Die Neue an der Spitze der Körschtalschule in Stuttgart-Plieningen heißt Stefanie Lenuzza. Sie hat seit Beginn des Schuljahrs kommissarisch die Leitung inne. Hier erklärt sie, warum flache Hierarchien besser funktionieren und was es heißt, ein Körschi zu sein.

Plieningen - Alte Körschis seien sie, sagt Stefanie Lenuzza, als sie ihm Rektorat zwei Mitglieder des Schulleitungsteams vorstellt. Auch das ist ein Statement: Zu einem Interview mit Lenuzza über ihre neue Position als kommissarische Leiterin der Körschtalschule holt sie ihre Kolleginnen Sonja Koch und Tamara Leitenberger hinzu. Als wolle sie sich ein Stück zurücknehmen und deutlich machen, dass an der Schule die Verantwortung nicht nur auf ihren Schultern liegt. Flache Hierarchien seien ihr wichtig, sagt die 50-Jährige. „Für die Zukunft ist es wichtig, dass Teamstrukturen sich weiter entwickeln, weil die Aufgaben immer komplexer werden.“

 

Lenuzza erweckt nicht den Eindruck, als gehe es ihr um die eigene Entlastung. „Mir ist schon klar, dass das ein Haufen Arbeit wird“, sagt sie im Hinblick auf ihre eigene Agenda in den kommenden Monaten. Seit Anfang des neuen Schuljahres hat Lenuzza die Schulleitung inne. Regine Hahn hat sich vor den Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet. Lenuzza war zu diesem Zeitpunkt schon Konrektorin. Jetzt leitet sie die Körschtalschule, bis sich ein Bewerber in der Ausschreibung durchsetzt. Ob sie selbst den Hut in den Ring wirft? Lenuzza lächelt, als sie antwortet. „Bisher hat sich noch niemand auf die Stelle beworben. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das im Lauf des Jahres ändert.“

Lenuzza fühlt sich gewappnet

Bis zur Klärung dieser Frage steht Stefanie Lenuzza also an der Spitze der Körschtalschule. Sie fühlt sich gut auf ihren neuen Gestaltungsspielraum vorbereitet. „Frau Hahn hat mir in der Vergangenheit schon Aufgaben übertragen, für die ich eigenverantwortlich war.“ Lenuzza meint damit die Entwicklung der Schule zur Gemeinschaftsschule. Die Umwandlung erfolgte im Jahr 2014.

Seit 20 Jahren ist die gebürtige Stuttgarterin in der Körschtalschule tätig. Auch ein Teil ihres Referendariats führte die verheiratete Mutter dreier Töchter nach Plieningen. Lenuzza fühlt sich im Bezirk verwurzelt. Dabei wohne sie – wie sie im Scherz meint – an der Grenze zwischen Birkach und Plieningen. Dass sie in der Gegend heimisch und schon so lange Teil des Kollegiums sei, helfe ihr. „Ein gutes Netzwerk ist sehr wichtig, und wir haben auch eine Reihe toller Partner.“ Lenuzza zählt eine Reihe von Namen auf, nennt zum Beispiel Andrea Lindel, die Bezirksvorsteherin von Plieningens und Birkach, oder die Evangelischen Gesellschaft, kurz Eva. Letztere kooperiert mit der Körschtalschule bei der Ganztagesbetreuung. Derartige Partnerschaften weiter zu pflegen, falle ihr nicht schwer, weil sie die Verantwortlichen alle schon kenne. „Wir machen einfach weiter“, sagt Lenuzza.

Vorgängerin bohrte dicke Bretter

Statisch sei an einer Schule nichts, betont sie. „In 20 Jahren sind die Räume gleich geblieben, aber die Schule verändert sich von innen.“ Und sie wächst. Jahrelang gehörten Raumsorgen zum täglichen Geschäft von Lenuzzas Vorgängerin Hahn. Nun soll der Erweiterungsbau an der Körschtalschule kommen. Nach langer Diskussion ist seit dem vergangenen Jahr auch der Streit um den Bau einer gemeinsamen Mensa von Paracelsus-Gymnasium und Körschtalschule beigelegt. Die neue Mensa wird an Stelle des alten Pavillons auf dem Gelände des Gymnasiums gebaut. Aus Sicht von Stefanie Lenuzza wurden unter der Ägide ihrer Vorgängerin einige dicke Bretter gebohrt. „Wir freuen uns auf den Erweiterungsbau.“

Auf die Frage, was ihre Motivation für ihre jetzige Position sei, antwortet Stefanie Lenuzza mit einem Wort: die Körschtalschule. „Ich will, dass wir weiter eine gute Zukunft haben“, sagt sie, als rede sie von ihrer Familie. Dann erklärt sie, wie eng und freundschaftlich ihre Beziehungen zu den Kollegen seien. Alte Körschis halten eben einfach zusammen.