Handball-WM Warum es in Deutschland keine Spielmacher mit Weltklasse-Format gibt
Am Donnerstag beginnt die Handball-WM in Deutschland und Dänemark mit dem Spiel Deutschland gegen Korea (18.15 Uhr/ZDF). Der Bundestrainer Christian Prokop setzt bei der WM auf den Zweitligaspieler Martin Strobel als Spielmacher. Reicht die Qualität des Balingers für den ganz großen Wurf?
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Denker und Lenker des deutschen Spiels: Martin Strobel vom HBW Balingen-Weilstetten
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Die Lust am Spiel war die Antriebsfeder von Bernhard Kempa. Der im Alter von 96 Jahren im Sommer 2017 verstorbene Spielmacher war bei Frisch Auf der Garant für die zahlreichen nationalen Titel und den Gewinn des Europapokals in den Hochzeiten des Göppinger Handballs. Zudem wurde er mit Deutschland zweimal Weltmeister im Feldhandball. Sein Talent für überraschende Anspiele erfuhr in der Erfindung des Kempa-Tricks die Krönung. 2011 wurde der Träger des Bundesverdienstkreuzes in die „Hall of Fame“ des deutschen Sports aufgenommen.
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Der 1968 geborene Talant Dujshebaev wechselte 1992 von ZSKA Moskau zum spanischen Verein Teka Cantabri, mit dem er dreimal die Champions League gewann. Der 1,83 Meter große Mittelmann profitierte von seiner Schnelligkeit und einem hervorragenden Zweikampfverhalten. Mit der Auswahl der GUS gewann der Kirgise 1992 Gold bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Anschließend spielte er sowohl für die russische Nationalmannschaft, mit der er 1993 Weltmeister wurde, als auch nach der Erteilung der spanischen Staatsbürgerschaft 1995 für die spanische Nationalmannschaft, mit der er 1996 und 1998 Vize-Europameister wurde. Er war zweimal (1994 und 1996) Welthandballer des Jahres.
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Der im Jahr 1964 geborene Spielmacher war der erste Schwede in der Handball-Bundesliga. Mit ihm begann 1990 die sagenhafte Ära des THW Kiel, wo er bis 2002 spielte, unter anderem sieben Mal deutscher Meister wurde und in 369 Bundesliga-Spielen 1371 Tore warf. Wislander bestritt 384 Länderspiele, wurde mit Schweden zweimal Welt- und viermal Europameister und gewann dreimal olympisches Silber. Das 1,94 Meter große Kraftpaket trägt die Auszeichnung „Welthandballer des Jahrhunderts“.
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Der heute 48-jährige Stefan Lövgren beerbte seinen schwedischen Landsmanns Magnus Wislander als die Galionsfigur beim THW Kiel. Der 1,92 Meter große Rechtshänder hat (fast) alles abgeräumt: Sieben Mal deutscher Meister, Champions-League-Sieger und mit Schwedens Nationalteam Weltmeister und viermal Europameister.
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Jackson Richardson (49) ist das beste Beispiel dafür, dass kreative Spielmacher auch überragende Abwehrspieler sein können. Der auf Réunion geborene Rechtshänder wurde mit Frankreich zweimal Weltmeister und spielte von 1997 bis 2000 beim TV Großwallstadt in der Bundesliga. Neben seinen Bodenpässen machten ihn seine Ballgewinne als vorgezogener Defensivkünstler sowie seine Rasta-Frisur zur Ausnahme-Erscheinung.
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Die einen nennen ihn den „Mozart des Handballs“, die anderen den „Ronaldinho des Handballs“. Wie auch immer – Ivano Balić gehört zu den besten Handballern aller Zeiten. Der 1979 geborene kroatische Spielmacher wurde als einziger Spieler der Geschichte sechs Mal in Folge bei Handball-Großereignissen zum wertvollsten Spieler und 2003 und 2006 zum Welthandballer gewählt – vor allem wegen seiner genialen Anspiele. Der Meister des Passes ohne Blickkontakt bestritt 198 Länderspiele, in denen er 535 Tore erzielte und beendete seine Karriere 2015 bei der HSG Wetzlar.
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2013 wurde Domagoj Duvnjak (30) zum Welthandballer gewählt. Vor allem mit seiner Zweikampfstärke besticht der Kroate, der seit 2009 sein Geld in der Bundesliga verdient. Der aktuelle Kapitän des THW Kiel gewann zwei Meisterschaften, zwei Mal den DHB-Pokal und die Champions League mit dem HSV Hamburg. Der ganz große Wurf fehlt Duvnjak nur noch mit der kroatischen Nationalmannschaft.
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Der Schweizer Andy Schmid ist für viele der derzeit kompletteste Spielmacher der Welt. Torgefährlich, das Gespür für den richtigen Augenblick beim Anspiel und seine hohe Passpräzision machen den 35-Jährigen für die Rhein-Neckar Löwen unverzichtbar. Nicht zuletzt seinen Qualitäten sind die deutschen Meistertitel 2016 und 2017 zu verdanken. Seit 2014 spielt Schmid bei den Löwen und hat seinen Vertrag nun bis 2022 verlängert.