Einzelkritik zu FC Erzgebirge Aue gegen VfB Stuttgart Starker Phillips, dämlicher Sosa
Der VfB Stuttgart musste sich beim FC Erzgebirge Aue mit einem torlosen Remis begnügen. Wir haben die Spieler und den Trainer des VfB Stuttgart mit einer Einzelkritik bewertet.
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Borna Sosa erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst.
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Gregor Kobel (Note 3): Bei der Nummer eins des VfB fällt auf, wie er das Spiel in jeder Situation schnell machen möchte. Dazu bedarf es aber auch der Mithilfe seiner Mannschaftskollegen, welche den gewünschten Hochgeschwindigkeitsfußball nicht immer auf den Platz brachten. Kobel spielte aufmerksam und fehlerlos.
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Pascal Stenzel (3): Sein Einsatz stand bis zuletzt auf der Kippe. Dann wurde der Rechtsverteidiger aber doch rechtzeitig fit. Wies eine top Zweikampf- und Passbilanz auf, ohne großartig aufzufallen.
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Nat Phillips (2): Standhaft wie eine Eiche im Sturm präsentierte sich der Engländer bei seinem Startelfdebüt für den VfB Stuttgart. Gut kicken kann die Leihgabe vom FC Liverpool auch noch, eine Kombination, die man in der zweiten Liga selten antrifft. Phillips gewann 68 Prozent seiner Zweikämpfe und kam auf eine fast hundertprozentige Passquote – ein starker Auftritt.
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Holger Badstuber (4): Machte sich seine solide Leistung fast durch ein Badstuber-typisches, verlorenes Laufduell zunichte. Philipp Zulechner nahm dem Innenverteidiger gleich mehrere Meter ab, Badstuber fuhr die Hand aus und sah Gelb. Seine Langsamkeit kann ihm auch in der zweiten Liga zum Verhängnis werden. Zahlreiche Diagonalbälle von ihm segelten ins Aus.
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Borna Sosa (5): Viel lief beim VfB in Aue über die linke Seite, wo der Außenverteidiger seinen Dienst verrichtete. Bis zu seinem Platzverweis hatte der Kroate die meisten Ballkontakte aller VfB-Spieler. Dafür leistete er sich immer wieder schlampige Abspiele. Kassierte schon nach zehn Minuten Gelb, als er gegen Tom Baumgart zu spät kam. Setzte nach 66 Minuten trotzdem zu einer Schwalbe an und kassierte folgerichtig Gelb-Rot – eine dämliche Aktion.
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Atakan Karazor (4): Der Neuzugang von Holstein Kiel agierte aufmerksamer als zuletzt und spulte ein gutes Laufpensum ab. In der Verteidigungsarbeit zeigte sich der defensive Mittelfeldspieler zumeist auf der Höhe, konnte da auch seine Kopfballstärke beweisen. Eine solide Vorstellung, aber erneut nicht mangelfrei, wie beispielsweise in der 75. Minute, als er sich einmal im eigenen Strafraum düpieren ließ, was aber ohne Folgen blieb.
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Philipp Klement (4): Nach drei Einwechslungen in den ersten vier Pflichtspielen dieser Saison kam der 26-Jährige, den muskuläre Probleme ausgebremst hatten, endlich zu seinem Startelfdebüt. Es verlief ordentlich, er ließ jedoch klar Luft nach oben, denn er konnte summa summarum nicht die erhofften Akzente über die linke Seite setzen. In der 71. Minute vergab er eine große Chance zur Führung.
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Gonzalo Castro (3): Der Routinier konnte an seinen ansprechenden Auftritt gegen den FC. St Pauli anknüpfen, wenngleich er diesmal nicht ganz so auffällig war. Er war in Aue aber nichtsdestotrotz der Mittelfeldspieler mit den mit Abstand meisten Ballkontakten und zeigte dabei auch seine Ballsicherheit – es unterlief ihm kaum ein Fehlpass.
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Daniel Didavi (5): Der offensive Mittelfeldspieler trug in Aue in Abwesenheit von Marc Oliver Kempf die Kapitänsbinde. Er war viel unterwegs, war aber zu wenig ins Kombinationsspiel eingebunden und verlor die meisten seiner Zweikämpfe. Gerade in Geduldsspielen wie der Partie am Freitagabend in Aue ist der VfB auf mehr Gedankenblitze seines Regisseurs angewiesen, das blieb er erneut schuldig.
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Mateo Klimowicz (5): Die Überraschung in der Startelf! Der 19-jährige Argentinier, der bei seinen beiden Zweitliga-Kurzeinsätzen wie zuletzt gegen den FC St. Pauli (2:1) zu überzeugen wusste, durfte diesmal zur Belohnung von Beginn an ran. Er fand nicht recht ins Spiel, wenn er in der 20. Minute auch die erste Stuttgarter Schusschance hatte – in der gesamten ersten Hälfte kam er nur auf vier Ballkontakte. Zur Pause wurde er ausgewechselt.
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Nicolas Gonzalez (3): Der Argentinier, Siegtorschütze beim 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli, stand nach seiner Rückkehr von den Panamerikanischen Spielen erstmals in dieser Saison in der Anfangsformation. Zunächst agierte er zu ungestüm, steigerte sich aber nach einer halben Stunde und riss Lücken auf, bereitete Chancen vor – tauchte dann aber auch wieder ab. Pech hatte er, dass er in der 32. Minute keinen Foulelfmeter zugesprochen bekam.
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Silas Wamangituka (4): Der 19-jährige Angreifer aus dem Kongo ersetzte zur Halbzeit Mateo Klimowicz. Für den Stürmer aus dem Kongo, den der VfB erst kürzlich für eine Ablösesumme von acht Millionen Euro vom französischen Zweitligisten Paris FC verpflichtet hatte, war es seine Premiere im VfB-Trikot. Wamangituka zeigte sich engagiert, half auch hinten mit aus und deutete seine Dribblingqualitäten an. Ein ordentliches Debüt.
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Tim Walter (3): Mutig ging Trainer Tim Walter die Auswärtspartie an. Mit gleich drei Neuen in der Startelf, die für mehr Tempo als zuletzt gegen St. Pauli sorgen sollten. Das gelang aber nur bedingt. Trotzdem setzte Walter schon am vierten Spieltag ein klares Zeichen: Niemand kann sich seines Platzes im Team sicher sein. Die Auswechslung zur Halbzeit – Silas Wamangituka stürmte fortan für Mateo Klimowicz – erwies sich als wirkungslos. Es spricht für die Mannschaft von Walter, die auch nach dem Platzverweis auf den Siegtreffer drängte.