Die 20 besten Horrorfilme zu Halloween Geister, Schlitzer und Dämonen
Was macht zu Halloween mehr Spaß als das Einsammeln von Süßigkeiten draußen im Feuchtkalten? Klare Sache: Drinnen im Warmen an einer Heimkinoparty teilzunehmen – am besten mit unseren Gruselfilmtipps. Wir stellen 20 Klassiker vor, die jeder kennen sollte.
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Der Regisseur John Carpenter hat 1978 mit „Halloween – Die Nacht des Grauens“ die letzte Nacht des Oktobers für immer ein wenig unheimlicher gemacht.
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1. „It Follows“ (2014)Mal ehrlich: Das ganze liebe Leben lang ist der Tod hinter einem her, bis er einen schließlich einholt, irgendwann, irgendwo. Selten ist dieses Grundgesetz der Existenz so schaurig in Bilder gesetzt worden wie hier von David Robert Mitchell. Der Tod schnappt sich Körper von Menschen, in denen er dann stur wie ein Bulldozer hinter seinem nächsten Opfer herstapft. Wegrennen, verstecken, sich einbunkern, zurückschlagen? Nichts scheint zu helfen. (DVD/Blu-ray bei Weltkino)
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2. „Der Babadook“ (2014)Man sollte vorsichtig sein, welches Buch man Knirpsen vorliest. Denn Figuren aus Geschichten können für die kindliche Fantasie ganz schön real werden. Das weiß jeder noch bestens dank der Erinnerung an eigene frühe Angstträume. Jennifer Kent spielt in „Der Babadook“ genial mit mit dem Schrecken eines Kinderbuchs, der Zerrüttung eines Mutter-Sohn-Duos und mit der Frage, ob wir hier Übersinnliches oder einen Fall von mütterlichem Wahnsinn vor uns haben. (DVD/Blu-ray bei Capelight)
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3. Rigor Mortis (2013)Großwohnanlagen sind oft der Horror per se. Dieses Meisterstück des Hongkong-Horrors entfesselt in einem Brutalo-Beton-Koloss ein Vampirmonster. Und immer macht Regisseur Juno Mak klar: Er erzählt vor allem vom kaputten Geist des Zusammenlebens. (DVD/Blu-ray bei Ascot Elite)
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4. „So finster die Nacht“ (2008) Noch einmal Wohnhorror, diesmal der eher subtilen Art. „So finster die Nacht“ von Tomas Alfredson zeigt eine schwedische Musterwohnanlage von einst. Dass sich ein Junge hier einsam fühlt, ist nachvollziehbar. Dann gewinnt er ein unheimliches Blutsaugerwesen als Freundin. Das wird dann eine wahrlich unheimliche Beziehung. (DVD/Blu-ray bei Ascot Elite)
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5. „Dark Water“ (2005)Horror aus Japan hat mittlerweile viele Freunde im Westen. Hollywood hat sich darum auch an Remakes versucht. Keines ist so gut wie die US-Version von „Dark Water“ geraten. Der Regisseur Walter Salles erzählt in Horrorbildern vom sozialen Absturz einer alleinerziehenden Mutter, von der Drohung durch den sich immer noch einmischenden Vater und von der Verstörung eines Kindes. Wer je Baumängelprobleme hatte, kann sich hier einfühlen: Das Ende der Welt beginnt mit einem Wasserschaden. (DVD bei Constantin)
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6. „Ju-On: The Grudge“ (2002)Japan-Horror vom Feinsten. Eigentlich ist dies eine ganz klassische Gespenstergeschichte. Aus einem vorigen Leben ist an einem bestimmten Ort viel negative Energie zurückgeblieben. Die plagt nun die Weiterlebenden. Aber wie Takashi Shimizu diese böse Energie ins Bild setzt und was er ihr für Töne gibt – das bleibt wohl noch für lange Zeit stilbildend und schweißtreibend. (DVD bei Constantin)
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7. „Nightwatch – Nachtwache“ (1994)Ein ganz schön ruhiger Job, so als Aushilfs-Nachtwache in der Leichenhalle. Sollte man meinen. Bis man Ole Bornedals „Nachtwache" gesehen hat. Hier kommen plötzlich seltsame Geräusche aus Räumen, in denen es still sein sollte. Man schaut auf stille Laken und grübelt, ob sich nicht doch etwas bewegt hat. Das dänische Original ist ein wenig schauriger als das Hollywood-Remake – und hier kann man einen jungen Nikolaj Coster-Waldau sehen, der dann als Jaime Lannister in „Game of Thrones“ berühmt wurde. (DVD bei Studiocanal)
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8. „Nightmare on Elm Street“ (1984)Dank vieler Fortsetzungen, Kopien, Comics, Partymasken und Freddy-Krueger-Pullovern ist Wes Cravens Genreschmuckstück von 1984 fast allen bekannt. Aber der fiese Serienkiller, der in den auch sexuell aufgeladenen Träumen von Teenagern die Grenze aus dem Jenseits überschreiten kann, ist eine aus sich heraus einprägsame Figur. Gelegentliches Wiedersehen lohnt. Man fragt sich dann vorm Einschlafen wieder furchtsam, ob Träume wirklich eine gute Sache sind. (DVD/Blu-ray bei Warner)
