Weil der VfB Stuttgart auswärts bisher nicht gepunktet hat, steht er zu Hause gegen den FC Augsburg unter Druck. Das liegt auch daran, dass er zu wenige Tore schießt. Da kommt es Trainer Wolf gelegen, dass zwei wichtige Spieler nach Verletzungen wieder fit sind.

Stuttgart - Hätten Statistiken über die Vergangenheit konkrete Auswirkungen auf das nächste Fußballspiel, dann müsste den Anhängern des Bundesliga-Aufsteigers VfB Stuttgart angst und bange werden. Immerhin sieben Spiele in Serie hat der VfB gegen den kommenden Gegner FC Augsburg zuletzt im Oberhaus verloren. Und was fast noch auffälliger ist: In Bruno Labbadia, Armin Veh und Alexander Zorniger haben in den vergangenen Jahren gleich drei VfB-Trainer nach Niederlagen gegen Augsburg ihren Hut genommen oder nehmen müssen.

 

Der aktuelle Coach Hannes Wolf hält nichts von solchen Zahlen. Auf den nicht ganz ernst gemeinten Hinweis auf seine Vorgänger antwortete er am Freitag mit einer guten Portion Humor. Schaue er sich die Stimmung im Verein so an, dann halte er einen Rauswurf für „sehr unwahrscheinlich“. Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite.

Der 36-Jährige ist weit davon entfernt, mit seinem Arbeitgeber Probleme zu bekommen. Schließlich hat er die Schwaben nach dem Abstieg 2016 zurück in die Bundesliga geführt. Und dort ist die bisherige Bilanz für einen Aufsteiger mit zwei Heimsiegen und drei Auswärtsniederlagen normal. Weil aber Wolfs Team bisher in der Fremde keinen Punkt holte, steht es nun im eigenen Stadion wieder unter Druck. Es habe aber „gezeigt, dass wir zu Hause etwas holen können. Dafür müssen wir voll an unser Limit gehen“, forderte Wolf.

Während die Abwehr bisher stabiler wirkt als noch in der Zweiten Liga, tut sich die Offensive um den zweimaligen Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde noch schwer mit dem Toreschießen. Ganze drei Treffer sind dem VfB bisher gelungen - Terodde ist dabei leer ausgegangen. Der VfB-Altstar Karl Allgöwer nahm ihn in der „Bild“-Zeitung am Freitag jedoch in Schutz. „Sein Problem ist, dass sich alle auf ihn fokussieren und ein Stück weit auch verlassen“, sagte der 60-Jährige. „Er wird von den offensiven Kollegen viel zu wenig entlastet, zu oft allein gelassen.“

Badstuber und Ginczek sind wieder fit

Wolf will die Probleme vor dem gegnerischen Tor aber nicht zu kritisch bewerten. „Wir hatten immer auch Chancen. Wir müssen den Mut behalten und vorne treffen.“ Zugleich müsse die Mannschaft darauf achten, die defensive Stabilität nicht zu verlieren.

Da trifft es sich gut, dass der frühere Nationalverteidiger Holger Badstuber nach Adduktorenproblemen wieder fit ist und gegen Augsburg wohl in der Abwehrzentrale steht. Auch Daniel Ginczek hat sein Knochenödem im Knie auskuriert und soll nach längerer Pause zunächst auf der Bank sitzen. „Wenn die beiden dabei sind, ist das ein großer Zugewinn“, sagte Wolf. Bei Flügelspieler Chadrac Akolo stehe nach einer leichten Oberschenkelzerrung dagegen noch nicht fest, ob er gegen den FCA auflaufen könne.

Den Gästen ist mit zehn Punkten aus den ersten fünf Saisonspielen der beste Start ihrer Vereinsgeschichte gelungen, zuletzt haben sie dreimal gewonnen. „Erwarten konnte man das nicht“, meinte Wolf. Allerdings fehlt dem FCA nun Kapitän Daniel Baier, der nach seiner obszönen Geste gegen Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl gesperrt ist.

Eine Statistik hat den VfB dann übrigens doch interessiert: 2017 ist das Wolf-Team zu Hause noch ungeschlagen, in elf Spielen gab es neun Siege und zwei Unentschieden. Das soll so weitergehen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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