Die Neunziger-Jahre-Nostalgie Sehnsucht nach dem Party-Jahrzehnt
Alles schon einmal da gewesen: nach dem Achtzigerjahre-Revival besinnt man sich inzwischen auf die Neunziger – dem Jahrzehnt des Grunge, Techno, der Boygroups und der Girlies. Was war eigentlich so besonders an diesem Jahrzehnt?
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Die Loveparade in Berlin war ein wegweisenden Phänomen der Neunzigerjahre. Feierfreudige Technojünger strömten zu Tausenden in die Hauptstadt und feierten eine große, friedliche Party.
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Das Motto des Loveparade-Erfinders Dr. Motte hieß „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die erste Love Parade fand 1989 als friedliche, mit Techno-Musik unterlegte Demonstration am Kurfürstendamm statt. Etwa 150 Menschen nahmen teil. In den folgenden zehn Jahren wurden es immer mehr. Im Jahr 1999 waren es laut den Veranstaltern knapp 1,5 Millionen. Ab 1996 wurde der Ku’Damm zu eng und man wich auf die Straße des 17. Juni aus.
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Techno wurde zum Lebensgefühl in den Neunzigern: anstatt in den Club oder in die Disco gingen Freunde der harten, elektronischen Musik auf einen Rave und tanzten bis in die frühen Morgenstunden, gerne mit Trillerpfeifen im Mund und orangefarbenen Warnwesten am Leib.
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Die Alternative zum Techno: Grunge. Bands wie Nirvana (auf dem Foto der verstorbene Sänger Kurt Cobain), Pearl Jam, Alice in Chains oder Soundgarden prägten eine neue Stilart der Rockmusik. Grunge bedeutet so viel wie schmuddelig oder schmutzig und so klang auch die Musik: schlampig malträtierte Gitarren treffen auf wütend-rotzig heraus geschleuderte Songtexte – das ging in Mark und Bein und klang meistens ziemlich gut.
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Kreischende Mädchen, die vor der Konzerthalle in Ohnmacht fallen: was in den Sechzigerjahren bei den Beatles seinen Anfang nahm, erreichte in den Neunzigern einen neuen Höhepunkt. Boybands nannte man die Formationen aus mehreren gut aussehenden jungen Männern, die meist mit mehr oder weniger freien Oberkörpern, über die Bühne tänzelten und eingängige Schmachtfetzen in die Gehörgänge der jubelnden, vorwiegend weiblichen Menge säuselten. East 17, Take That oder die Backstreetboys (Foto) – die BHs und Teddybären, die auf die Bühnen flogen, sind ungezählt.
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Die Spice Girls waren die Antwort auf die zahlreichen Boygroups in den Neunzigerjahren. Die britischen Mädels landeten mit „Wannabe“ 1996 einen Megahit und brannten sich ins kollektive Gedächtnis ein. Passend zur Neunzigerjahre-Nostalgie kündigte die Band im vergangenen Jahr ihr Comeback an. Im Juni starten sie ihre Tournee.
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Der Trendsport Skateboard-Fahren erlebte in den Neunzigerjahren bereits sein Revival. In den Siebzigern erreichte die Skateboard-Welle Europa. Nach dem fiktiven Dokumentarfilm „This ain’t California“ schmuggelte der Vater der deutschen Skateboardszene, Titus Dittmann, die ersten Skateboards von Kalifornien in Reisetaschen nach Münster. In den Neunzigern erlebte der Trendsport ein großes Comeback und wurde Teil der Jugendkultur. Marken wie „Vision Street Wear“ oder „Gordon & Smith“ waren Kult: auch Jugendliche, die sich nicht auf einem Skateboard halten konnten, trugen die Shirts spazieren.
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Bitte möglichst bauchfrei: die so genannte Girlie-Mode diktierte jungen Frauen, möglichste kurze Tops zu tragen, die am besten oberhalb des Bauchnabels enden. Wer nicht die passende Figur dazu hatte, fand diesen Trend richtig blöd.
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Apple war das heiße Zeug in den Neunzigern. Die Technik-Avantgarde teilte sich in Microsoft-Anhänger und Apple-Jünger. Die Hipster-Bohème der Neunziger investierte in einen kiloschweren . Die bonbonbunten Kompaktrechner gaben dem Technologiezeitalter einen modernen, lebensnahen und coolen Anstrich.
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Musikfernsehen gehörte zum Lebensgefühl der Jugendlichen: der US-Musiksender MTV setzte Maßstäbe und Musikvideos gehörten zur Alltagskultur. Der deutsche Musiksender Viva ging an den Start und verhalf Moderatoren wie Heike Makatsch, Stefan Raab, Sarah Kuttner oder Enie van der Meiklokjes zu Erfolg.
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Der Musiksender MTV machte die beiden idiotischen Heavy-Metal-Fans Beavies und Butthead zu Kultfiuguren. In der Zeichentrickserie, die von 1993 bis 1997 ausgestrahlt wurde, verbringen die beiden den größten Teil ihres Lebens damit, Musikvideos zu kommentieren, Nachos zu essen, planlos durch die Gegend zu laufen, Unsinn zu machen und sich gegenseitig und andere zu beschimpfen. Das Hauptziel der beiden ist, endlich Sex zu haben.