Der Gemeinderat sichert die Finanzierung des Stadtteiltreffs in Rot. Das Herzstück der Einrichtung bleibt der Mittagstisch.

Rot - Der Schwebezustand im Stadtteiltreff Oase in Rot ist beendet. Der Gemeinderat hat im Rahmen seiner Haushaltsberatungen die Finanzierung dieses niederschwelligen Angebots für 2012 und 2013 gesichert. Pro Jahr fließen nun 120.000 Euro aus städtischer Kasse in das Projekt der Evangelischen Gesellschaft (eva). „Wir sind unheimlich froh, dass es geklappt hat“, sagt eva-Abteilungsleiter Thomas Winter. „Vor allem, nachdem wir das vergangene Jahr mit Eigenmitteln stemmen mussten.“ Zum Glück hätten sich aber noch einige Sponsoren gefunden, die den Betrieb letztendlich finanziert haben. Dafür waren mehr als 90.000 Euro vonnöten. Allein die Paul-Lechler-Stiftung übernahm 73.000 Euro. Auch die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) spendete 10.000 Euro. So war 2011 wenigstens ein eingeschränkter Betrieb der Oase möglich, nachdem die Zukunft des Stadtteiltreffs lange Zeit in den Sternen stand.

 

Zum Ende des Jahres 2010 liefen sowohl die Finanzierung im Rahmen des Bund-/Länder-Programms „Die Soziale Stadt“ als auch der Mietvertrag mit der SWSG aus. Letztendlich konnte auch durch die Hilfe des Zuffenhäuser Bezirksbeirats eine adäquate Lösung im Bürgerhaus an der Auricher Straße 34 A herbeigeführt werden – drei Jahre nach dem Start der Oase an der Gundelsheimer Straße. Nach dem Umzug ins Bürgerhaus musste aber aufgrund des gekürzten Budgets die 50-Prozent-Stelle von Sozialarbeiterin Gina Kochendörfer-Peter entfallen. Aufgrund des fehlenden Personals konnte die Oase ihre Türen mittwochs und in den Sommerferien nicht mehr öffnen. Das hat sich mit dem Beschluss des Gemeinderats jetzt schlagartig wieder geändert. Gina Kochendörfer-Peter: „Ich bin erleichtert, wieder in der Oase arbeiten zu können. Mein Kollege Stefan Dimmler und ich haben uns immer sehr gut ergänzt. Jetzt kann das Angebot erweitert werden.“

Vor allem soll sich beim Freizeit- und Kulturangebot im Stadtteiltreff etwas tun: Vernissagen, Lesungen, Vorträge oder Ausflüge werden wieder ins Programm aufgenommen – ganz an den Wünschen der Besucher orientiert. „Der Leitgedanke ist, der fortschreitenden, gesellschaftlichen Entwicklung entgegenzusteuern“, erklärt die Mitinitiatorin der Oase, Elisabeth Tschürtz, die Ziele des Stadtteiltreffs. Arbeitslosigkeit, Armut, Benachteiligung, Isolation und Ausgrenzung würden immer breitere Bevölkerungsschichten erfassen. Die Oase verstehe sich als eine für alle Bürger offen stehende Begegnungsplattform – vor allem aber für diejenigen, die in wirtschaftlichen und sozialen Notlagen allein seien, betonen Stefan Dimmler und Gina Kochendörfer-Peter. „Jeder kann hineinschnuppern, sich ungezwungen treffen, verweilen oder Freundschaften knüpfen.“

Herzstück bleibt laut Wolfgang Rube von der eva aber der Mittagstisch: „Einkommensschwache Bürger aus umliegenden Wohnheimen, Fürsorgeunterkünften und Sozialwohnungen speisen in friedlicher Koexistenz oder freundschaftlich zugewandt mit finanziell Bessergestellten.“

Öffnungszeiten Die „Oase“, Auricher Straße 34 A, ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 17 Uhr (Mittagessen und Cafébetrieb) geöffnet. Neu: mittwochs öffnet die Oase von 14 bis 17 Uhr (nur Cafébetrieb).