„Extinction Rebellion“ Umweltgruppe blockiert für mehr Klimaschutz weltweit große Städte
„Blockieren statt Krepieren“ – von Montag an hat die Gruppe „Extinction Rebellion“ weltweit zu Protesten aufgerufen. In Berlin wurde schon früh am Morgen ein Verkehrsknotenpunkt besetzt.
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Von Montag an will die Umweltschutzgruppe „Extinction Rebellion“ in Großstädten weltweit mit Aktionen des zivilen Ungehorsams auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam machen. Auch in Berlin haben Aktivisten am frühen Montagmorgen ihre Protestaktion gestartet. Unsere Bilderstrecke zeigt die Proteste weltweit.
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Kurz vor Beginn des Berufsverkehrs besetzten die Aktivisten in Berlin am Montagmorgen den Großen Stern, einen Verkehrsknotenpunkt in der Hauptstadt. Zuvor hatte die Gruppe via soziale Medien dazu aufgerufen, sich schnell auf den Weg zu machen. Die Polizei appellierte an Autofahrer: „Bitte seien Sie vorsichtig und umfahren den Bereich.“
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„Extinction Rebellion“ (auf Deutsch etwa: Rebellion gegen das Aussterben) kommt ursprünglich aus Großbritannien. Nach eigenen Angaben gibt es die Gruppe seit November vorigen Jahres auch in Deutschland. Sie fordert unter anderem, dass die nationalen Regierungen sofort den Klimanotstand ausrufen. Alle politischen Entscheidungen, die der Bewältigung der Klimakrise entgegenstünden, müssten revidiert werden. Schon bis 2025 müssten die vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen auf netto null senken, verlangt die Gruppe.
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Ziviler Ungehorsam ist das Herzstück der Strategie von „Extinction Rebellion“. Zu den Blockaden erklärt die Gruppe: „Wir stören den alltäglichen Betriebsablauf, der unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir setzen den Protest so lange fort, bis die Regierungen angemessen reagieren.“
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Politiker reagieren in Berlin unterschiedlich auf die Aktionen am Montag. Die Regierungspartei SPD reagierte aufgeschlossen auf die Ankündigungen. „Ich verstehe die Ungeduld von vielen“, sagte die Interims-Parteivorsitzende Malu Dreyer. „Ich begrüße frühzeitige Aktionen jeglicher Art, die die Dringlichkeit der Aufgabe deutlich machen.“ FDP-Chef Christian Lindner hingegen sagte, die Bewegung weise antidemokratische Züge auf. „Über die extremen Forderungen zum Klimaschutz hinaus stellen Aktivisten der Gruppierung offen die Demokratie in Frage“, sagte Parteichef Christian Lindner der Deutschen Presse-Agentur. „Klimaaktivisten und Grüne sollten sich von den antidemokratischen und teils totalitären Äußerungen aus dieser Gruppierung distanzieren.“ Klimaschutz sei keine Entschuldigung für Gewalt, die bei Blockaden ihren Ausgangspunkt nehme, sagte der Liberale. Die Gruppe betont jedoch stets, dass sie gewaltfrei sei und auch ihre Aktionen ohne Gewalt ablaufen sollen.
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Auch in anderen großen Städten weltweit laufen am Montag Aktionen. Dieser Autofahrer steckt im australischen Melbourne fest, weil Aktivisten eine Straße blockieren.
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Auch in Sydney sind die Aktivisten aktiv. Anders als andere Bewegungen wie Greta Thunbergs „Fridays for Future“, sind die Aktivisten von „Extinction Rebellion“ nach eigenen Angaben bereit, Gesetze zu brechen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Legale Demonstrationen und parlamentarische Prozesse hätten in den vergangenen 30 Jahren nicht zu den nötigen Veränderungen im Klimaschutz geführt, sagten die Veranstalter am Freitag. Dabei betonten sie allerdings stets, dass sämtliche Aktionen friedlich ablaufen sollten. Dafür sollten unter anderem Mediatoren sorgen, die Konflikte zwischen den Aktivisten und anderen - etwa Polizisten oder aufgehaltenen Autofahrern - während der Aktionen vermeiden sollten.
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In Sydney wurden am Montag nach der Blockade einer Straße in der Innenstadt mehrere Aktivisten festgenommen, unter anderem diese junge Frau.
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Auch dieser Mann wurde in Sydney am Montag festgenommen.
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Melbourne in Australien: Zum Start ihres Protests meditieren Aktivisten von „Extinction Rebellion“ vor dem Parlament des Bundesstaats Victoria.
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Im Laufe des Montags sind in Berlin weitere Aktionen geplant. Mit einem Marsch wollen die Aktivisten auf das Artensterben aufmerksam machen. Am Mittag soll es dann auch am Potsdamer Platz eine zentrale Veranstaltung geben, von der aus weitere Aktionen ausgehen sollten. Zur gleichen Zeit soll an einem zunächst nicht bekannt gegebenen Ort im Regierungsviertel eine pinke Arche aufgestellt werden, die an das Artensterben erinnern soll. U- und S-Bahnverkehr sollten verschont bleiben. Ob sich „Extinction Rebellion“ auf die Straße konzentriert oder auch die Berliner Flughäfen ins Visier nimmt, wollten die Organisatoren nicht verraten.