Nationalelf in der WM-Qualifikation Souveräner Sieg gegen Island – die DFB-Spieler in der Einzelkritik
Der Start in die Abschiedstournee von Joachim Löw ist geglückt. Der Corona-Wirbel mit dem Positiv-Test des Gladbachers Hofmann hat keine Auswirkungen. Wir haben die Spieler der Nationalelf mit einer detaillierten Einzelkritik bewertet.
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Goretzka, Havertz und Gündogan sorgen gegen Island für klare Verhältnisse. In unserer Fotostrecke bewerten wir die deutschen Nationalspieler.
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Manuel Neuer: Der Keeper stach heraus in der deutschen Elf – farblich. Ganz in schwarz trat die DFB-Elf ja gegen Island an, Neuer war in seinem Torwartoutfit ein hellgrüner Farbtupfer. Auch sonst hatte Neuer des Öfteren ein Alleinstellungsmerkmal. Denn er war bisweilen der Einzige, der sich in der deutschen Hälfte aufhielt. Der Rest spielte sich vor ihm ab, weil die Isländer meist sehr weit hinten standen. Eingreifen musste der Welttorhüter also kaum. Und sein hellgrünes Outfit bekam deshalb keine dunkelgrünen Flecken vom Duisburger Rasen ab. Note 3
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Lukas Klostermann: Rechts hinten ist der Klostermann daheim. Und rechts hinten durfte der frühere Leichtathlet (Fachdisziplin: Sprint) gegen Island ran. Der Leipziger hatte wie Neuer schräg hinter ihm kaum zu tun. Nach vorne unauffällig, manchmal fahrig. Note 3,5
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Matthias Ginter: Der Mönchengladbacher war beim 0:6-Debakel gegen Spanien im November noch als Rechtsverteidiger im Einsatz. Dieses Mal stellte ihn Joachim Löw wieder auf seine Lieblingsposition in die Innenverteidigung, wo Ginter meist solide agierte. Note 3
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Antonio Rüdiger: Vor ein paar Wochen noch hatte Rüdiger den Blues bei den Blues des FC Chelsea. Unter dem Trainer Frank Lampard kam der frühere VfB-Profi nicht mehr zum Zug. Unter dem neuen Coach Thomas Tuchel sieht das anders aus. Rüdiger ist wieder eine feste Größe, so wie er das inzwischen auch bei Joachim Löw ist. Gegen Island war er kaum gefordert. Note 3
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Emre Can: Der BVB-Profi kann’s hinten rechts, in der Mitte, vor der Abwehr – und er kann’s hinten links. Dachte sich wohl auch Joachim Löw, als er Can dann, genau: nach hinten links stellte in der Abwehr. Der Aushilfslinksverteidiger machte seine Sache meist souverän und schaltete sich auch immer wieder nach vorne ein. Note 2,5
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Joshua Kimmich: Es gibt ja durchaus Argumente dafür, dass der ehemalige Jugendspieler des VfB Stuttgart und heutige Mittelfeldchef des FC Bayern und der DFB-Elf bei der EM im Sommer wieder als Rechtsverteidiger ran sollte. Weil er dort mit Abstand der Beste ist im deutschen Kader. Und weil die deutsche Abwehr dringend Stabilität braucht. Kimmich aber lieferte nun gegen Island schon innerhalb der ersten sieben Minuten zweimal Argumente für die Festanstellung im Mittelfeld, Das 1:0? Leitete Kimmich mit einem gefühlvollen Chipball in den Strafraum ein. Das 2:0? Leitete Kimmich mit einem famosen Steilpass auf den Linksaußen Leroy Sané (Schnittstellenpass!) ein. Auch sonst war Kimmich der Chef im Ring – auch verbal. Ein bärenstarker Auftritt. Gut gebrüllt, Herr Chef! Note 1,5
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Leon Goretzka: Schwarz soll ja schlanker machen – bei Leon Goretzka ist das offensichtlich nicht der Fall. Beim Münchner, der seit Corona und Training dahoam ein echter Muskelprotz ist, spannte das neue Trikot der DFB-Elf so, wie sonst auch das rote Leiberl bei den Bayern seit Monaten spannt. Oberarme und breites Kreuz waren also wieder zu erkennen. Und auch sonst legte der Mittelfeldmann einen starken Auftritt hin gegen Island. Das 1:0 besorgte er selbst, und einige weitere starke Offensivaktionen leitete er mit ein. Note 2.
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Ilkay Gündogan: In Überform kam der Profi von Manchester City zur DFB-Elf – unter Trainer Pep Guardiola, der ihn offensiver als bisher gewohnt einsetzte, schoss und spielte er zuletzt alles kurz und klein. In der DFB-Elf nun legte Gündogan zunächst keinen schwachen Auftritt hin, das nicht. So alles überragend wie in der Premier League aber war das am Donnerstagabend in Hälfte eins nicht. Gündogan war stets präsent, oft am Ball, stets auf Achse – es fehlte im letzten Moment aber die letzte Entschlossenheit. Und die letzte Prise Glück. Das änderte sich schnell in Hälfte zwei – als der neue Torjäger Gündogan seinem neuen Namen alle Ehre machte. Denn Gündogan traf per sattem Rechtsschuss zum 3:0. Pep Guardiola wird das in Manchester vor dem Fernseher wenig überrascht zur Kenntnis genommen haben. Note 2
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Kai Havertz: Etwas überraschend kam der Offensivmann des FC Chelsea für seinen Londoner Teamkollegen Timo Werner in der Startelf zum Zug – und rechtfertigte das früh mit seinem Tor zum 2:0 in der siebten Minute. Sonst auch auffällig, und das auch defensiv. Havertz machte viele Meter, wie das dann im Fußballsprech heißt. Und er war vorne mit seinen berühmten kleinen Drehungen und kurzen Pässen ein Aktivposten. Note 2,5
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Leroy Sané: Anders als beim FC Bayern lief der Offensivspieler nun im DFB-Trikot nicht als Rechtsaußen auf, sondern auf der anderen Seite. Über links war Sané auch gefährlich – und bereite von dieser Seite auch das 2:0 vor. Fiel nicht ab in der starken deutschen Offensive – Sané fiel auf. Note 2,5
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Serge Gnabry: Die Anweisung kam gleich zu Beginn von ganz hinten nach ganz vorne. Torhüter Manuel Neuer schrie in Richtung des zentralen deutschen Angreifers Gnabry – und kam mit zwei Worten auf den Punkt: „Geh tief!“ Gnabry gehorchte, ging tief – und bereitete so früh das 1:0 vor. Mit dem Rücken zum Tor legte er im Strafraum auf den Torschützen Goretzka auf. Auch sonst ging Gnabry, genau, oft tief und war ein ständiger Unruheherd für die Isländer – auch vor dem 3:0 durch Gündogan, das er nach einem Doppelpass mit Goretzka vorbereitete. Später selbst mit Pech bei einem Pfostenschuss. Note 2
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Florian Neuhaus: Mit starken Auftritten im vergangenen Herbst setzte der Mönchengladbacher erste Duftmarken im DFB-Dress. Weil die Konkurrenz im Mittelfeld aber nicht die kleinste ist, kam er nun gegen Island von der Bank – und konnte nach seiner Einwechslung keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Note 3
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Timo Werner: In der 78. Minute kam Werner dann doch noch ins Spiel, klatschte mit Kai Havertz ab – und fiel sonst nicht weiter auf. Keine Note
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Jamal Musiala: Da war es also, das Länderspieldebüt für das 18-jährige Talent des FC Bayern München. Mit Werner kam Musiala in Minute 78 ins Spiel – und fiel ebenfalls nicht weiter auf. Keine Note
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Amin Younes: Der Offensivmann von Eintracht Frankfurt kam fünf Minuten vor Schluss ins Spiel. Keine Note