Philipp Schäfer ist als baden-württembergischer Meister der Landschaftsgärtner 2017 ausgezeichnet worden. Pläne für die Zukunft und für den nächsten Wettbewerb hat der 20-Jährige bereits.

Leinfelden-Echterdingen - Eigentlich ist er ein ganz normaler junger Mann. Er ist oft mit Freunden unterwegs und geht regelmäßig zum Fußballtraining. Nach dem Abitur hat sich der 20-Jährige für eine Ausbildung entschieden. Seinen Job in der Gärtnerei macht er gut – nein, ausgezeichnet. Philipp Schäfer ist nämlich baden-württembergischer Meister der Landschaftsgärtner 2017.

 

Der Beruf wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Schäfers Eltern haben einen eigenen Gärtner-Betrieb, deshalb „war es früh klar, dass mir das Spaß macht und ich das auch machen will“, sagt der Echterdinger. Gleich nach dem Abitur hat er im Herbst 2015 dann mit seiner Lehre in Leinfelden angefangen. Er wusste nicht nur, in welche Richtung er gehen will, sondern auch, dass er etwas Praktisches machen möchte. „Ich muss immer irgendwie aktiv sein“, sagt Schäfer. Deshalb stehe auch in der Freizeit eher das Fitness-Studio auf dem Programm als eine Pause auf dem heimischen Sofa.

Jeden Tag die Mauer auf- und abbauen

Genügend Action war ihm bei der baden-württembergischen Meisterschaft der Landschaftsgärtner auf jeden Fall geboten. „Ich war danach schon fertig“, gibt er zu. Dass es ihm trotzdem Spaß gemacht hat, sieht man in seinen blauen Augen deutlich.

Bei dem Wettbewerb sind die besten Zweierteams des Landes gegeneinander angetreten. Seinen Partner kennt Schäfer aus der Berufsschule. Die komplette Woche vor dem Wettkampf haben die beiden zusammen trainiert. „Man bekommt den Bauplan vorher, deshalb haben wir uns schon mal überlegt, wie wir die Arbeit aufteilen“, sagt Schäfer, „wir haben dann jeden Tag die Mauer auf- und wieder abgebaut.“ Die Teams mussten innerhalb von sieben Stunden eine Fläche von dreimal drei Meter bepflanzen und bebauen.

Nach dem Training war klar, dass Schäfer die Mauern bauen und die Bepflanzung übernehmen wird. Sein Partner hat die Pflasterfläche gemacht. „Für das Pflastern braucht man von den sieben Stunden schon sechs“, sagt der junge Meister. Das Konzept der beiden ist aufgegangen – mit sechs Punkten Vorsprung haben sie die anderen Teams hinter sich gelassen. „Das war schon ziemlich knapp“, sagt Schäfer.

Nächste Station: Deutsche Meisterschaft

Wenn der Echterdinger im Herbst seine Ausbildung abschließt, möchte er noch ein Jahr arbeiten, bevor er dann den nächsten Schritt macht. In Bayern will er Gartenbaumanagement studieren, damit er später einmal die Bauleitung übernehmen kann. „Ich denke, dass es für den Beruf schon von Vorteil ist, wenn ich bereits Erfahrungen gesammelt habe“, sagt der 20-Jährige.

Bevor es aber so weit ist, geht es im September erst einmal zu der Deutschen Meisterschaft, für die sich das Team mit dem Sieg in Baden-Württemberg qualifiziert hat. Bei der Internationalen Gartenausstellung in Berlin muss Schäfer sein Können noch einmal unter Beweis stellen. Um dafür zu trainieren, geht er mit seinem Teamkollegen vorher nach Heidelberg, um sich mit Fachlehrern abzustimmen. „Das wird schon ein bisschen schwieriger“, sagt Schäfer, er freut sich aber. „Natürlich wäre es schön, für Baden-Württemberg das Ding nach Hause zu holen“, sagt er und grinst.

Noch ist es aber zu früh, schon an den nächsten Wettbewerb zu denken. Der frisch gebackene Meister geht nun erst einmal zum Fußballtraining – wie jede Woche. Eben wie ein ganz normaler junger Mann.