Petra Goldberg lässt schwarze Hundeskulptur vergolden. OB Cohn versteigert das Werk von Ottmar Hörl zum Auftakt der langen Einkaufsnacht – für 4500 Euro.

Leonberg - Martin Georg Cohn ist dafür bekannt, dass er nahezu jede Aufgabe selbstbewusst anpackt. Doch zum Auftakt der langen Einkaufsnacht gibt der Oberbürgermeister unumwunden zu: „Eine Versteigerung mach ich zum ersten Mal.“

 

Es ist ja auch nicht irgend ein Kunstgegenstand, den der OB unter den Hammer bringt. Er versteigert die vergoldete Skulptur eine Leonberger Hundes: 680 Blättchen 24-karätiges Feingold, das ist schon was.

Juwelierin vergoldet die Hundeskulptur

Der Hund als solcher stammt von dem Konzeptkünstler Ottmar Hörl. Der Leonberger Kunstfreund Wieland Storek hatte den weltweit agierenden Künstler vor zwei Jahren für ein besonderes Projekt gewonnen: 200 lebensgroße Skulpturen des Leonberger Hundes aus schwarzem Kunststoff, der üblicherweise in der Autoindustrie verwandt wird. Mit den Skulpturen wurde im Sommer 2019 der komplette Marktplatz bestückt, danach wurden sie an kunstaffine Freunde des Leonberger Aushänge-Tieres verkauft.

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Auch Petra Goldberg gefällt die Hunde-Nachbildung. Doch nur in Schwarz, das war der Juwelierin nicht glänzend genug. „Es gibt ja nur drei Städte die einen eigenen Hund haben“, erzählt die Chefin des Juweliergeschäftes in der Altstadt. „Da habe ich mir gedacht, dass man da doch mehr machen müsste, und das am besten für einen guten Zweck.“

Versteigerung zugunsten der Jugendkunstschule

Die Idee eines vergoldeten Leonberger Hundes war geboren. Bei der Jazznacht in der Altstadt im September bot Petra Goldberg ihren Kunden den Kauf von Goldblättchen zum Stückpreis von fünf Euro an. Die Agentur „Paulas Art“ kümmerte sich um das Vergolden des schwarzen Tieres, auf dass das Schmuckstück zugunsten der Jugendkunstschule versteigert werde.

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Wer kann so etwas wohl am besten? Natürlich das Stadtoberhaupt. Also steht Martin Georg Cohn mit Petra Goldberg und Ottmar Hörl auf dem Marktplatz , wo auf einem Podest der goldene Leonberger platziert ist. Stilgerecht wurde er zuvor auf einer Sänfte vom Geschäft zum Alten Rathaus gebracht. „Allein schon der Materialwert liegt bei 4200 Euro“, stimmt der OB das Publikum auf die finanziellen Dimensionen ein. Aber Cohn merkt schnell, dass ein niedrigeres Anfangsgebot wohl klüger ist: 1000 Euro.

Hund passt nicht auf das Fahrrad

Der erste Bieter hebt die Hand. Im Hunderter-Rhythmus geht’s weiter. Als die 3000-Euro-Marke erreicht ist, erhöht Cohn die Intervalle auf 300. Bei 4500 Euro fällt der Hammer dreimal. Yvonne Schaefer ist stolze Besitzerin des goldenen Hundes. Die gebürtige Leonbergerin, die einige Jahre im Ausland verbracht hat, hat sich mit ihrem Mann, der nicht dabeisein kann, per Handy über die Gebote abgestimmt. Mitnehmen kann sie den Gold-Leo aber erst tags drauf. Yvonne Schaefer ist mit dem Rad da. Da passt das neue Familienmitglied nicht drauf.