Mit dem Erfolg bei der TSG 1899 Hoffenheim II wird der Klassenverbleib in der Fußball-Regionalliga noch geschafft. Der Etat soll für die neue Saison weitgehend bestehen bleiben.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Das ist eben der Unterschied zwischen den Profis und Amateuren. Auch in Hoffenheim. Während in der Arena von Sinsheim 2000 Liter Freibier zur Feier für die Champions-League-Qualifikation bereit standen, ging im Dietmar-Hopp-Stadion in der Ortsmitte der Gerstensaft aus. Offensichtlich hatte der Kiosk nicht mit diesem Ansturm von 1650 Zuschauern gerechnet, der Großteil aus Stuttgart. Und der feierte nach dem 2:0-Sieg: den Klassenverbleib der Kickers in der Fußball-Regionalliga.

 

Rückblick Die Mannschaft ist von Beginn an konzentriert zur Sache gegangen, hatte mehr Biss und Chancen und kam so auch zu den Treffern durch Daniel Schulz und Yannick Thermann. Es hätte ja ein Unentschieden gereicht, eine Niederlage aber nicht, weil parallel der Mitkonkurrent Pirmasens sein Spiel gegen Steinbach 2:0 gewann – und nun auf Schützenhilfe hoffen muss, um und den Klassenverbleib zu schaffen. „Wir haben den größtmöglichen Betriebsunfall gerade noch verhindert“, sagt der Kickers-Aufsichtsratschef Christian Dinkelacker.

Trainer „Wir woll’n den Trainer sehen“, skandierten die Kickers-Fans in der Kurve. Doch Tomasz Kaczmarek hatte sich in der Minute des Erfolgs an den Spielfeldrand zurückgezogen, mit der Lebensgefährtin und kleinen Tochter. Vielleicht hat ihm die Familie ja in den vergangenen Wochen den nötigen Halt gegeben. „Er strahlt Ruhe aus und hat eine gute Ansprache in der Kabine“ sagt Präsident Rainer Lorz über den Trainer, der einen Vertrag bis 2019 hat. „Das haben wir bewusst gemacht“, auch wenn die Verantwortlichen dafür nicht nur Lob geerntet haben. Das kam dafür von anderer Seite: „Ich glaube, er hat jeden Spieler besser gemacht“, sagt zum Beispiel der Winterzugang David Müller.

Mannschaft Nach dem feststehenden Klassenverbleib steht auch das Gerüst des Teams für die nächste Saison, weil 18 Spieler noch einen Vertrag besitzen. Zudem besteht bei Lhadji Badiane und As Ibrahima Diakité eine Option. Andererseits herrscht gerade in der Offensive ein Überangebot, während in der Defensive Alternativen eher rar sind. Da könnte umgeschichtet werden. Als Wechselkandidaten gelten Mannström, Malone und auch Küley.

Finanzen „Wir werden versuchen, den Etat nahezu zu halten“, sagt Präsident Rainer Lorz, so dass unterm Strich trotz leichter Kürzungen um die 1,5 Millionen Euro für die erste Mannschaft zur Verfügung stehen dürften. Das Aufsichtsratsmitglied Christoph Dietrich sagte aber noch auf dem Platz in Hoffenheim: „Wir müssen uns auch konsolidieren.“ Erster Schritt war die Abmeldung der zweiten Mannschaft, was mindestens 250 000 Euro einspart, wobei ein Teil davon wieder in den Nachwuchs- und Scoutingbereich fließen soll.

Ausblick Bis zum WFV-Pokalfinale am Donnerstag herrscht Funkstille. Danach werden erste Personalentscheidungen erwartet. Auch in Sachen Sportlicher Leiter? „Wir wollen weiter professionell arbeiten“, sagt Lorz dazu. Saisonbeginn ist am letzten Juli-Wochenende, Trainingsstart voraussichtlich am 22. Juni.