Europawahl Diese Sportler wurden Politiker
Wenn das neunte Europäische Parlament gewählt wird, steht auch Ilie Nastase bereit. Die frühere Nummer eins der Tennis-Weltrangliste kandidiert für die rumänische Kleinpartei UNPR. Welche Sportler noch politisch aktiv sind, sehen Sie in unserer Bildergalerie – darunter einige frühere Weltstars des Sports.
15 Bilder
Foto AFP
1 / 15
Ilie Nastase kandidiert für das Europäische Parlament.
Foto dpa/Michal Krumphanzl
2 / 15
Ilie Nastase engagierte sich in den 1990er Jahren in der Politik und kandidierte für die Partidul Social Democrat für das Amt des Bürgermeisters von Bukarest. Nach seiner gescheiterten Kandidatur zog sich der ehemalige Tennisprofi aus der Politik zurück – bis jetzt. 1972 und 1973 stand der heute 72-Jährige insgesamt 40 Wochen lang an der Spitze der Tennisweltrangliste. Insgesamt gewann er 58 Einzeltitel, darunter auch die Titel bei den US Open 1972 und French Open 1973.
Foto dpa/Ahmed Jallanzo
3 / 15
George Weah ist seit dem 22. Januar 2018 der Präsident der westafrikanischen Republik Liberias. Der 53-Jährige nutzte seine große Popularität als einer der besten Fußballspieler des afrikanischen Kontinents politisch und gründete die liberianische Partei Congress for Democratic Change (CDC). Als 40-Jähriger machte er das Abitur und absolvierte ein Betriebswirtschaftsstudium, um sich auf seine politische Laufbahn vorzubereiten. 2014 wurde Weah in den liberianischen Senat gewählt. In seiner Zeit bei Paris Saint Germain (1992 bis 1995) wurde er zu Europas Fußballer des Jahres und zum Weltfußballer gewählt. Anschließend spielte er für den AC Mailand (1995 bis 2000) und ein Jahr für den FC Chelsea.
Foto dpa/Jörg Carstensen
4 / 15
Eberhard Gienger sitzt seit 2002 für die CDU im Bundestag, ist Sprecher der Arbeitsgruppe Sport und Ehrenamt der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehört dem Fraktionsvorstand an. Der ehemalige Spitzenturner und Reck-Weltmeister (1974) ist als Mitglied der Europa-Union Heilbronn auch Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag. Im 18. Bundestag ist Gienger Ordentliches Mitglied und Sprecher im Sportausschuss. Darüber hinaus ist Gienger Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
Foto dpa/Soeren Stache
5 / 15
Verena Bentele betätigt sich seit 2012 als Mitglied der SPD politisch und wurde in den Stadtrat der Landeshauptstadt München gewählt. Von Januar 2014 bis Mai 2018 war die von Geburt an blinde Bentele die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Seit dem 16. Mai 2018 ist die 37-Jährige Präsidentin des VdK, des größten Sozialverbands in Deutschland. Die frühere Biathletin und Skilangläuferin wurde von 1995 bis 2011 vierfache Weltmeisterin und zwölffache Paralympics-Siegerin.
Foto dpa/Britta Pedersen
6 / 15
Garri Kasparow, Großmeister des Schachs und Weltmeister von 1985 bis 2000, gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Oppositions-Politikern Russlands und ist bekennender Gegner von Präsident Putin. 1990 zählte er zu den Mitbegründern der Demokratischen Partei und wurde ihr stellvertretender Vorsitzender. Schon ein Jahr später trat er nach Unstimmigkeiten jedoch wieder aus. 2005 verabschiedete sich der 56-Jährige vom Schach, engagierte er sich in der russischen Opposition und gründete unter anderem das Bündnis „Anderes Russland“. Mit diesem durfte er jedoch nicht zu den russischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2007 und 2008 antreten. Danach gründete er eine neue Oppositionsbewegung unter dem Namen „Solidarnost“. 2013 trat Kasparov aus dem Vorstand von Solidarnost zurück, blieb aber Mitglied der Organisation.
Foto dpa/Carsten Rehder
7 / 15
Der ehemalige Profiboxer Vitali Klitschko wurde 2010 Vorsitzender der neu gegründeten, pro-westlichen Partei Ukrainische demokratische Allianz für Reformen (Udar). Am 25. Mai 2014 wurde der Ukrainer zum Bürgermeister von Kiew gewählt und 2015 aufgrund der Vereinigung von Udar mit Block Petro Poroschenko deren neuer Parteivorsitzender. Der promovierte Sportwissenschaftler ist Mitglied des International Advisory Councils, einer, vom amerikanischen Think-Tank International Republican Institute ausgewählten, internationalen Gruppe politischer Führungspersönlichkeiten. Der heute 47-Jährige hat 45 seiner 47 Profikämpfe gewonnen. Klitschko ist Champion im Ruhestand (Champion Emeritus) des WBC im Schwergewicht sowie ehemaliger Weltmeister nach Version der WBO. Insgesamt gingen 87,23 % seiner Gegner k. o - eine der höchsten K.o.-Quoten in der Geschichte des Profiboxens.
