschlussunterbringung von Asylbewerbern mit einem Aufenthaltstitel zu gewährleisten. Neben der Bereitstellung von Wohnungen gehört dazu vor allem auch die soziale Betreuung der Flüchtlinge, um eine bessere Integration zu erreichen. Das Land Baden-Württemberg und die kommunalen Spitzenverbände haben daher einen Pakt für Integration geschlossen, um die Integration der Menschen in der Anschlussunterbringung gezielt zu unterstützen. Dafür hat das Land für dieses und das kommende Jahre jeweils 70 Millionen Euro bewilligt, die unter anderem in das Integrationsmanagement fließen sollen.

 

Der Markt für Sozialpädagogen ist leer gefegt

Hemmingen hofft, dass der Gemeinde ein oder mehrere Integrationsmanager zugeteilt werden. Getan wird schon vieles in der Strohgäu-Kommune. So kümmert sich etwa der Freundeskreis Flüchtlingshilfe intensiv um neu angekommene Menschen. Nun läuft eine Anfrage des Gemeinderats an den Landkreis Ludwigsburg, er soll für die Gemeinde entsprechende Integrationsmanager-Stellen beim Land beantragen und die soziale Betreuung in der Anschlussunterbringung weiterhin vollständig übernehmen. „Der Markt für Sozialpädagogen ist ja leer gefegt, daher hat es Sinn, die Stellen über den Landkreis zu besetzen“, sagt der Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer. Aus seiner Sicht sei es allerdings am besten, wenn der oder die Integrationsmanager dann auch dauerhaft in Hemmingen präsent seien. „Wenn man immer erreichbar ist, kann man auch am besten helfen“, so Schäfer.

Die Anzahl der Stellen ist noch unklar

Konkret sollen die neuen Sozialarbeiter etwa junge Flüchtlinge in der Schule und auf dem Weg in den Beruf unterstützen und ihnen beim Erlernen der deutschen Sprache helfen. Auch das bürgerschaftliche Engagement der Neuankömmlinge soll durch den engeren Kontakt zu den Sozialpädagogen gefördert werden.

Wie viele neue Stellen insgesamt für das Integrationsmanagement bereitgestellt werden und wie der Pakt genau ausgestaltet werden soll, ist nach Angaben des Hemminger Rathauschefs noch nicht bekannt. „Das hängt von der Verwaltungsvorschrift ab, die erst im September vom Sozialministerium erlassen werden soll.“ Fest steht jetzt allerdings, dass Hemmingen mit einer Finanzspritze in Höhe von knapp 23 000 Euro rechnen kann, Korntal-Münchingen kann sogar mit gut 77 000 Euro kalkulieren. Derzeit entfalle auf 150 Asylbewerber genau eine Sozialarbeiterstelle. „Das ist zu wenig, und wir hoffen, dass dieser Schlüssel aufgestockt wird“, sagt Schäfer. Der Gemeinderat hat der Beauftragung des Landkreises mehrheitlich zugestimmt.