Der Ballettabend „Nachtstücke“ des Stuttgarter Balletts erhellte bei der gestrigen Premiere das Schauspielhaus mit strahlenden Tanzmomenten. Ein magischer Abend, meint unsere Kritikerin.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - In der Nacht sind alle Katzen grau? Von wegen: Der Ballettabend „Nachtstücke“ des Stuttgarter Balletts erhellte bei der gestrigen Premiere das Schauspielhaus mit strahlenden Tanzmomenten. Edward Clugs „Ssss“ führte drei Tanzpaare aufs schwarzspiegelnde Parkett der zwischenmenschlichen Beziehungen. Rätselhaft, verwunschen die Stimmung, expressiv und dennoch kühl die Bewegungssprache – ein unwiderstehlicher Auftakt. Auch der Halbsolist Louis Stiens ließ im uraufgeführten „Qi“ seine Nachtgestalten Geschichten erzählen, allerdings weniger prägnant als Clug. Originell hingegen seine Musikauswahl: Barock meets Elektro. Weiblich und soghaft gebärdete sich die Nacht hingegen in Jiri Kyliáns „Falling Angels“, das seine Stuttgarter Erstaufführung erlebte. Zu Steve Reichs live gespielten Trommelrhythmen verausgabten sich nach der zweiten Pause acht Tänzerinnen in vollendeter Präzision. Magisch! Eine ausführliche Besprechung folgt in unserer Montagsausgabe.