Der Stuttgarter Koch Marco Cannizzo schickt uns diesmal herzliche Grüße und ein besonderes Rezept aus Sizilien - und zwar Reisbällchen nach italienischer Art.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Vor rund einem Jahr beendete Marco Cannizzo in einem Cannstatter Hotel seine Ausbildung zum Koch, damals verbrachte er seine Zeit am liebsten in der Küche - er sah sich auf dem richtigen Weg. "Ich finde es sinnvoll, meine Zeit damit zu verbringen - wenn ich koche, dann habe ich den Tag für mich richtig genutzt", betonte er. Doch für den 27-Jährigen, der in der Nähe von Stuttgart groß wurde und mit dem Kochen in der Bar Mata Hari begann, hat sich einiges geändert. 

 

Eat local

Marco brauchte und wollte eine Luftveränderung, raus aus der Küche, rein ins Leben. Zur Zeit reist er durch die Weltgeschichte, immer auf der Suche nach neuer Inspiration. Seine aktuelle Station ist Sizilien. Dort schaut er den Leuten beim Kochen über die Schulter. "Ich will sehen, wie die Menschen täglich kochen, wie bestimmte Produkte in anderen Teilen der Erde zubereitet werden, wie der Farmer arbeitet, wie gute Produkte schmecken genauso wie schlechte, wie man Käse macht, wieviel Arbeit darin steckt", so Marco. Ganz nach dem Prinzip: Eat local! "Essen und Kochen ist eine Gabe, die unser Leben lebenswert macht. Ich will die Freude daran nicht verlieren."

Hier nun Marco Cannizzos Grüße aus der sizilianischen Küche.

Rezept für: Arancini (Gefüllte, frittierte Reisbällchen)

Die Arancini sind typisch für Sizilien und auf der Insel weit verbreitet. Traditionell befüllt man diese frittierten Köstlichkeiten mit Ragout und Mozzarella - Ragout ist eine fleischbetontere Version der Bolognese. Weniger Frucht, deutlich mehr "Umami" (Schmackhaftigkeit). Zudem benutzt man den trockenen Mozzarella, der nicht im Wasser eingelegt ist.

Zutaten (für 2 Personen 4 Arancini á 160g):

100g Rundkornreis

Mozzarella (nicht aus dem Wasser)

Ragout oder Tomatensoße (mit Erbsen)

Paniermehl

Mehl

Wasser

Safran

Salz

Form für Arancini (online zu finden)

Fritteuse

Zubereitung:

Am Vortag den Reis mit etwas Safran und Salz kochen. Der Reis muss sehr weich sein - also auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis kein Wasser mehr übrig und der Reis aufgequollen ist. Diesen für eine Nacht in den Kühhlschrank stellen. Am Vortag auch die Soße zubereiten. Achtet darauf, dass sie eine dicke Konsistenz bekommt - dann auch in dem Kühlschrank über Nacht stellen.

Mit der Form nach Anleitung die Arancini formen und auf ein Blech stellen. Die geformten Arancini für eine Stunde im Kühlschrank abkühlen lassen. Währenddessen das Mehl mit Wasser mischen und glatt rühren, bis die Masse etwas dicker, etwa wie Sahne, ist. Die gekühlten Arancini darin wenden und anschließend panieren. Wieder eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann in der Fritteuse, bei 175 Grad, etwa sieben Minuten frittieren - bis die Panade goldbraun ist. Und jetzt genießen!

Musikbeilage:

Die passende Musik kommt diesmal von Joey Badass. Der Track "Waves" hat etwas Wohlig-Warmes aber auch Nachdenkliches. Er hat weiche und auch roughe Züge - genau so wie diese Mahlzeit. Außen kross, innen weich. Eine lange Zubereitungszeit - der Klang des Beats in Kombination mit Joeys Stimme passt für mich perfekt zu einem Sommerabend, auf einer der unzähligen Dachterassen, mit kühlem Bier und Arancini. Buona serata, ragazzi!