Zwölf Künstler haben für das New Yorker Metropolitan Museum ein halbes Jahr lang über Handy-Fotos kommuniziert. Das Ergebnis ist die Ausstellung „Talking Pictures: Camera-Phone Conversations Between Artists“.

New York - Ausschließlich per Handy-Fotos und – Videos hat das New Yorker Metropolitan Museum zwölf Künstler ein halbes Jahr lang kommunizieren lassen. Nun zeigt es das Ergebnis in der Ausstellung „Talking Pictures: Camera-Phone Conversations Between Artists“, die von diesem Dienstag an in dem Museum in Manhattan direkt am Central Park zu sehen sein wird. Jeder der zwölf Künstler durfte sich seinen Konversationspartner selbst aussuchen und mit diesem dann sechs Monate lang über jedes mögliche Thema kommunizieren – allerdings nur durch Fotos oder in kurzen Videos. Auf Sprache sollten sie verzichten.

 

Das Museum reagiert damit auf die Veränderungen, die die massenhafte Verbreitung von Mobiltelefonen mit leistungsfähigen Kameras gebracht hat – Fotografien werden heute völlig anders gemacht, verwendet und betrachtet als noch vor zehn Jahren. So haben selbst gemachte Bilder nicht mehr wie früher vor allem dem Zweck einer archivierenden Rückschau, sie haben sich zu einem Kommunikationsmittel in Echtzeit gewandelt. Die Künstler sollten die Möglichkeiten des visuellen Dialogs erforschen.

Unter den Teilnehmern sind viele bekannte Namen. Die Illustratoren Christoph Niemann (D, geboren in Waiblingen, „New York Times“) und Nicholas Blechman (USA, „The New Yorker“) haben ihren Dialog mit viel Witz angelegt: Ein Mann wirft etwas aus einer Pfanne hoch aus dem Bild, in der visuellen Antwort landet es, was immer es ist, in einem Dachfenster. Auch die US-Amerikaner William Wegman (Fotograf, bekannt geworden durch seine Hundefotos) und Tony Oursler (Videokünstler und als Ex-Punkrocker 1997 auf der Documenta X in Kassel) pflegten ein komödiantisches Bilder-Pingpong, die US-Künstler Cynthia Daignault und Daniel Heidkamp tauschten Fotografien von Gemälden aus, die sie speziell für das Projekt anfertigten. Nicole Eisenman and A. L. Steiner führten einen Dialog über Feminismus und politischen Widerstand. Die indische Fotografin Manjari Sharma unterhielt sich mit der Russin Irina Rozovsky, die beide schwanger waren und deren Dialog im April mit Bildern ihrer Neugeborenen endete.

Teju Cole (Nigeria) kommunizierte mit der US-Filmemacherin Laura Poitras (Oscar für den Edward-Snowden-Dokumentarfilm „Citizenfour“), Sanford Biggers (USA) mit Shawn Peters (USA), Cao Fei (China) mit Wu Zhang (China), Njideka Akunyili Crosby (Nigeria) mit Nontsikelelo Mutiti (Zimbabwe), Nina Katchadourian (USA) mit and Lenka Clayton (GB), Ahmet Ögüt (Türkei) mit Alexandra Pirici (Rumänien) und Rob Pruitt (USA) mit and Jonathan Horowitz (USA). Die Ausstellung endet am 17. Dezember.