Was bewegt die Leute im Land vor den Bundestagswahlen - fernab von Berlin? Unsere Reporter haben an sechs Orten in Baden-Württemberg Halt gemacht und mit den Menschen über ihre Sorgen gesprochen.

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Stuttgart - Berlin ist weit weg – geografisch  und oft auch politisch. Viele Menschen fühlen sich von den Politikern im Bundestag nicht mehr wirklich vertreten. Die Konsequenzen sind deutlich zu sehen: Immer mehr Menschen gehen gar nicht mehr zur Wahl oder geben ihrer Stimme einer Protestpartei. Nun steht am 24. September wieder eine wichtige Abstimmung über die Zukunft Deutschlands bevor. Wir wollten   wissen, was die Leute in Baden-Württemberg bewegt. Welche politischen Themen oder Fragen diskutieren die Menschen dort, wo die  Politprominenz nicht so oft vorbeikommt? Sind die Gemüter erhitzt? Oder ist die Temperatur auf dem Tiefpunkt? Also sind wir losgefahren, vom Pressehaus Stuttgart aus einmal durchs Land, von der Schweizer Grenze im Süden die A 81 entlang bis zum fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.

An sechs Ausfahrten sind wir abgefahren, sind durch die großen und kleinen Orte gegangen, haben uns an Stammtische gesetzt, waren im Friseurladen, beim Hoffest des Musikvereins, in der Metzgerei, in Wohnzimmern und in einer Kirche. Wir haben zugehört und nachgefragt: Was bekommen die Leute mit von der großen Politik aus Berlin? Welche Sorgen haben sie, oder worüber freuen sie sich? Was würden sie Bundeskanzlerin Angela Merkel sagen, wenn sie bei ihnen vorbeikommen und zuhören würde? Und was erhoffen sie sich von der  anstehenden Bundestagswahl?

Keine Wertung, sondern den Menschen eine Stimme geben

Es gibt gemeinsame Themen und Sorgen, die finden sich an allen Stationen entlang der A 81. Über Flüchtlinge wird überall diskutiert. Präsent ist auch die Angst davor, dass kleinere Orte auf dem Land ausbluten, junge Leute wegziehen und ein Laden nach dem anderen schließt. Immer wieder hören wir Sätze wie: „Die machen doch eh, was sie wollen, die Politiker.“ Oder: „Uns hier auf dem Land, uns hat man vergessen.“ Und es gibt Themen und Sorgen, die sind ortsspezifischer. In Gottmadingen, an der Schweizer Grenze zum Beispiel, wo der Grenzverkehr immer mehr zunimmt. Oder in Möckmühl, wo die AfD bei den vergangenen Landtagswahlen knapp 25 Prozent der Wählerstimmen erreicht hat.

Das Ziel unserer Fahrt durch den Südwesten war es nicht, zu bewerten. Wir wollten den Menschen eine Stimme geben – auf Papier und im Internet.

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