Die CDU sammelt Unterschriften in Gablenberg, obwohl ein Gesamtkonzept für die Hauptstraße in Arbeit ist.

S-Ost - In der Gablenberger Hauptstraße im Stuttgarter Osten gibt es viele Probleme. Dort ist zu viel Verkehr, vor allem Lastwagen nutzen die Straße häufig als Abkürzung. In Verbindung mit den schmalen Gehwegen ist ein Einkaufsbummel dort eher ein riskanter Hindernislauf. Deswegen bummelt dort auch kaum jemand. Im oberen Bereich der Hauptstraße stehen etliche Geschäfte leer, zwei weitere Händler wollen sich im Frühjahr verabschieden. Im unteren Bereich, rund um den Kundenmagnet Aldi, laufen die Geschäfte gut. Dafür haben die dort zahlreichen Kunden wegen des Verkehrs ein Problem, die Geschäfte auf der anderen Seite zu erreichen.

 

Die Gesamtproblematik ist seit Jahren bekannt. Deswegen spielt die Gablenberger Hauptstraße in den Überlegungen für ein Verkehrsminderungskonzept für den Stadtbezirk Stuttgart-Ost eine wichtige Rolle. In diesen Gedankenspielen soll die Straße für Fußgänger attraktiver werden, zum Beispiel durch breitere Gehwege, eine Geschwindigkeitsbegrenzung und veränderte Kreuzungsbereiche. Die Einzelhändler dort fürchten dadurch aber den Wegfall von Parkplätzen und bei einer Reduzierung des Durchgangsverkehrs auch spürbar weniger Kunden.

Die CDU Stuttgart-Ost, die den beiden Handels- und Gewerbevereinen im Stadtbezirk nahe steht, hat nach ihren erfolgreichen Aktionen zum Erhalt des Wenders am Ostendplatz im vergangenen Jahr jetzt auch dieses populäre Thema aufgegriffen. Die Christdemokraten fordern einen Zebrastreifen über die Gablenberger Hauptstraße im Bereich des Aldimarktes. Zwar gibt es 60 oder 70 Meter weiter einen Fußgängerüberweg mit Ampel über die Straße. Aber einmal abgesehen von der Wartezeit, bis die Ampel umschaltet, ist der Umweg den meisten zu weit.

Im Bezirksbeirat war die CDU mit einem entsprechenden Antrag unter Hinweis auf die bereits begonnenen Überlegungen zur Umgestaltung der Straße gescheitert. Deswegen sammelten die Ost-Unionisten jetzt an einem Infostand vor dem Discountmarkt Unterschriften für den Zebrastreifen. Bei den Kunden, die oft mit vollen Einkaufstaschen minutenlang am Straßenrand warten müssen, stießen sie auf uneingeschränkte Zustimmung.

„Nachdem wir im Bezirksbeirat gescheitert sind, werden wir nun die Menschen um ihre Meinung fragen, die mit der Situation hier vor Ort täglich konfrontiert sind“, sagt Karl-Christian Hausmann, der einige Jahre lang den Handels- und Gewerbeverein Stuttgart-Ost (HGV) leitete und jetzt Vorsitzender der CDU-Bezirksgruppe ist. Auch sein Nachfolger beim HGV, Thomas Rudolph, der sich ebenfalls für die CDU engagiert, sagt: „Will man die Bürger wirklich an einer Entscheidung beteiligen, muss man ihre Meinung dazu einholen und diese im Entscheidungsprozess berücksichtigen.“