Popmusik in den zehner Jahren Diese sieben Alben werden bleiben
Was hat die Kultur seit 2010 beschäftigt? In loser Folge erinnern wir an die wichtigsten Trends und Publikumsfavoriten. Zum Beispiel an Künstler, Trends und Alben, welche die Popmusik geprägt haben.
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Welche Alben werden bleiben? Unsere Bildergalerie wagt eine Prognose.
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Drei Alben hat der großartige Nick Cave in den zehner Jahren veröffentlicht, jedes von ihnen könnte hier stehen. Das erst jüngst erschienene „Ghosteen“, in dem der Australier den Tod eines seiner Söhne weiterverarbeitet, der auch schon den avantgardistischen Vorgänger „Skeleton“ von 2016 prägte; oder eben „Push the Sky away“ von 2013 – eines der besten Alben überhaupt, das der Fürst der Düsternis in seiner langen und beeindruckenden Diskografie vorgelegt hat. 1983 gründete er seine Band the Bad Seeds, Cave lebt erstaunlicherweise noch immer. Seine Musik überlebt eh.
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Dass Johnny Cash weit mehr ist als „Ring of Fire“ und „Jackson“, stellte er mit den „American Recordings“ unter Beweis, seinem meisterhaften Spätwerk unter Rick Rubins Ägide. 1994 erschien das erste der sechs Alben, würdig wurde die Reihe 2010 mit „Ain’t no Grave“ posthum beschlossen. „There ain’t no Grave can hold my Body down“ singt er darauf. Wie wahr.
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Im Jahr 2011 gelang Polly Jean Harvey das bis dato einmalige Kunststück, den wichtigsten Musikpreis des Mutterlands der Popmusik, den britischen Mercury Prize, bereits zum zweiten Mal zu gewinnen. „Let England Shake“ hieß das Album, für das sie prämiert wurde, mit frappierender Güte und Originalität haben sie und ihre vorzüglichen Mitmusiker es instrumentiert – unter anderem an der Kastenzither. So gut, dass man über dieses Album der ungekrönten Königin des britischen Alternativerocks sogar sagen kann, dass es wenn schon nicht das beste, dann zumindest eines der besten Werke ihrer an Höhepunkten reichen Diskografie ist.
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Gut sechs Monate war das Jahrzehnt erst alt, als die Jahrhundertsängerin Amy Winehouse starb. Am 23. Juli ging die Nachricht vom Tod der erst 27-Jährigen um die Welt. Kurz zuvor veröffentlichte Adele Adkins ihr Album „21“ mit den Songs „Rolling in the deep“ und „Someone like you“ – und brachte sich in die Position der Nachfolgerin. Sechs Grammys fuhr sie damit ein, rund dreißig Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft. Und auch wenn Adele zwar toll, aber nicht ganz so famos wie Amy Winehouse singt: Das Album „21“ und mindestens die beiden Songs werden bleiben.
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Der Gitarrist Malcolm Young starb 2014, der Sänger Brian Johnson kann aufgrund eines Ohrenleidens nicht mehr live auftreten, der kriminell gewordene Drummer Phil Rudd flog raus, der Bassist Cliff Williams hat gekündigt, nur noch der Gitarrist und Oberspaßvogel Angus Young ist von AC/DC, der legendärsten Rock-’n’-Roll-Band der Welt, in dieser Dekade übrig geblieben. Und so wird „Rock or Bust“ als das gewiss nicht großartigste der insgesamt 16 Alben der australischen Blueshardrocker in die Musik-geschichte eingehen. Aber doch, wie man stark vermuten muss, als das allerletzte.
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Stellvertretend für alle Musiker, die in diesem Jahrzehnt außergewöhnliche Pfade betreten haben – von Janelle Monaé bis FKA Twigs – und für die Hip-Hop- und Black-Music-Fraktion: „To pimp a Butterfly“, Kendrick Lamars mit fünf Grammys prämierte Glanzwerk ambitionierten Sprechgesangs und durchdachter Musik. Und nebenbei: er ist der erste Rapper, der einen Pulitzerpreis bekommen hat.
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Am 10. Januar 2016 starb David Bowie in New York – zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag und der Veröffentlichung seines letzten Albums „Blackstar“. Es war das 25. Studioalbum des britischen Ausnahmekünstlers, in seinen Texten finden sich deutliche Hinweise, dass sich der krebskranke Bowie seines Endes sehr bewusst war. Welches Bowie-Album das beste ist, lässt sich wirklich und auch bei scharfem Nachdenken unmöglich sagen – war’s „Ziggy Stardust“, „Heroes“, „Alladin Sane“ oder „Low“? „Blackstar“ war jedenfalls der Abschied. Leider. Dieses Album dieses ganz großen Künstlers wird daher für ewig überdauern.