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9. „Shining“ (1980)Luxushotels wirken sowieso schnell mal unwirklich. Das Luxushotel, in dem Jack Nicholson in „Shining“ landet, ist noch viel seltsamer: Es hat im Winter keine Gäste. Nicholson und seine Familie hüten als Housesitting-Familie eine Riesenherberge, in der sich nun fiesgemut Gespenster und der Irrsinn breit machen. Stanley Kubrick hat da eine Stephen-King-Geschichte ganz großartig interpretiert: Dreiräder zum Beispiel kann man sich danach nie mehr ohne Gänsehaut anschauen. (DVD/Blu-ray bei Warner)
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10. „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (1978)Klar, dies ist und bleibt der Kernfilm aller Halloween-Parties. John Carpenter hat 1978 einen irren Killer mitten in der Kostüm- und Kürbisfeiernacht einer amerikanischen Idylle auf junge Leute losgelassen. Hier wurde nicht nur der Schlitzerfilm auf Jahrzehnte hinaus definiert, hier wird die Brüchigkeit des Alltagsfriedens vor Augen geführt. Auch wenn z. B. die „Scream“-Reihe und andere Parodien solche Filme gekonnt durch den Kakao ziehen – dieses Original funktioniert noch immer prächtig. (DVD/Blu-ray bei Concorde)
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11. „Suspiria“ (1977) Bevor es Handys und Smartphones gab, hatte es die Filmwelt leichter, Grusel zu erzeugen. Die Figuren hatten es schwerer, Hilfe herbeizurufen, und sie konnten vor allem nicht mal eben googeln, um sich Informationen über eine seltsame neue Umgebung zu verschaffen. Italiens Horrorspezialist Dario Argento hat mit „Suspiria“ einen seiner wirkungsvollsten Filme abgeliefert, und wahrscheinlich auch den obsessivsten Einsatz der Farbe Rot in der ganzen Filmgeschichte hingelegt. Das Ganze spielt an einer piekfeinen, ruhmreichen Ballettschule, wo die Neue im Haus bald merkt, dass es hier unfein und blutig zugeht. (DVD/Blu-ray bei Elea)
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12. „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973)Venedig war mal ein Ort der Entdeckungen, der Geheimnisse, der Offenbarungen – bevor Touristenschiffe von der Größe einer Kleinstadt stündlich neue Knipserhorden in die Lagunenstadt pumpten. Nicolas Roeg schildert 1973 noch eine Stadt, in die man sogar zum Trauern kommen konnte. Das tut jedenfalls ein britisches Ehepaar (Julie Christie und Donald Sutherland), das seine kleine Tochter verloren hat. Arbeit und Leben mit Kunst, mit Baudenkmälern und mit Urlaubenden, das ist Theorie. Die Praxis ist etwas ganz anderes, denn nun wird die feste Realität bedrohlich doppeldeutig, alarmierend, nervenzerdröselnd. (DVD/Blu-ray bei Studiocanal)
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13. „Night of the Living Dead“ (1968)Zombies sind eher die ungehobelten Unterschichtler der Monsterwelt, die stumpfsinnigsten aller Grobiane. In einem halbwegs auf gepflegten Nervenkitzel Wert legenden Halloween-Kanon haben sie eigentlich nichts zu suchen. Aber es gibt Ausnahmen. Die ehrwürdigste? Fraglos George A. Romeros „Night of the Living Dead“ von 1968, der Urknall des modernen Zombiefilms. Wie hier plötzlich aggressiv Figuren umherwanken, die schon friedlich unter der Erde lagen, wie hier die Toten plötzlich alle Geduld mit den Lebenden verlieren und im nicht mehr frischen Fleisch zurückkehren, das ist Low-Budget-Kino mit Köpfchen, bis heute vielfach interpretierbar. Man könnte zum Beispiel denken, da drehe das Jenseits durch, weil das Diesseits immer weiter die alten Fehler in Politik, Gesellschaft und Einzelleben macht. (DVD/Blu-ray bei Splendid)
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14. „Rosemaries Baby“ (1968) Anfangs ist alles ganz nett. Wenn auch ein wenig skurril. Im Mietshaus stellen sich der neu einziehenden jungen Familie Woodhouse (Mia Farrow und John Cassavetes) die älteren Nachbarn vor. Und bald wirft der Regisseur Roman Polanski die Frage auf, ob die schwangere junge Frau zustandsbedingt hysterisch wird oder ob sich hinter der Fassade putziger Freundlichkeit nebenan die Dienerschaft Satans verbirgt. Nun ja, allzu lange bleibt die Frage nicht unbeantwortet. Und Polanskis macht es uns herrlich ungemütlich als schabe er mit einer Rohrputzer-Drahtbürste direkt durch unseren Rückenmarkskanal. (DVD/Blu-ray bei Paramount)
