Die Kleinhohenheimer Straße in Stuttgart-Sillenbuch mündet in einen reinen Fußweg. Die abschüssige Strecke Richtung Eichenhain wird allerdings ständig von Radfahrern genutzt. Ein Anwohner sorgt sich um die Sicherheit von Passanten.

Sillenbuch - Wenn Bernd Egger sein Haus verlässt, schaut er immer erst einmal nach rechts und links, ob die Luft rein ist. Dabei muss er gar keine Straße überqueren. Sein Bungalow grenzt an eine Verlängerung der Kleinhohenheimer Straße in Sillenbuch, die Richtung Eichenhain führt. Die Sache ist auf dieser Strecke eigentlich glasklar. Ein blaues rundes Schild mit zwei stilisierten Figuren – Mutter und Kind – signalisiert an beiden Enden: Dies ist ein reiner Fußweg. Alle anderen Verkehrsteilnehmer haben keine Durchfahrt. Einzig Kinder bis zum Alter von zehn Jahren dürfen darauf radeln.

 

Radler nehmen ordentlich Fahrt auf

Allerdings wird die Verbindung allzu gern von jugendlichen und erwachsenen Fahrradfahrern genutzt. Vor allem jetzt, in den Ferien, sei besonders viel los. Bernd Egger sieht dort ein großes Gefahrenpotenzial, schon häufiger sei es „heiß hergegangen“, zumal der Weg zum Eichenhain hin leicht abschüssig ist, Radler somit ordentlich Fahrt aufnehmen und dann vielfach auch noch ungebremst auf den geschotterten Hermann-Löns-Weg einfahren, wo stets besonders viele Spaziergänger unterwegs sind. Dass dies gang und gäbe ist, ist vor Ort gut zu beobachten.

Bernd Egger unterstellt, dass die meisten Radler den Fußweg wider besseren Wissens nutzen. Ein Unfall sei seines Wissens zwar noch nicht geschehen, „aber warum muss man warten, bis etwas passiert?“, fragt der 72-Jährige. Er hegt die Sorge, dass sein Hund oder gar seine beiden Enkelkinder, zwei und fünf Jahre alt, über den Haufen gefahren werden könnten. Vor allem auch für Spaziergänger auf dem Hermann-Löns-Weg seien die schnellen Fahrten vieler Radfahrer ums Eck gefährlich.

Der Anwohner gibt die Hoffnung nicht auf

Daher ist dem Anwohner dran gelegen, dass sich die Situation ändert. Ein selbst gebasteltes „Radfahrer absteigen“-Hinweisschild wurde von Unbekannten rasch abgerissen. Jüngst bat der Bezirksbeirat Ulrich Storz (SPD) nach Absprache mit Bernd Egger die Bezirksverwaltung darum, zu prüfen, ob man nicht einen offiziellen Hinweis anbringen könne.

Man werde dies weitergeben, hieß es in der jüngsten Sitzung des lokalpolitischen Gremiums, allerdings machte Philipp Kordowich (CDU) wenig Hoffnungen auf ein zusätzliches Schild – da das blaue Fußgängerschild ja grundsätzlich eindeutig sei.

Bernd Egger gibt die Hoffnung dennoch nicht auf, dass eine Prüfung Erfolg haben könnte. Ideal fände er einen Bügel, der Radler zum Absteigen zwingt, den habe die Feuerwehr aber in einem ersten Gespräch abgelehnt – auch eine über einen Spezialschlüssel herunterklappbare Variante.

Die Ideen gehen Bernd Egger trotzdem nicht aus. So regt er an, die blauen Hinweisschilder zumindest auf Sichthöhe herunterzusetzen, „damit die Leute sie direkt vor Augen haben“.