Der Bezirksbeirat hat seine Wunschliste für den nächsten Doppelhaushalt ausgearbeitet. Darauf befinden sich viele altbekannte Wünsche.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Die Möhringer Bezirksbeiräte haben sich auf zehn Vorschläge verständigt, für die die Stadt im Doppelhaushalt 2018/19 Geld in die Hand nehmen soll. Auf Platz eins steht die Margarete-Steiff-Schule. Die Schule für körperlich behinderte Kinder wurde in den 70er Jahren erbaut und muss dringend saniert werden. Zudem ist die Einrichtung in den Hengstäckern in den vergangenen Jahren gewachsen, und die Anforderungen sind gestiegen. „Wir brauchen mehr Raum für unsere Schüler und für die Hilfsmittel, die sie benötigen“, erläuterte Schulleiter Peter Otto im Februar. Bereits 2014 hatte der Gemeinderat einem Masterplan für die bauliche und pädagogische Zukunft der Margarete-Steiff-Schule zugestimmt. Für den aktuellen Doppelhaushalt wurden die nötigen Finanzmittel dennoch nicht freigegeben. So liegt das Vorhaben nach wie vor auf Eis. Die Schule hat nun erneut ihre Hoffnungen in den Bürgerhaushalt gesetzt und es auf den zwölften Platz geschafft. Auch den Möhringer Bezirksbeiräten liegt die Schule für Körperbehinderte am Herzen. Und weil die Sanierung und Umgestaltung so wichtig ist, haben die Lokalpolitiker die Margarete-Steiff-Schule eben ganz oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt.

 

„Die Gewichtung ist nach Dringlichkeit gefallen“, erklärte Bezirksvorsteherin Evelyn Weis in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung. Die Fraktionssprecher hätten sich „ganz demokratisch“ auf die Reihenfolge verständigt. Denn die Stadt werde nicht alle Punkte gleichrangig bearbeiten können, sondern von oben beginnen.

Fahrradstation soll erhalten bleiben

An zweiter Stelle der Wunschliste ist der Möhringer Bahnhof. Die Bezirksbeiräte wollen, dass die Stadt Mittel bereitstellt, um den Vorplatz östlich des alten Bahnhofsgebäudes am Filderbahnplatz zurückzukaufen. Die Fahrradstation soll erhalten bleiben, zudem sollen weitere Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Das Grundstück am Ende der Filderbahnstraße gehört der Bietigheimer Wohnbau und der Strenger-Gruppe. Bislang hatte die Stadt wenig Interesse am Rückkauf.

Die Lokalpolitiker wollen zudem eine Verbesserung der Taktung der Buslinie 72 zu Stoßzeiten. Dazu könne man prüfen, ob ein Einsatz als Ortsbus mit einer neuen kundenfreundlichen Linienführung möglich wäre. Damit könnten auch Randgebiete erschlossen werden. Im Zentrum Möhringens soll der Spitalhof saniert werden, die Stadtteilbibliothek, das Heimatmuseum und die Musikschule sollen barrierefrei werden. Dafür wünscht sich der Bezirksbeirat Planungsmittel.

Verkehrskonzept für Fußgänger, Radler und Kfz

Auf Platz fünf der Prioritätenliste steht die Nachverdichtung auf dem Fasanenhof. Die Politiker schlagen vor, die Flächen mit den Pavillons bei der Fasanenhofschule am Bonhoefferweg für eine Wohnbebauung zu nutzen. Zudem soll die Stelle für mobile Kindersozialarbeit in den Stadtteilen Möhringen und Fasanenhof erhalten bleiben.

Des Weiteren soll die Verkehrssituation in Möhringen analysiert und ein Konzept zur Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer ausgearbeitet werden. Die Epplestraße, die Möhringen mit Degerloch verbindet, soll nach Wunsch der Bezirksbeiräte nutzerfreundliche Geh- und Radwege bekommen, ebenso die Sigmaringer Straße zwischen Möhringer Zentrum und Tränke.

Ein Jugendcafé auf den Fildern

Auf Platz neun und zehn der Prioritätenliste des Möhringer Bezirksbeirats stehen das Freibad und ein Jugendcafé. Das Freibad an der Hechinger Straße soll der Witterung angepasste Öffnungszeiten mit der Option einer früheren beziehungsweise verlängerten Öffnung bekommen. Zudem wünschen sich die Politiker einen zusätzlichen Ausgang hin zur Stadtbahnhaltestelle. Ein selbstverwaltetes Jugendcafé könnte zum Beispiel in der Unterführung beim Bahnhof Möhringen zur Probststraße eingerichtet werden. Die Stadt soll das Areal auf seine Tauglichkeit prüfen und gegebenenfalls ausbauen.

Mit der „recht kurzen“ Liste mit zehn Vorschlägen, sagte Evelyn Weis, habe man gute Chancen auf Umsetzung zumindest eines Teils der gewünschten Maßnahmen. Rüdiger Reinboth (Grüne) gefiel die „ausgewogene Liste“. „Es befinden sich sowohl soziale als auch infrastrukturelle Themen darauf“, so Reinboth. Die Bezirksbeiräte befürworteten die Prioritätenliste einstimmig. Sie wird nun der Stadtverwaltung vorgelegt, die sie im Sommer dem Gemeinderat präsentiert. Dieser entscheidet dann im Rahmen der Haushaltsplanberatungen, welche Vorschläge geprüft, umgesetzt oder nicht angenommen werden können.