Die SpVgg Greuther Fürth im Porträt Das erwartet den VfB Stuttgart gegen das Kleeblatt
An diesem Samstag steigt ein württembergisch-fränkisches Duell in der zweiten Liga – was erwartet den VfB Stuttgart im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth? Ein Überblick zum stark in die Saison gestarteten Gegner.
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Die SpVgg Greuther Fürth um Marco Caligiuri besiegte zuletzt den SV Wehen-Wiesbaden.
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Der Saisonstart: Elf Punkte aus sechs Spielen, Tabellenplatz vier - keine Frage: Greuther Fürth kam gut aus den Startlöchern in dieser Zweitligasaison, ist aber auch gewarnt. Denn auch in der Vorsaison gab es elf Punkte aus den ersten sechs Partien. Statt in der Spitzengruppe verbrachte der Verein im Anschluss die Spielzeit jedoch überwiegend in der unteren Tabellenhälfte. Deshalb wird die positive Momentaufnahme in Fürth jetzt nicht überbewertet. „Wir sind kein Aufstiegsfavorit“, sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi, „aber der gute Start ist kein Zufall. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“
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Der Trainer: Der gebürtige Münchner Stefan Leitl war von 2013 bis 2018 in verschiedenen Teams als Trainer beim FC Ingolstadt aktiv, im Februar 2019 übernahm er dann Greuther Fürth. Nach dem geglückten Saisonstart 2019/20 hält auch Leitl den Ball flach: „Wir wissen was wir können, aber auch, was wir noch nicht können. Wir stellen für uns nicht den Anspruch, dass wir gegen jede Mannschaft gewinnen.“ Für Leitl steht die allgemeine Entwicklung im Vordergrund. „Aktuell sind wir sehr stabil, die fußballerische Leistung stimmt und die Spieler setzen genau um, was wir sehen wollen“, sagt er: „Unser Weg ist aktuell gut, aber auf dem Weg wollen wir auch bleiben.“
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Der ehemalige Stuttgarter (I): Julian Green (im Bild) trifft für Greuther Fürth wie hier gegen Wehen-Wiesbaden – das ist keine Seltenheit. Der US-amerikanische Offensivmann, der im ersten Halbjahr 2017 für den VfB spielte und dann nach Fürth wechselte, hat in dieser Saison schon drei Tore erzielt.
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Der ehemalige Stuttgarter (II): Hans Nunoo Sarpei, der von August 2016 bis September 2017 und von Juli 2018 bis Januar 2019 für den VfB am Ball war, kam in den vergangenen vier Zweitligaspielen für Greuther Fürth jeweils über 90 Minuten zum Einsatz. Der ghanaische Mittelfeldmann kickt seit Januar 2019 für das Kleeblatt, hat sich aber erst in dieser Saison zur festen Größe entwickelt.
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Das bisher letzte Duell gegen den VfB: Das bisher letzte Pflichtspiel gegen das Kleeblatt verlor der VfB Stuttgart – am 18. März 2017 hieß es am Ende 1:0 für Greuther Fürth, der Stuttgarter Sturm um Carlos Mané (Mitte) blieb im Zweitligaspiel in Fürth zu harmlos. Das Goldene Tor schoss Veton Berisha in der 9. Minute.
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Der Stürmer aus dem Knast: Im Herbst 2011 nimmt das Leben von Daniel Keita-Ruel (im Bild rechts) eine dramatische Wende. Mit sieben Komplizen begeht er drei Raubüberfälle, zwei Kioske mit Postfilialen, ein Baumarkt. Die Beute: 100 000 Euro. Keita-Ruel, 1,88 Meter groß und bullig, musste dafür teuer bezahlen. Das SEK schnappte den damaligen Stürmer des Wuppertaler SV. „Die Polizisten haben gerufen: Wir wissen, dass du Fußballprofi bist! Lauf’ nicht weg, sonst schießen wir dir ins Bein“, erinnert er sich. „Ich war noch ein kleiner dummer Junge mit den falschen Freunden. Ich wollte cool sein, ich dachte, mir könnte nichts passieren. Es war der größte Fehler meines Lebens“, sagte Keita-Ruel, der, weil er seinen Kumpel deckt, während der auspackt, fünfeinhalb Jahre Knast aufgebrummt bekommt. Recht bald zeichnete sich aber eine Wende ab. Er wurde 2014 wegen guter Führung nach Düsseldorf verlegt, bekam Hafterleichterungen, arbeitete als Sportwart im Gefängnis, trainierte zweimal am Tag, startete bei Oberligist Ratingen einen neuen Anlauf. Es folgte die Bewährung, nach mehr als drei Jahren Knast. Der Stürmer wechselte 2016 in die Regionalliga nach Wattenscheid, im vergangenen Jahr dann zu Fortuna Köln in die dritte Liga. Im Sommer 2018 erfolgt der Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth. „Er hat in seiner Vergangenheit Fehler gemacht, geht aber sehr offen und selbstkritisch damit um. Man spürt, dass er gereift ist“, sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi. Keita-Ruels Bilanz in Fürth: 38 Pflichtspiele, 13 Tore. Seine Bilanz in dieser Zweitligasaison: Sechs Spiele, drei Tore. Noch Fragen?
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Die Tradition: Die Spielvereinigung Greuther Fürth hat eine beeindruckende Historie vorzuweisen. Die größten Erfolge in der Vereinsgeschichte sind die drei deutschen Meistertitel in den Jahren 1914, 1926 und 1929 – damals noch als SpVgg Fürth. In der Saison 2012/13 spielte die SpVgg Greuther Fürth erstmals in der Bundesliga. Davor und danach hat sich der Club aus Franken in der zweiten Liga etabliert. Und mehr noch: Der Verein führt die ewige Tabelle des deutschen Fußball-Unterhauses vor Alemannia Aachen und dem FC St. Pauli an.