18 Kinder haben bei dem von der Hochschule der Medien in Stuttgart-Vaihingen organisierten Star-Wars-Day in der Bücherei Leinfelden mitgemacht. Sie mussten etliche Prüfungen bestehen.

S-Vaihingen/Leinfelden - Eigentlich hat die Bücherei Leinfelden montags geschlossen. Nicht so in dieser Woche. Statt gähnender Leere fand man in den Räumen am Neuen Markt 18 kleine Star-Wars-Fans. Sie duellierten sich mit Lichtschwertern und jagten einer besonderen Kostbarkeit hinterher. Denn am vergangenen Montag war Star-Wars-Day. Sechs junge Menschen, die an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart-Vaihingen Bibliotheks- und Informationsmanagement studieren, hatten den Workshop organisiert.

 

Die Studentinnen sind verkleidet

Um 4 Uhr nachmittags trafen die Anwärter auf den Jedi-Ritter-Titel nach und nach ein. Obwohl die Teilnehmer maximal zwölf Jahre alt waren, und ein Großteil der Star-Wars-Filme noch vor ihrer Geburt in die Kinos kam, kannten sich fast alle bestens aus. „Du bist doch Königin Padmé Amidala“, fachsimpelte ein Junge und deutete auf die Studentin Alexandra May, die unter ihrer großen Maske kaum zu erkennen war. Denn für die ausgebuchte Veranstaltung hatten sich die sechs Viert- und Achtsemester passend gekleidet.

Die Veranstaltung war die Prüfungsleistung der Studentinnen im Seminar „Projekte in Bibliotheken, Museen und Archiven“. Andere Gruppen machten eine Fotoausstellung, verschiedene Rallyes waren ebenfalls im Angebot. „Wir konnten frei entscheiden, was wir machen wollen“, sagte Hanna Birnbaum, eine der Organisatorinnen. „Wir wollten ein Thema, dass viele Leute in die Bücherei zieht“, erklärte die junge Frau. Den Kontakt zur Bibliothek Leinfelden hatten sie über ihre Dozentin Susanne Speck bekommen. Vor zwei Jahren war bereits eine andere Projektgruppe der Hochschule dort gewesen, damals gab es einen Harry-Potter-Day.

Die Kinder in die Bibliothek locken

Beim Star-Wars-Day sollten sich die Kinder zunächst kennenlernen und dazu reihum ihren Namen und ein Tier mit demselben Anfangsbuchstaben sagen. „Wir können doch gleich Star-Wars-Figuren nehmen“, schlug jemand vor. Die Idee wurde für gut befunden, und so sind da nun „Hugo, wie Han Solo“, „David, wie Darth Vader“ oder „Jacob, wie Jabba the Hutt“. Nach dem Kennenlernen begann die Prüfung. Dafür mussten die Kinder verschiedene Rätsel lösen, um die von Obi-Wan Kenobi gestellte Aufgabe zu erfüllen. Es wurden Darts geworfen, Puzzle gelegt und versteckte Nachrichten decodiert. Am Ende fanden die Star-Wars-Fans, was sie gesucht hatten: ein Gegengift, um Prinzessin Leia zu retten. Zudem bastelten die Kinder, sodass am Ende jeder mit einem eigenen Lichtschwert nach Hause ging und die drei Euro Eintritt sich gelohnt hatten. „Für die Planung haben wir etwa zwei Monate gebraucht“, sagte Birnbaum. Viel Arbeit sei es schon gewesen, doch das Konzept der praktischen Prüfung sei gut. Auch Bibliothekarin Judith Wisotzki war froh über die Kooperation: „Mit solchen Veranstaltungen kann man die Kinder erreichen. Man zeigt ihnen, dass in der Bibliothek was los ist und man dort Spaß haben kann.“

Jeder bekommt eine Urkunde

Nach zwei Stunden war der Workshop vorbei und die Kinder waren offiziell Jedi-Ritter. Das zumindest stand auf den Urkunden, die jeder überreicht bekam. Die zeigten sie stolz ihren Eltern, die zum Abholen gekommen waren. Nach und nach leerte sich die Bibliothek. Die Studentinnen beseitigen noch die Spuren der Veranstaltung, vernaschen die letzten Star-Wars-Muffins, ziehen das Etikett vom leer getrunkene Joda-Soda, und die Bücherei verfällt zurück in ihren montäglichen Schlummermodus.