Foto AFP/Joe Klamar
8 / 15
Das Multitalent Arnold Schwarzenegger (66) war seit seiner Heirat mit der Journalistin Maria Shriver, der Nichte von John F. Kennedy, politisch aktiv und von 2003 bis 2011 Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien. 1968 wurde der gebürtiger Österreicher zum zweiten Mal Mister Universum. Mit insgesamt sieben Mr. Olympia-Titeln und fünf Mr. Universum-Titeln wurde er der erfolgreichste Bodybuilder seiner Zeit. Der Sport-Karriere folgte eine Schauspiel-Karriere. Schwarzenegger wurde zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten in den USA und einem der erfolgreichsten Action-Darsteller der Filmgeschichte.
Foto dpa/Jean-Christophe Bott
9 / 15
Kira Grünberg (25) hat ihre politische Karriere im Jahr 2017 begonnen. Die Österreicherin kandierte bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 auf Platz zehn der Liste der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und als Spitzenkandidatin der Tiroler Landesliste und wurde als Abgeordnete gewählt. Die 25-Jährige hält seit August 2014 den österreichischen Rekord im Stabhochsprung und ist seit einem schweren Trainingsunfall im Juli 2015 querschnittgelähmt.
Foto dpa/Sven Hoppe
10 / 15
Sebastian Coe saß nach seiner Leichtathletik-Karriere zunächst als Abgeordneter für die Konservativen im britischen Unterhaus und wurde später als Sir Mitglied des Oberhauses. Der heute 62-Jährige war eine der großen Figuren der britischen Leichtathletik. Als Mittelstreckenläufer gewann er vier olympische Medaillen, davon zwei goldene im 1500-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 1980 und 1984. Darüber hinaus stellte er acht Weltrekorde auf. Seit 2015 ist er Präsident des Leichtathletikweltverbandes Iaaf.
Foto dpa/Soeren Stache
11 / 15
Nikolai Sergejewitsch Walujew beendete seine Karriere als Profiboxer 2009, seit Dezember 2011 ist der 2,13 Meter-Riese aus Leningrad einer von 450 Abgeordneten der russischen Duma. Walujew sitzt für die regierende Partei Einiges Russland im russischen Parlament. Der heute 45-Jährige hat in seiner Profikarriere 53 Kämpfe bestritten, davon nur zwei nach Punkten verloren. Gegen den usbekischen Boxer Ruslan Chagayev verlor er 2007 seinen WBA-Weltmeistertitel in der Porsche-Arena in Stuttgart, 2009 den inzwischen zurückgewonnen Titel an den Briten David Haye.
Foto dpa/Frank Rumpenhorst
12 / 15
Reinhold Messner engagiert sich seit den 1980er-Jahren für Umweltschutz und wurde 1999 als parteiloser Kandidat für die Grünen Südtirols für fünf Jahre ins Europäische Parlament gewählt. Vom 20. Juli 1999 bis zum 19. Juli 2004 vertrat er dort die italienischen Grünen. Danach bewarb er sich für seine Wiederwahl bei den bayerischen Grünen, wurde dort aber nicht als Kandidat akzeptiert. Der heute 74-Jährige ist einer der bekanntesten Bergsteiger der Welt. Er hat gemeinsam mit Peter Habeler 1978 als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff erreicht und stand als Erster auf den Gipfeln aller vierzehn Achttausender (1970–1986), jeweils ohne Flaschensauerstoff.
Foto AFP/Franck Fife
13 / 15
Laura Flessel-Colovic wurde am 17. Mai 2017 in Frankreich zur Sportministerin in der Regierung von Premierminister Édouard Philippe ernannt. Die parteilose Flessel-Colovic teilte dann jedoch am 4. September 2018 überraschend ihren Rücktritt „aus persönlichen Gründen“ mit. Die 47-Jährige ehemalige Degenfechterin aus Guadeloupe ist mit fünf Medaillen die erfolgreichste französische Teilnehmerin bei Olympischen Spielen und gewann insgesamt zwölf Medaillen bei Weltmeisterschaften. Fünfmal war Flessel-Colovic Weltmeisterin, bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewann sie Gold im Einzel und mit der Mannschaft.
Foto dpa/Francis R. Malasic
14 / 15
Der philippinische Rekord-Boxweltmeister Manny Pacquiao übernimmt 2010 nach seinem Sieg bei den Kongresswahlen in Sarangani das Amt des Regierungschefs in der Provinz Sarangani. Nicht nur in seiner Heimat ist der 40-Jährige ein Star. Pacquiao ist der einzige Profiboxer in der Geschichte des Boxsports, der in sieben Gewichtsklassen anerkannter Box-Weltmeister wurde. Das US-Magazin Time nahm ihn 2009 erstmals in ihr Ranking der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten auf.
Foto Baumann
15 / 15
Qianhong Gotsch ist seit dem Jahr 2014 für die CDU gewählte Gemeinderätin in ihrem Wohnort Gärtringen, einer Gemeinde in der Nähe von Stuttgart. Die ehemalige chinesische Tischtennis-Meisterin kam 1991 nach Deutschland, wo sie eine Familie gründete und bis heute ihren Sport ausübt. Ihr erfolgreichstes Jahr war 2000, als sie erneut das Europe Top-12-Turnier gewann, wurde deutsche Meisterin und gewann Einzel-Gold und Team-Silber bei den Europameisterschaften.