Renate Florl hat einen neuen Wanderführer zum Salzalpensteig geschrieben, der vom Chiemsee über den Königssee bis zum Hallstätter See führt. Die Autorin hat mittlerweile mehr als 20 akribisch recherchierte Wanderführer veröffentlicht.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Auenwald - Sie ist eine Reiseautorin der besonderen Art. Renate Florl aus Auenwald legt nämlich den größten Teil ihrer Reisen zu Fuß zurück. Seit 1994 schreibt sie ausführliche Wegbeschreibungen von Touren in den unterschiedlichsten Längen und Schwierigkeitsgraden. Nun ist im Münchener Rother-Verlag ihr neues Buch erschienen: Der Salzalpensteig, alle Etappen vom Chiemsee über den Königssee bis zum Hallstätter See.

 

„Der absolute Höhepunkt ist hier das Ziel der Reise, der Hallstätter See“, sagt Renate Florl, die in ihrem neuen Buch neben den einzelnen Etappen auch allerhand an Sehenswürdigkeiten beschreibt und zeigt. Sämtliche Fotos stammen von ihr. „Als wir vergangenes Jahr im Mai starteten, lag auf den ersten Etappen wie dem Hochfelln noch Schnee. Da war es zuerst so neblig, dass man kaum etwas sehen konnte. Dann aber wurde es klar und ich konnte die Aussicht fotografieren“, erinnert sie sich.

Hubert von Goisern stammt vom Hallstätter See

„Ich hatte mir vorher noch keine Gedanken über die Salzgewinnung in der Gegend gemacht“, sagt die Vermessungsingenieurin. Auf dem Salzalpensteig komme man um das Thema gar nicht herum, überall begegnet es den Wanderern. „Auf der Route liegen drei Schaubergwerke – in denen Familien ganz ordentlich Geld liegen lassen können“, fügt sie lachend hinzu. „Aber der Besuch lohnt sich.“ Außerdem lernt man, welche Auswirkungen der Salzhandel hatte. „Durch ihn ist München entstanden.“ Und wie lange die Menschen schon, zum Teil mit einfachsten Mitteln, in der Alpenregion Salz gewinnen. In Hallstatt siedelten bereits zur Keltenzeit Menschen und bauten dort Salz ab. Auf einem kleinen Landzipfel, der vor der Steilwand in den Hallstätter See ragt, steht das Städtchen – ein Anblick, den sich der kühnste Fantasy-Autor nicht ausdenken könnte.

„Allerdings geht es dort nicht gerade beschaulich zu. Da sind Ströme von Touristen unterwegs“, sagt Renate Florl. Der Schein kann trügen, wenn man etwa das TV-Porträt des wohl berühmtesten Sohnes des Hallstätter Sees gesehen hat. Der Musiker Hubert Achleitner aus Bad Goisern, bekannt als Hubert von Goisern, sitzt da in einem Ruderboot auf dem von Bergen umringten stillen See. An dessen Ufer aber herrscht in der Ferienzeit reger Betrieb.

Ein atemberaubender Skywalk hoch über der Ortschaft

Da ist es gut, wenn man eine Alternative kennt, wie sie Renate Florl beschreibt. Die „Zusatzetappe“ führt hoch hinauf über den Ort, wo ein „Skywalk“ einen Blick ermöglicht, der nahezu senkrecht auf den See und Hallstatt fällt. Direkt daneben findet man den Rudolfsturm mit einer Gaststätte und einem Museum im Turm, das auch einiges über die eisenzeitlichen Gräberfelder zeigt. Der Fundort gab der Hallstattzeit (800 bis 450 vor Christus) ihren Namen.

Wie gewohnt sind die einzelnen Etappen bis ins Detail beschrieben. Kritische Stellen werden bereits vor der eigentlichen Wegbeschreibung genannt und es gibt reichlich Informationen zu dem, was es am Wegesrand zu sehen gibt.