Nach dem Oberbürgermeister kam der Kabarettist: Als OB Fritz Kuhn das erste Fass angestochen hatte, sorgte Christoph Sonntag im Festzelt für Stimmung mit seinen Kalauern.

Stuttgart - Je tiefer man ins Glas schaut, desto näher rückt die Erkenntnis. So hat man es auf dem Wasen seit jeher gehalten. Bier gab es allerdings erst, als Fritz Kuhn das erste Fass angestochen hatte. So musste man ohne bewußtseinserweiternde Substanzen grübeln, ob Kretschmann mit der Wahl seines Hemdes Tieferes im Sinn hatte. Es changierte violett, man konnte raten, mischt sich da nun Grün mit Rot, oder doch eher mit Schwarz. Kabarettist Christoph Sonntag beschäftigte sich denn auch mit der politischen Farbenlehre, streift die „Wahl der Qual“ und freut sich auf Christian Lindner als Bravo-Starschnitt. Und natürlich beschäftigt er sich, wie könnte es anders sein, mit den Nachbarn. Einen Flüchtling habe er aufgenommen, schwer zu integrieren, mit der hiesigen Lebensart kaum vertraut: Einen Bayern. Sonntag: „Der Schwabe ist dem Bayern in jeder Hinsicht klar überlegen. Anders als Seehofer hat er einen Ministerpräsidenten mit klarer Meinung: Im Zweifel stets das Gegenteil seiner Partei.“ Und beim Oktoberfest sei man umgeben von Kriminellen: „Da gehst Du aus dem Zelt und triffst Uli Hoeneß!“

 

Die Lederhose rockt

Noch einen? Also gut. Was sei der Beweis, dass Bier weibliche Hormone enthalte? Sonntag: „Nach fünf Bier kann mann nicht mehr rückwärts einparken.“ Die Damen lächelten milde. Wurden Sie doch angemessen entschädigt. Die fünf Jungs von DDC tobten über die Bühne – am Ende mit blanker Brust. Die Breakdancer waren zweimal Weltmeister, vertraten Deutschland beim internationalen Zirkustreffen und zeigten, was auch passieren kann, wenn die Moderne die Lederhose überstreift. Kein seichter Schlager mit Rockzitaten, sondern eine furiose Tanznummer. Holzhackerbuam treffen Beats. Übrigens, die Jungs kommen aus Schweinfurt. Aus Franken.