Im einzigen Freibad im Bezirk herrscht Krisenstimmung. Nach dem Weggang des Abteilungsleiters will die Aufgabe bislang niemand übernehmen.

Zuffenhausen - Es sind schwere Zeiten für den SSV Zuffenhausen und sein Bädle. Seit der bisherige Abteilungsleiter und Bädlevorstand, Reinhold Krause, sich vor zwei Wochen nicht mehr zur Wiederwahl aufstellen hat lassen, ist das Freibad führungslos. Denn auch die Posten des Stellvertreters sowie des Kassenwarts sind vakant. Die vergangenen drei Jahre bekleidete Krause diese in Personalunion. Wie es mit dem einzigen Freibad im Bezirk weitergehen soll, wenn sich niemand findet, ist unklar.

 

„Reinhold Krause hatte uns schon vor längerem mitgeteilt, dass er nicht weitermachen werde“, sagt SSV-Vorstandsmitglied Ludwig Baluktsian. Man habe dann Mitglieder persönlich angesprochen, um sie für die vakanten ehrenamtlichen Stellen zu interessieren – bislang jedoch vergeblich. Die Anforderungen könne auch nicht jeder erfüllen. Denn die Kandidaten müssen fit sein sowohl in Organisatorischem als auch in Personalangelegenheiten– im Bädle gibt es vier Vollzeitangestellte. Zudem übernehmen sie Verantwortung für die Kasse mit einem nicht unerheblichen Etat. Für ein Ehrenamt nicht ohne, weiß auch Baluktsian. „Die Aufgabe ist fast nicht machbar, wenn man einen Vollzeitjob hat“, macht er deutlich.

Abteilungsleiter allein auf weiter Flur

Für den Rechtsanwalt Reinhold Krause wurde der Zeitaufwand zum Problem. Fünf Jahre war er Abteilungsleiter, seit 2014 ohne Stellvertreter und Kassenwart, die aus privaten Gründen aufgehört hatten. „Die Abteilungsleitung bestand aus mir, damit lag auch die Hauptlast bei mir“, erklärt er. Auch er habe versucht, jemanden zu rekrutieren. „Ich habe Menschen angesprochen, aber viele scheuen die Verantwortung und den Zeitaufwand. Wir sind jedoch guten Mutes, dass es weitergeht“, sagt er. Am besten geeignet sei die Aufgabe für jemanden in Vorruhestand oder mit einer Teilzeitstelle.

Der neue Geschäftsführer des SSV, Marvin Hamm, wünscht sich ein komplett neues Team. „Darauf hoffen wir sehr. Wenn alle Positionen besetzt sind, ist es auch machbar“, sagt er. Wie die Aufgaben bis dahin verteilt werden, sei aber noch unklar. Eine hauptamtliche Stelle ist derzeit nicht denkbar, weil die mit einer erheblichen Erhöhung des Beitrags einherginge. Ein in einem Newsletter an die Mitglieder genanntes Szenario wird es laut Hamm dagegen nicht geben: „Eine Ausgliederung des Bädles ist keine Option.“ Menschen, die sich für das Ehrenamt interessieren, stehe seine Tür immer offen. Vorstand und Geschäftsführung seien zu Gesprächen aller Art bereit.