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15. „Kwaidan“ (1964)Leider wahr: Eine Menge erstklassiger Horrorfilme aus aller Welt sind noch immer nicht als deutsche DVD erschienen. Für „Kwaidan“ von Masaki Kobayashi sollte man unbedingt die extra Anstrengung in Kauf nehmen und eine Importfassung mit englischen Untertiteln schauen. Dies ist ein Episodenfilm, der Regisseur hat vier Volkssagen mit unheimlicher Komponente ins Bild gesetzt, und zwar so prägnant, dass man gerne gleich noch vier weitere Episoden sehen würde – auch wenn man dann ungut wach wäre wie nach 12 Espressi am Stück. Achtung, Falle: Der in Deutschland erhältliche Film „Kwaidan – Das Herz des Samurai“ ist ein ganz anderer Streifen. (Import-DVD bei Eureka – Masters of Cinema)
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16. „Bis das Blut gefriert“ (1963) Sind Spukhäuser bloß ganz normale Häuser, in die hysterische Gemüter ihre Fantasien hineinprojizieren? Oder sind es finstere Orte voll unirdischer Umtriebe? In diesem sehr atmosphärischen, schwarz-weißen Grusler von Robert Wise aus dem Jahr 1963 lädt ein Wissenschaftler zwei Frauen in ein angebliches Spukhaus ein, weil er das ganze Klopfgeisthören, Schemensehen, Rütteleigespüre mal auf die nüchterne Grundlage eines Experiments stellen will. Das geht ein wenig schief. Und der deutsche Titel von „The Haunting“ ist nicht übertrieben. (DVD/Blu-ray bei Warner)
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17. „Carnival of Souls – Tanz der toten Seelen“ (1962) Als er herauskam, wurde er komplett übersehen, später zum Geheimtipp, dann zum Kult: „Carnival of Souls“ von Herk Harvey aus dem Jahr 1962. Schminktechnisch hält er mit aktuellen Werken gewiss nicht mit, aber er ist keinen Moment lang unfreiwillig komisch. Nachdem eine junge Frau einen schlimmen Unfall hatte, sieht die Welt plötzlich ganz anders aus für sie. Wie Totenreich und Menschenwelt in eines zusammenfallen, das zeigt Harvey mit einem nie peinlich werdenden Ernst. Irgendwie erinnert einen dieser Film bei jedem Anschauen daran, dass man seine Zeit auf Erden intensiver nutzen sollte. Danach könnte es nämlich eher trist werden. (DVD bei Great Movies)
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18. „Augen ohne Gesicht“ (1960) Darf sich ein Film, in dem eigentlich gar nichts Übernatürliches vorkommt, unter Halloween-Grusler mischen? Im Fall dieses hierzulande viel zu wenig bekannten französischen Klassikers darf man das mit Ja beantworten. Georges Franju erzählt von Liebe, die sich in etwas höchst Unheimliches verwandelt, in eine rücksichtslose Besessenheit. Ein Arzt, dessen Tochter bei einem schrecklichen Unfall ihr ganzes Gesicht verloren hat, versucht mit allen Mitteln, deren alte Schönheit wiederherzustellen. Die frühere Ausdrucksfähigkeit. Die Möglichkeit für das Mädchen, sich selbst wieder anzuschauen. Es geht also darum, wie aus dem eigentlich Edlen das ziemlich Böse wird. (DVD bei Concorde)
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19. „Dracula“ (1931) Man könnte zu diesem Film und Blutsauger ganz viel Hollywoodgeschichte erzählen, etwa, wie „Dracula“ von Tod Browning 1931 dem vom Laupheimer Auswanderer Carl Laemmle gegründeten und nun schon etwas angeschlagenen Großstudio Universal ein neues Leben schenkte. Man könnte sich auch auf zwei Worte beschränken: Bela Lugosi. Dieser auf horrornerdige Weise charismatische Schauspieler legt die Schule machende Interpretation von Dracula vor: diese Mischung aus dekadenter Zivilisation und bestialischem Blutdurst. Aber beim Wiedersehen kann man auch entdecken, wie zeitlos schön Browning das Drumherum in Szene gesetzt hat. (DVD/Blu-ray bei Universal)
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20. „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ (1922) „Stummfilme? Nee, so öden alten Kram halte ich nicht aus.“ Diese verbreitete Haltung wird seit Jahrzehnten regelmäßig von diesem einen Film geknackt, den sich die einmal begeisterten dann ihr ganzes Leben lang immer wieder mal anschauen, F. W. Murnaus „Nosferatu“ von 1922. Das Ganze ist eine Adaption von Bram Stokers Roman „Dracula“, aber weil man die rechte nicht bezahlen konnte, hatte man ein paar Namen verändert und ein paar Schauplätze verlegt. Max Schreck spielte so eindringlich den Vampir, dass der schöne Spielfilm „Shadow of the Vampire“ (2000) später erzählte, er sei selbst ein Blutsauger gewesen. „Nosferatu“ aber sprüht vor Begeisterung der Macher über die Märchenmacht des Kinos, über die Illusionsmöglichkeiten auch von Kamera, Schnitt und Kulissen. (DVD/Blu-ray bei Universum)