Gräber in der Region Stuttgart Friedhöfe – steingewordene Erinnerung
Friedhöfe sind sehr emotionale Orte. Sie stehen für Trauer und Schmerz, aber auch für liebevolle Erinnerung und Dankbarkeit. Einige Beispiele aus dem Kreis Ludwigsburg zeigen das eindrucksvoll.
23 Bilder
Foto /Simon Granville
1 / 23
Der alte Friedhof in Ludwigsburg liegt zwischen dem Klinikum und der Schorndorfer Straße. Er wurde vor allem im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert benutzt. Dort sind auch viele bekannte Persönlichkeiten bestattet. Durch die alten Gräber und die großen, teils ausladenden Bäume strahlt er eine ganz besondere Atmosphäre aus.
Foto Simon Granville
2 / 23
Stille und Ruhe auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg: alte Kreuze, alte Gräber, alte Bäume – memento mori: sei dir der Sterblichkeit bewusst.
Foto Simon Granville
3 / 23
Alter Friedhof Ludwigsburg – das bedeutendste Grab: die Grabstelle des letzen württembergischen Königs Wilhelm II. (1848 bis 1921). Seine Regierungszeit währte von 1891 bis 1918, ehe er am 2. Oktober 1921 im Schloss Bebenhausen verstarb.
Foto Simon Granville
4 / 23
Alter Friedhof Ludwigsburg: Viele bedeutende Persönlichkeiten fanden dort ihre letzte Ruhestätte, neben dem letzten württembergischen König, seinen beiden Ehefrauen und seinem Sohn ist dort der Schriftsteller David Friedrich Strauß (1808 bis 1874) beerdigt.
Foto Simon Granville
5 / 23
Alter Friedhof Ludwigsburg – das aufwendigste Grab: das Mausoleum des Reichsgrafen und Staatsministers Johann Karl von Zeppelin (1766 bis 1801). Er war Diplomat und von 1797 bis 1801 der leitende Staatsminister im Dienste des Herzogs Friedrich von Württemberg, dem späteren ersten König von Württemberg, Friedrich I. – auch „Dicker Friedrich“ genannt.
Foto Simon Granville
6 / 23
Symbole wie Steine und Rosen finden sich sehr häufig auf Gräbern – beides sind sehr alte Zeichen, die schon seit Jahrhunderten zur Totenehrung verwendet werden.
Foto Simon Granville
7 / 23
Friedhof der Marbacher Alexanderkirche: Einst befanden sich Friedhöfe im Zentrum eines Ortes nahe der Kirche, mit dem Anwachsen der Städte zum Ende des 15. Jahrhunderts wurden die „Gottesacker“ verstärkt außerhalb der Ortschaften angelegt.
Foto Simon Granville
8 / 23
Friedhof der Marbacher Alexanderkirche: Diese Gräber belegen die Veränderungen in der Bestattungskultur – es gibt immer mehr Feuerbestattungen mit Urnengräbern, die kleiner sind als die bisherigen herkömmlichen Erdgräber.
Foto Simon Granville
9 / 23
Friedhof der Marbacher Alexanderkirche: „Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen“ – die Inschrift auf dem Kreuz zeugt von der christlichen Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende allen Lebens bedeutet.
Foto Simon Granville
10 / 23
Friedhof der Marbacher Alexanderkirche: allegorische Figuren spiegeln das Thema Leben und Tod, Trauer und Schmerz wider.
Foto Simon Granville
11 / 23
Neuer Friedhof in Kornwestheim: Der Ort des Totengedenkens ist zugleich ein Ort des Lebens. Friedhöfe bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.
Foto Simon Granville
12 / 23
Neuer Friedhof Kornwestheim: Als Synonym für Friedhof wird immer wieder einmal der Begriff Gottesacker verwendet. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet wörtlich „Gottes geweihter Acker“.
Foto Simon Granville
13 / 23
Neuer Friedhof Kornwestheim: Neben Engelsfiguren finden sich immer auch Lichter und Kerzen auf Gräbern. Das Licht steht für Hoffnung, Neuanfang, Leben und Mut – das gilt nahezu für alle Kulturkreise.
