Radwege in Leonberg Auf zwei Rädern lebt es sich gefährlich
Im Leonberger Straßennetz gibt es zu viele kritische Stellen, kritisiert die Agenda-Gruppe Radl bei einer Tour.
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40 Unfälle mit Radfahrern gab es 2018 in Leonberg.
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Vor dem Rathaus Leonberg startete die Tour.
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Am Bahnhof: Wer bislang von der Stohrerstraße einen gemischten Fuß- und Radweg hinunter zum Bahnhof fuhr, sah sich plötzlich mit einer unklaren Ausschilderung markiert. Absteigen, über die Straße schieben und dann auf dem Radstreifen weiter? Aber der Zebrastreifen ist doch viel weiter vorn? Dem wird Bärbel Sauer bald Abhilfe schaffen. Künftig sollen die Radler auf dem Fußweg am Hang weiterfahren dürfen bis zum Zebrastreifen. „Das macht schon allein deshalb Sinn, weil dort das Fahrrad-Parkhaus hinkommt“, erklärt die Leiterin der Stabstelle Mobilität. Weitere Verbesserungen könnte es geben, wenn der Bahnhofsvorplatz zu einem „regionalen Mobilitätspunkt“ umgebaut wird.
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Kreuzung Römer-/Stohrerstraße: Eine „Todeskreuzung“ auf dem wichtigsten Schulweg, so nennt Sebastian Werbke den Knotenpunkt Römer-, Stohrer- und Hindenburgstraße. Vor allem Schüler aus Eltingen und dem Ezach fahren hier auf dem Weg zu den drei weiterführenden Schulen entlang. Doch die Markierung des Radweges in der Römerstraße hört plötzlich auf. Dazu kommen viele Autofahrer, Pendler wie Kunden der Märkte und des Leo-Centers, ein- und ausparkende Fahrzeuge, ein paar Hecken und Zebrastreifen. Dazu kommt in naher Zukunft ein Mehrfamilienhaus, das auf dem Gelände des Schuhhauses Bayer errichtet werden soll.„Diese Kreuzung gehört dringend einmal aufgeräumt“, hatte es schon im vergangenen Jahr geheißen. „Wir können damit nicht warten bis die Baustelle beginnt“, sagt Reinhard Siegfarth. Außerdem schlägt die Radl-Gruppe einen Abbiegestreifen zur Gerhart-Hauptmann-Straße mit den Schulen vor.
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Geze-Kreuzung: Nach dem Neuköllner Platz ist die Geze-Kreuzung wohl der zweitgrößte Knotenpunkt der Stadt – zumindest was die Fläche betrifft. Beim Bau vor zehn Jahren wurde an der Ampel in der Brennerstraße zwar eine Signalanlage für Radfahrer mit errichtet. Doch diese war noch nie in Betrieb. Statt Radstreifen gibt es zwei Spuren für Autofahrer. Dabei sind direkt nebenan mit Geze und Bosch zwei der größten Arbeitgeber der Stadt sowie weitere größere Firmen wie Mörk Bau oder Brückner. Schon jetzt reichen die Parkplätze nicht. Eine gute Anbindung an Radwege könnte hier dringend notwendige Anreize bieten, aufs Rad umzusteigen.
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Römerstraße: Die Römerstraße ist ein großes Sorgenkind der Radl, und das an mehreren Stellen. So wird seit Jahren moniert, dass die Einmündung der Neuköllner Straße neben dem Hotel Amber zu unübersichtlich ist. Der Radweg quert neben dem Zebrastreifen die Straße, ist für die Autofahrer aber schwer einsehbar. An anderer Stelle hat die Radl jetzt einen alten Vorschlag wieder ins Spiel gebracht. Wer aus Richtung der Einkaufsmärkte kommt und den Neuköllner Platz überquert, könnte doch künftig einen Radweg vorfinden, wo jetzt noch Autos eine eigene Spur haben. Nämlich die, die dann rechts zum Leo-Center-Parkhaus abbiegt. „Die wird ohnehin nur von wenigen Autos zum fahren genutzt, eher zum kurz mal parken“, sagt Reinhard Siegfarth. Zumindest solange, bis die ohnehin geplante Umgestaltung der Römerstraße mit einem Radweg auf beiden Seiten endlich realisiert wird.
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Stadtpark: Ist das nun ein reiner Fußweg oder ein gemischter Fuß- und Radweg? So ganz eindeutig ist es im Stadtpark nicht. Wer aus Richtung Berliner Straße kommt, wird mit dem Rad Richtung Ostertag-Realschule gelenkt, per Fuß in Richtung Leo-Center. Wer jedoch aus der OstertagStraße kommt, dem wird angezeigt, dass alle Wege für Radfahrer und Fußgänger gemeinsam gedacht sind. „Ich probiere schon seit Jahren, dass das Schild nahe der Berliner Straße wegkommt. Stattdessen hat man gerade ein Neues aufgehängt“, berichtet Reinhard Siegfarth.
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Glemseckstraße: Fast kracht es, als die Gruppe entlang der Glemseckstraße über den Autobahndeckel Richtung Neue Ramtelstraße fährt. Denn an der Ausfahrt der Esso-Tankstelle fehlt die Radweg-Markierung auf dem Boden. Doch das Auto bremst gerade noch rechtzeitig. Die Strecke steht symptomatisch für zwei häufige Probleme in Leonberg: Entweder fehlt die Radweg-Markierung auf dem Asphalt, ist verblasst oder überasphaltiert. Oder es fehlt ein klarer Hinweis, was Gehweg, was Radweg und wo beides gemischt ist. Letzteres resultiere aus einer Gesetzesänderung vor einigen Jahren. Danach entsprachen viele Radwege, gerade neben Fußwegen, nicht mehr den Anforderungen und es wurden kurzerhand gemischte Geh- und Radwege ausgewiesen. Vielerorts wird dies aber nicht wirklich klar.
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2013 hat der Gemeinderat einstimmig das Radverkehrskonzept verabschiedet. Umgesetzt wurde es bislang nicht.