100 Tage im Amt beim VfB Stuttgart Die zehn besten Sprüche von Trainer Tim Walter
Tim Walter ist am 20. Juni offiziell als neuer Trainer beim VfB Stuttgart angetreten – 100 Tage ist das jetzt her. Wir haben die zehn besten Sprüche des meinungsstarken 43-Jährigen in dieser Zeit zusammengetragen.
11 Bilder
Foto Baumann
1 / 11
Tim Walter führt den VfB Stuttgart seit diesem Sommer als Trainer an.
Foto dpa
2 / 11
Favorit oder gar Topfavorit, das will für gewöhnlich niemand sein. Tim Walter ist da jedoch anders gestrickt. „Wir nehmen sie gerne, die Favoritenrolle. Alles andere wäre irgendwie hinausgezögert oder dahinvegetieren lassen“, sagte der VfB-Trainer schon vor Stuttgarter 2:1-Auftaktsieg gegen den Mitabsteiger Hannover 96 Ende Juli. „Wir sind gerne Favorit. Ich war die ganzen Jahre davor kein Favorit, von daher nehme ich es jetzt gerne an, dass ich Favorit bin.“
Foto Baumann
3 / 11
Walter, der auch beim Sprung in den Eisbach beim Sommer-Trainingslager voranging, besticht durch seine direkte Art. Wo die herkommt? „So hat mich meine Mutter erzogen. Sie hat immer gesagt: Du musst zu dem stehen, was du machst, und deine Meinung auch vertreten. Und so habe ich es dann auch gemacht. Egal, ob man dann mal aneckt oder nicht. Aber ich kann immer in den Spiegel schauen – und das ist für mich das Entscheidende.“
Foto Baumann
4 / 11
Walter lebt das Spiel an der Seitenlinie voll mit. Seine Art des Coachings kostet viel Energie: „Nach jedem Spiel bin ich wie ein ausgepresster, ausgesaugter Schwamm, da kommt kein Tropfen mehr raus.“
Foto Baumann
5 / 11
Spieler wie Mario Gomez verschlägt es selten in die zweite Liga. Für so manchen neuen Mit- oder Gegenspieler ist die Begegnung mit dem Ex-Nationalspieler, der noch 2018 für Deutschland bei der Fußball-WM in Russland stürmte, fast schon surreal. Doch nicht nur für sie. „Es ist nicht nur für die Spieler etwas Besonderes, sondern auch für mich als Trainer“, sagte Walter Mitte August. „Mario hat so viel erlebt und so viel erreicht in seinem Fußballleben – es gibt wenig noch aktive Spieler, die das vorzuweisen haben. Deswegen ist es egal, ob er spielt oder nicht spielt, er ist definitiv ein Vorbild.“
Foto Baumann
6 / 11
Nicolas Gonzalez ist so etwas wie der Lieblingsschüler von Walter – er hat den jungen Argentinier aufgebaut und stellt sich stets schützend vor ihn. „Von mir aus kann er noch mehr Chancen verpulvern. Wenn er dann in der 90. da steht und den macht – ja und? Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagte Walter nach dem 2:1-Erfolg gegen den FC St. Pauli am 17. August, bei dem Siegtorschütze Gonzalez zunächst bei einer Riesenmöglichkeit ein Luftloch geschlagen hatte. Nach dem Abpfiff verneigte der Coach sich sogar vor dem Torschützen. Wenig später ging er an diesem Tag übrigens leise „Schalalalalalalala“ singend an den Journalisten vorbei aus der Mercedes-Benz-Arena.
Foto Baumann
7 / 11
„Ich denke, dass wir zwei Elfmeter kriegen müssen. Ich hab’ gedacht, meine Frau pfeift heute, weil die pfeift auch immer für die, die die schönsten Trikots anhaben“, sagte Walter nach dem 0:0 am 23. August bei Erzgebirge Aue über den Schiedsrichter Felix Zwayer.
Foto Baumann
8 / 11
Und auch der Videoschiedsrichter Robert Kempter bekam nach der Nullnummer in Aue sein Fett weg: „Und was die im Videokeller machen, weiß auch keiner, vielleicht war er gerade mal wieder Pausenbrot essen oder sonst irgendwas. Und uns dann auch noch mit einer Gelb-Roten-Karte zu bestrafen, ist schon sehr frech, muss ich sagen.“
Foto Baumann
9 / 11
Zu den Aussagen in Aue stand der VfB-Trainer auch noch am Tag darauf. „Ich habe nur meine Meinung gesagt. Wenn ich die nicht mehr sagen darf, höre ich lieber auf“, sagte er. „Ich glaube, dass es normal ist, dass man seinem Unmut auch mal freien Lauf lässt. Ich habe niemanden beleidigt, von daher war das alles human meiner Meinung nach.“ Für seine kritischen Worte in Aue wurde Walter vom Deutschen Fußball-Bund Mitte September zu einer Geldstrafe von 5000 Euro wegen unsportlichen Verhaltens verurteilt.
Foto Baumann
10 / 11
Auch in der Causa Bakery Jatta zeigte Walter, der bisweilen selbst im Training mitmischt, Ende August klare Kante. Die Einsprüche des 1. FC Nürnberg, des VfL Bochum und des Karlsruher SC gegen die Spielwertung nach ihren Niederlagen gegen den Hamburger SV konnte er nicht nachvollziehen. „Wenn ein Spiel gespielt ist, und der Gegner hat gewonnen, dann hat er zurecht gewonnen“, sagte er. „Wenn ich es dann notwendig habe, dass ich aufgrund irgendeines Umstandes die Punkte ergaunern will, dann hat es mit Sport nichts zu tun.“
Foto Baumann
11 / 11
Der VfB hat als Krösus und Topfavorit der zweiten Liga im Rennen um den direkten Wiederaufstieg mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Dazu zählt die Härte der Gegner, wobei Walter seine Spieler von Schiedsrichtern nicht genügend geschützt sieht. „Wir wurden bisher nicht bevorteilt“, sagte er nach dem 2:0-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen Greuther Fürth, bei dem drei Stuttgarter verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten. „Wir haben nicht viele Freunde im Fußball.“