Foto Simon Granville
14 / 23
Jüdischer Friedhof in Freudental: Die Gräber sind in der Regel nach Osten oder Südosten ausgerichtet, so dass die Verstorbenen in Richtung Jerusalem liegen.
Foto Simon Granville
15 / 23
Jüdischer Friedhof Freudental: Insgesamt 435 Grabsteine – hebräisch Mazewot (Singular: Mazewa) – befinden sich auf der rund 25 ar großen Fläche. Im Jahr 1970 fand dort das letzte Begräbnis statt.
Foto Simon Granville
16 / 23
Jüdischer Friedhof Freudental: Immer wieder werden Steine auf Grabsteinen abgelegt. Warum eigentlich? Eine schlüssige, einzig richtige Antwort darauf hat die Forschung bisher nicht gefunden. Allerdings gelten die Steine als Zeichen, dass jemand das Grab besucht hat. Damit kommen Anteilnahme und Ehrung für den Toten zum Ausdruck. Eine Tradition, die sich nicht nur in der jüdischen Religion findet.
Foto Simon Granville
17 / 23
KZ-Friedhof Vaihingen an der Enz: Es ist ein Friedhof für Häftlinge, die bei der Arbeit im dortigen Konzentrationslager gestorben sind. Die Gedenkstelen erinnern an das Jahrtausendverbrechen der Nazis, das auch im Kreis Ludwigsburg Spuren hinterlassen hat. An einem solchen Ort kann Geschichte samt ihrer ganzen Last spürbar werden.
Foto Simon Granville
18 / 23
KZ-Friedhof Vaihingen an der Enz: Zwischen den Gräbern ermordeter und zu Tode gekommener KZ-Häftlinge steht eine frische Rose als Zeichen für ewige Liebe und Leben. Sie steht aufrecht – immer wieder sind auch geknickte Rose auf Grabsteinen zu sehen, sie stehen für Vergänglichkeit.
Foto Simon Granville
19 / 23
Solitude-Friedhof Stuttgart: Der Friedhof liegt in der Nähe von Gerlingen. Im preußisch-österreichischen Kriege 1866 und deutsch-französischen Krieg 1870/71 diente das Schloss Solitude als Feldlazarett. Die hier verstorbenen Soldaten wurden auf dem 1866 angelegten Solitude-Friedhof beigesetzt.
Foto Simon Granville
20 / 23
Solitude-Friedhof Stuttgart: Der Friedhof liegt in der Nähe von Gerlingen. Dort befindet sich unter anderem das Grab von Ernst von Weizsäcker (1882 bis 1951). Er war während des Dritten Reiches Offizier und Diplomat, er war der Vater des CDU-Politikers und späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920 bis 2015, Amtszeit 1984 bis 1994) sowie des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker (1912 bis 2007).
Foto Simon Granville
21 / 23
Neben der Symbole Stein und Rose, dürfen Engelsfiguren auf einem Friedhof nicht fehlen. Das geht auf jahrhundertealte Traditionen zurück. Engel stehen für die Nähe zu Gott, sie gelten als Mittler zwischen dem Irdischen und Göttlichen sowie als Brücke zwischen dem Verstorbenem und den Hinterbliebenen. Nicht zuletzt gelten Engel als Begleiter auf dem letzten Weg ins Jenseits.
Foto Simon Granville
22 / 23
Russischer Friedhof Pleidelsheim: Er befindet sich im Wald bei der Autobahnauffahrt zur A81 in Fahrtrichtung Heilbronn. Dort sind Zwangsarbeiter beerdigt, die zwischen 1941 und 1943 zu Tode kamen und unter anderem beim Bau der Autobahn Stuttgart-Heilbronn eingesetzt worden waren.
Foto Simon Granville
23 / 23
Russischer Friedhof Pleidelsheim: An der Stelle der Gedenkstätte befand sich während des Zweiten Weltkriegs ein Zwangsarbeiterlager. Bis zu 300 Menschen, die dort untergebracht waren, mussten nicht nur beim Bau der Autobahn helfen, sie mussten auch in umliegenden Industriebetrieben Zwangsarbeit leisten.