Was ist die Ursache für den Unfall an der Kunstakademie? Die Einrichtung soll sich erklären, fordern Killesberg-Anwohner.

Stuttgart - Das Netzwerk Killesberg, ein Zusammenschluss von Anwohnern, die von den Tunnelbauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 betroffen sind, fordert von der Stuttgarter Kunstakademie Aufklärung über die Ursache einer dort abgestürzten Decke. Die Gipsrohrmattenkonstruktion in einem 1955 errichteten Ateliergebäude war vor zwei Wochen heruntergebrochen. Studenten hatten sich nur knapp ins Freie retten können. Sie trugen blaue Flecke und Schnittwunden davon.

 

Von der Akademie war das Gebäude gesperrt, der Schadensfall aber gar nicht publik gemacht worden. Die Studenten hatten sich eine Woche später mit der Theorie, dass Sprengarbeiten für die S-21-Tunnel unter der Akademie – sie liegen allerdings nicht direkt unter dem betroffenen Gebäude – die Ursache sein könnten, an die Öffentlichkeit gewandt.

Das Netzwerk Killesberg hat die Akademieleitung, den Kanzler Martin Böhnke, und den Gebäudeeigentümer, das Land Baden-Württemberg mit seinem Bauamt, angeschrieben und erwartet, dass die staatlichen Stellen die Ursache des Schadens offen legen. Die Spekulationen über einen Zusammenhang mit einer zeitgleichen Sprengung in den Bahntunneln müsse verifiziert werden.

Das Netzwerk moniert bei der Deutschen Bahn eine „fehlende Transparenz durch nicht veröffentlichte Messberichte“. Eine Frage sei, ob frühere Sprengungen bereits zu einer Beschädigung der Decke geführt hätten oder ein Zusammenhang mit dem Tunnelbau ausgeschlossen werden könne. Akademie und Land müssten dazu Fakten liefern.

Die zehn wichtigsten Fakten zu Stuttgart21 sehen Sie im Video: