Pferdemarkt in Bietigheim-Bissingen 10 Fakten zum Pferdemarkt
Den Pferdemarkt in seiner heutigen Form gibt es seit 1925. Seitdem hat sich vieles geändert. Ein Pferdemusical musste aufgegeben werden, dafür nahm auch mal ein Olympiasieger am Turnier teil. Wir haben zehn Fakten zum Traditionsfest gesammelt.
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Foto Benjamin Beytekin
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In Bietigheim-Bissingen sind die Pferde los - die wichtigsten Fakten zum Pferdemarkt gibt es in unserer Bildergalerie.
Foto Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen
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Die Ursprünge des Pferdemarkts in Bietigheim-Bissingen reichen zurück bis ins Jahr 1792. Damals erteilte der Herzog Carl Eugen von Württemberg die Konzession für einen Ross- und Viehmarkt. Der Pferdemarkt in seiner heutigen Form findet seit 1925 jedes Jahr statt. Kleines, aber wichtiges Detail: In diesem Jahr findet der Pferdemarkt zum 85. Mal statt – und nicht zum 94. Mal, wie das Startjahr nahelegen würde. Während des Zweiten Weltkriegs gab es keinen Pferdemarkt, erst 1949 fand er wieder statt. Hier ein Bild vom Umzug aus dem Jahr 1957.
Foto Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen
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Wie der Name schon sagt, war der Pferdemarkt in Bietigheim-Bissingen ursprünglich eine Handelsbörse für Pferde. Mittlerweile findet kaum noch ein Pferdehandel auf dem Traditionsfest statt. Montags kommen jedoch noch vereinzelte Pferdehändler in die Stadt und bieten die Tiere zum Verkauf. Ein Deal wird, wie früher auch, per Handschlag besiegelt. Hier ein Bild vom Pferdemarkt aus dem Jahr 1958.
Foto Reitverein Bietigheim-Bissingen
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Seit 1979 gibt es auch ein Reitturnier während des Pferdemarkts, das der Reitverein Bietigheim-Bissingen organisiert. In verschiedenen Disziplinen messen sich dann hochkarätige Reiter und Rösser aus ganz Deutschland. Den Großen Preis der Stadt Bietigheim-Bissingen gibt es seit 1981. Am häufigsten gewannen diesen die Springreiter Kurt Maier aus Gültstein (1990, 1992, 1997) und Christian Heim aus Mahlspüren (1998, 2002, 2003). Hier im Bild: Christian Heim.
Foto Reitverein Bietigheim-Bissingen
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Ebenfalls ein hochkarätiger Teilnehmer des Reitturniers: das Pferd Nino des Buissonnets. Im Jahr 2010 hat es mit dem Reiter Tim Hoster den Großen Preis in Bietigheim-Bissingen gewonnen. Zwei Jahre später holte es im Springreiten Gold bei Olympia in London.
Foto factum/Weise
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Die Angst vor Anschlägen hat auch den Pferdemarkt erfasst. So hat die Stadt bereits im vergangenen Jahr auf die Attentate in Ansbach und Würzburg reagiert und ihr Sicherheitskonzept überarbeitet. Mehr Polizeistreifen, eine bessere Kommunikation der Ordnungskräfte per Funk und eine ständig besetzte Geschäftsstelle direkt auf dem Festplatz waren die Neuerungen. In diesem Jahr legt die Stadt noch eine Schippe drauf: Zusätzlich zur Polizei schickt die Stadt auch einen privaten Security-Dienst auf Streife, außerdem werden die Zufahrtswege zum Festgelände blockiert und die Fluchtwege besser ausgeschildert.
Foto factum/Weise
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Der Samstag ist traditionellerweise der Tag des Shetlandponys. Es gibt eine große Zuchtschau mit den kleinen Ponys und Aktionen für Kinder. Noch eine Nummer süßer sind die Mini-Shetlandponies. Diese Mini-Pferde werden maximal 87 Zentimeter groß.
Foto factum/Granville
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Nicht nur Shetties werden prämiert: eine Gruppe von 20 bis 25 Preisrichtern begutachtet auch Island-Pferde oder Western-Pferde. Das Preisrichtergremium war früher rein mit Männern besetzt, was dazu führte, dass manch Richter mehr die Frau beurteilte, die das Pferd an der Leine hielt, als das Tier selbst. So heißt es zumindest heute unter vorgehaltener Hand. Heute kann das nicht mehr passieren: Mittlerweile ist das Gremium, bestehend aus Tierärzten, Hufschmieden, Züchtern und anderen Pferdesachverständigen zur Hälfte mit Frauen besetzt.
Foto 7aktuell.de/Schmalz
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Für die Bewohner von Bietigheim-Bissingen ist der Pferdemarkt das Highlight des Jahres. Jedes Jahr kommen etwa 250 000 Gäste zu dem viertägigen Event. Der Oberbürgermeister Jürgen Kessing (SPD) nennt es „unsere fünfte Jahreszeit“ und in der Stadtverwaltung gibt es eine regelrechte Zeitrechnung unterm Jahr: vor dem Pferdemarkt und nach dem Pferdemarkt. So bemüht sich die Stadt auch jedes Jahr, alle Straßenbaustellen bis zum Beginn des Pferdemarktes fertig zu haben.
Foto factum/Weise
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Zwischen Viadukt und Turnierplatz gibt es immer sonntags verschiedene Show-Einlagen, so zum Beispiel Bändertänze oder Rittershows. Besonders beliebt war allerdings ein Pferdemusical, das das Isländergestüt Schloss Lichtenberg von 2008 bis 2014 aufgeführt hat. Weil es ein zu großer Aufwand war, musste dieses Projekt allerdings aufgegeben werden.
Foto factum/Weise
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Ein weiteres Highlight des Pferdemarkts ist der große Festumzug am Montag. Zahlreiche Vereine, benachbarte Kommunen, Weingärtnergenossenschaften und Musikkapellen marschieren dabei durch die Stadt. Meistens ist dabei – wie während des gesamten Pferdemarktes – auch gutes Wetter. Nur einmal, im Jahr 2014, hat es derart stark geregnet, dass die Veranstalter das Fest Sonntagfrüh abbrechen mussten.