Ob Lessing, Wallace oder Henrik Ibsen: Bei den Theaterabos in den Strohgäustädten ist für jeden etwas dabei. Jetzt haben Ditzingen, Gerlingen und Korntal-Münchingen ihre Kulturprogramme und Spielpläne für die neue Saison vorgestellt.

Ditzingen/Gerlingen/Korntal-Münchingen - Der Platz ist reserviert, und die Karten sind meist schon bezahlt: Wer in den Stadthallen von Ditzingen, Gerlingen oder Korntal-Münchingen regelmäßig ins Theater geht, bekommt im Laufe einer Saison unterschiedlichste Stücke zu sehen und wird mit einer großen Bandbreite von Themen konfrontiert. Die Kommunen haben jetzt ihre Spielpläne vorgestellt, mit Klassikern („Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing am 27. Februar in Korntal) bis zu modernen Musikstücken („Hairspray“ am 6. Januar in Ditzingen oder „Breakin’ Mozart“ am 22. Januar in Gerlingen). Auch die Abos selbst reichen von klassisch bis modern.

 

„Alles wie immer“ heißt es in Gerlingen. Dort gibt es ein Theater-Abo. Es umfasst sechs Vorstellungen: Zwei noch in diesem Jahr, vier dann von Ende Januar bis Mitte Mai 2017. Einzelkarten gibt’s natürlich auch. Die Kulturabteilung im Rathaus hat bewährte Ensembles engagiert. Mit dem Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach wird die Saison am 10. September in der Stadthalle eröffnet. Das Edgar-Wallace-Stück „Die toten Augen von London“ ist ebenso im Programm (am 16. April) wie die Komödie „Die Kirche bleibt im Dorf“ (14. März) oder die Breakdanceshow „Breakin’ Mozart“ (22. Januar).

Drei Abo-Varianten in Ditzingen

Abo-Auswahl hingegen haben die Theaterfans in Ditzingen und Korntal. An der Glems gibt es gleich drei Abonnements: Der Wahl-Abonnent kann sich vier von sieben Vorstellungen während der Saison aussuchen. Wer das Herbst-Abo bucht, geht im Oktober, November und Dezember ins Theater in der Stadthalle, der Frühlings-Abonnent folgt im Januar, März und April. Nicht ganz alltäglich ist sicher „Hitlers Tagebuchschreiber“ – ein Stück mit dem Theater Lindenhof von der Alb über Konrad Kujau. Dieser schillernde Mann, Künstler und Maler, Fälscher und Galerist, war ein Original in Stuttgart. In den achtziger Jahren narrte er bei einem der größten Presse-Skandale die ganze Republik und halb Europa: Dem „Stern“ verkaufte er die angeblichen Hitler-Tagebücher, die von vorne bis hinten gefälscht waren, für knapp zehn Millionen Mark. Die Zeitschrift brauchte Jahre, um sich von dieser Blamage zu erholen. Vier weitere Schauspiele und das Musical „Hairspray“ vervollständigen das Ditzinger Theaterprogramm 2017/18.

14 weitere Veranstaltungen in Korntal-Münchingen

Noch umfangreicher ist das Bühnenprogramm in Korntal. Das Abo-Angebot umfasst sieben Stücke in der Stadthalle. Wer eine Dauerkarte bucht, entscheidet sich für fünf Vorstellungen. Zum Abo gehören vier Komödien (zum Beispiel „Drei Männer im Schnee“ von Erich Kästner) und drei von den Veranstaltern als „Schauspiel“ charakterisierte Stücke. Darunter ist „Schtonk“, nach dem Film von Helmut Dietl. Aufgeführt wird es von der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Des Weiteren werden, außerhalb des Abos, 14  Veranstaltungen angeboten: Vom Kindertheater über Volksmusik- und Jazzkonzerte bis zu Kabarett und der Kult-Veranstaltung „Pop und Poesie“ mit dem ehemaligen SWR-Moderator Matthias Holtmann.

Auch die Tourneetheater, die im Strohgäu Halt machen, bringen bekannte Gesichter mit: Zum Beispiel Jürgen Busse, Hardy Krüger jr., Wieland Backes, Helmut Zierl oder Diana Körner.