Architekturstars BIG – Bjarke Ingels Group BIG haben den Dreh raus
Keine Lust auf fade Architekturroutine? Dann sind die bildmächtigen, visionären Projekte des Dänen Bjarke Ingels das Richtige. Hochhäuser mit Hüftschwung, gymnastisch verdrehte Museen – diese und weitere aufsehenerregende BIG-Bauten finden Sie in unserer Bildergalerie.
14 Bilder
Foto Kim Erlandsen
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The Twist nennen BIG diesen Museumsneubau in einem norwegischen Skulpturenpark, 2019 eröffnet. Das mit Aluminiumblech verkleidete Kistefos Museum, so der offizielle Name, wird selbst zur Skulptur, indem es sich gymnastisch um die eigene Achse dreht und einen Fluss überbrückt.
Foto Iwan Baan
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Das Musée Atelier Audemars Piguet in Le Brassus ist ein Museumspavillon, der der Geschichte der Uhrmacherkunst gewidmet ist. Bjarke Ingels hat den Bau als skulpturales Objekt entworfen, Form und Inhalt konvergierten in dieser Architektur wie auch in der Uhrmacherei, so Ingels. Die Spiralform ist vom Zahnradmechanismus der Uhrwerke inspiriert und fügt sich in die Topografie des Geländes ein. Die Museumsschnecke liegt wie ein golden glänzendes Medaillon in der schweizerischen Landschaft.
Foto Aldo Amoretti
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CopenHill nennt sich dieser Hybrid aus Gebäude und Landschaft. Auf dem Dach der Kopenhagener Müllverbrennungsanlage Amager Bakke kann Ski gefahren oder gewandert werden. Hinauf zur fast 100 Meter hoch gelegenen Spitze gelangen Besucher mit vier Skiliften oder einem verglasten Fahrstuhl, der zudem Einblicke in das Innenleben des Bauwerks eröffnet. BIG verbargen die Müllverbrennungsanlage hinter einer elegant glänzenden Metallhülle – aus der Fassade sollen einmal Pflanzen wachsen.
Foto Ema Pete
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Auch Hochhäusern verleihen die BIG-Architekten gern mal einen Knick oder eine schwungvolle Drehung wie hier beim Vancouver House in Kanada. Die Silhouette erinnere an einen Vorhang, der zur Seite geschoben wird, um die Besucher der Stadt willkommen zu heißen, heißt es in der Projektbeschreibung. Die Form haben die Architekten aus den Standortbedingungen heraus entwickelt.
Foto DSL Studio
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In Paris gestalteten BIG das Interieur des neuen Kaufhauses Galeries Lafayette. Das Kopenhagener Büro wandelte das Art déco-Gebäude an den Champs Élysées, in dem bislang Virgin Music einen Megastore hatte, zu einer bunt glitzernden Wandelhalle der Modewelt um.
Foto Laurian Ghinitoiu
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Mit diesem Schulgebäude in Virginia, USA, haben die Schülerinnen und Schüler von zwei zusammengeführten Schulen ein expressives Gebäude erhalten. BIG haben den fünfgeschossigen Gebäuderiegel mittig auf dem Grundstück platziert und fächern die Geschosse um ein Treppenhaus herum auf. Der Bau punktet mit einem Foyer, das sich über mehrere Etagen zieht, viel Glas, viel Grün; auch die durch die durch die Terrassierung entstehenden Dachflächen dienen als Pausenhöfe.
Foto Massimo Listri
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Im großen städtebaulichen Maßstab haben sich BIG in Aarhus betätigt. Dabei haben sie bei einem Wohngebäude am Hafen eine Schiffsform nachgeahmt, es türmt sich von der Mitte ausgehend terrassenförmig aus. Die Hafenpromenade kommt vielfältig und sehr belebt daher, Sitzflächen, Treppen, Brücken, Bars, Geschäfte und jede Menge Swimmingpools. Hier kann man’s aushalten.
