Für den neuesten Tatort „Der rote Schatten“ wurde auch im Klinikum Winnenden gedreht. Wir haben uns umgehört, wie der Film dort ankam – und, warum es kein Public Viewing gegeben hat.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Winnenden - Ein Filmteam, Autos mit zwielichtigen Gestalten, Kommissare in Aktion – ein ungewohntes Bild im Klinikum Winnenden. Im Frühjahr wurde dort der Tatort „Der rote Schatten“ gedreht, der am Sonntag in der ARD ausgestrahlt worden ist. In dem Krankenhaus ist man stolz auf die Filmrolle der Klinik: „Für uns war das eine ganz tolle Anfrage – vor allem, weil es sogar ein besonderer Tatort von Dominik Graf war“, sagt die Klinikums-Sprecherin Monique Michaelis.

 

In diesen Szenen des neuen Tatort ist das Krankenhaus zu sehen:

Das Winnender Klinikum wird im Krimi nicht namentlich genannt – da der Kommissar Bootz im Film in Bietigheim angeschossen wird, wäre ein Krankenhaus in Winnenden für eine ärztliche Versorgung auch vermutlich nicht die schnellstmögliche Wahl. Aber das Gebäude und der große Parkplatz davor sind klar zu erkennen, von außen und von innen. Mit verarzteter Schusswunde geht Bootz durch die Magistrale nach draußen und wird, dort angekommen, von seinem Kollegen Lannert in Empfang genommen. Die beiden steigen in dessen rotbraunen Porsche und unterhalten sich über ihren Fall – bemerken aber bald, dass ihnen Agenten des Verfassungsschutzes gefolgt sind. Mit einer List versuchen die Polizisten, diese unliebsamen Schatten loszuwerden.

Auch wenn alle Mitarbeiter des Winnender Klinikums über den Film und seine Ausstrahlung informiert worden seien: Ein gemeinsames Tatort-Public Viewing von Personal und/oder Patienten habe es dennoch nicht gegeben, sagt Monique Michaelis. Der Grund: „Wir wussten nicht, ob die im Klinikum gedrehten Szenen es tatsächlich in die ausgestrahlte Version schaffen würden. Es gibt nämlich noch einen zehn Minuten längeren Director’s Cut. Wir wollten den Patienten nicht zu viel versprechen und sie nachher enttäuschen“, erklärt Miachaelis.

Ein echter Pfleger verbindet Kommissar Bootz

Die Freude des Klinikteams, das Krankenhaus im Film zu sehen, war groß. Ein Mitarbeiter des Klinikums hatte sogar einen eigenen – wenn auch ganz kleinen – Teil zur Authentizität des Krimis beigetragen: „Kommissar Bootz ist von einem unserer Pfleger fachgerecht verbunden worden“, verrät Michaelis. Auf den Fernsehbildschirmen zu sehen war die helfende Hand allerdings nicht: Der Winnender Pfleger durfte nur während der Drehvorbereitungen ’ran.

Der Tatort „Der rote Schatten“ beschäftigt sich mit den Folgen des RAF-Terrors. Wer ihn verpasst hat, kann ihn noch bis zum 14. November 2017 in der ARD-Mediathek ansehen. Die in Winnenden gedrehten Szenen sind dort ab Minute 54:30 zu sehen.