Foto Laurian Ghinitoiu
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BIG mögen es big, so könnte man meinen, wenn man auch diesen Bau in Bordeaux auf sich wirken lässt: Das Maison de l’Économie Créative et de la Culture en Aquitaine, kurz Méca genannt, liegt zwischen dem Hauptbahnhof Bordeaux-Saint-Jean und dem Ufer der Garonne. Das in Kooperation mit zwei weiteren Büros geplante Kulturzentrum beherbergt drei regionale Kulturinstitutionen. Das asymmetrisch geformte Betonvolumen umrahmt einen 1100 Quadratmeter großen offenen Raum – ein „urbaner Salon“, der etwa für Open-Air-Veranstaltungen sowie als öffentlicher Treffpunkt genutzt wird. Zugleich fungiert er als Passage zum Flussufer.
Foto Rasmus Hjortshoj
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Dass bezahlbarer Wohnraum und gute Architektur kein Widerspruch sein müssen, will dieser Bau von BIG zeigen: Die Architekten haben den sozialen Wohnungsbau in Kopenhagen mit 66 Wohnungen in Modulbauweise konzipiert. Großformatige Glasflächen und Loggien wechseln sich ab und strukturieren, gemeinsam mit den vorfabrizierten Holzpaneelen, den Komplex, der mit einem Budget von 8,5 Millionen Euro realisiert wurde. „Wir haben versucht, eine modulare Bauweise mit bescheidenen Materialien zu realisieren, um großzügige Wohnräume sowohl im Urbanen als auch im Wohnumfeld zu schaffen“, beschrieb Bjarke Ingels das Konzept.
Foto Rasmus Hjortshoj
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Noma 2.0 heißt ein Restaurantdorf am Rande des Kopenhagener Viertels Christiania, das Freunde der gehobenen Küche auf ihrer To-do-Liste haben sollten. Es ist die neue Dependance der dänischen Sterne-Küche Noma. Elf Solitäre hat das Team von Bjarke Ingels und seinem Projektpartner Finn Nørkjær entworfen und zu einem „kulinarischen Dorf“ zusammengebunden. Es befindet sich auf einem ehemaligen Militärgelände, nutzt ein Bestands-Lagerhaus um und verfügt auch über eigene Gewächshäuser. Jedes der elf Gebäude wurde mit verschiedenen nordischen Bautechniken und Materialien geplant – Holz, Glas, Ziegel, Lehm. Ingels hat dabei die Bestandteile eines herkömmlichen Restaurants auseinanderdividiert und in Form von einzelnen Gebäuden neu arrangiert – mit der Küche und den Köchen im Zentrum. Die Gäste können alles in Augenschein nehmen – so mundet’s noch besser.
Foto Laurian Ghinitoiu
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Die besten Aspekte von Stadt und Land vereint in einem Gebäude, das war hier die Idee von Bjarke Ingels. Das Projekt 79&Park in Stockholm, ein 25000 Quadratmeter großes Wohnhaus mit Holzfassaden, begrünten Dächern und Terrassen, passt sich den Höhenlinien seiner Umgebung an – vorne niedriger, hinten höher.
Foto BIG
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Und so soll das neue Headquarter von BIG aussehen, das auf Kopenhagens Hafengelände entsteht. Im Innern soll eine Kaskade aus Halbgeschossen und Ebenen ein einziges Raumkontinuum bilden, außen windet sich ein Band aus „Outdoor Spaces“ wie ein Bergpfad um die Fassade.
Foto BIG
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Spacig im eigentlichen Wortsinn ist das Projekt „City of New Hope“, mit dem BIG den Mond als Standort für einen „langfristigen menschlichen Außenposten“ auserkoren hat. Die lunare Siedlung ist mit allem Drum und Dran ausgestattet, was man zum Leben so braucht – von Nahrungsmittelproduktion per Aquaponik bis zu Sport- und Wellnesseinrichtungen. Auch eine Vision für eine „Mars Science City“ haben die Kopenhagener Architekturutopisten in dem Buch ausgeheckt.
Foto Taschen Verlag
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Der Band „BIG. Formgiving. An Architectural Future History“ ist im Taschen Verlag erschienen, fast zwei Kilo schwer, umfasst 736 Seiten und kostet 40 Euro. Weitere Infos auf www.taschen.com