Umbruch in der Fußball-Nationalmannschaft Was aus den Weltmeistern von 2014 geworden ist
Beim 2:2 im Freundschaftsspiel Deutschland gegen Argentinien am Mittwoch in Dortmund stand erstmals seit dem WM-Finale 2014 kein Nationalspieler mehr im Team, der in Brasilien vor fünf Jahren Weltmeister geworden war. In unserer Bildergalerie erfahren Sie, was aus den Champions von Rio geworden ist.
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Eine Momentaufnahme für die Ewigkeit: Mario Götze trifft im WM-Endspiel 2014 gegen Argentinien zum entscheidenden Tor.
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Manuel Neuer ist noch immer die Nummer eins der Nationalmannschaft, aber nicht völlig unumstritten. Die ganz großen Glanztaten sind vom Kapitän seltener zu sehen, Marc-Andre ter Stegen ist ein starker Konkurrent geworden.
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Roman Weidenfeller wurde ohne Einsatz Weltmeister, sein letztes Länderspiel absolvierte der Torhüter im Juni 2015 gegen Gibraltar. Weidenfeller beendete mit 37 Jahren seine Karriere 2018 bei Borussia Dortmund – er jobbt als TV-Experte bei RTL Nitro und als Gaststar im ZDF-Traumschiff.
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Ron-Robert Zieler blieb 2014 ebenfalls ohne Einsatz. Sein letztes Länderspiel absolvierte er vor fast vier Jahren, über Leicester City kam er zum VfB Stuttgart, wo er von 2017 bis 2019 zwei Jahre lang spielte. Im Sommer 2019 kehrte er zu seinem Heimatclub Hannover 96 zurück.
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Jerome Boateng war bis zur WM 2018 unbestrittener Teil der Nationalmannschaft, nach dem Desaster in Russland wurde er aussortiert. Auch beim FC Bayern steht der 31-Jährige auf der Abschussliste – ist aber noch nicht weg. Boateng käme sicher auch ohne Fußball zurecht, als Mode-Ikone mit eigenem Style-Magazin.
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Erik Durm war auch ein WM-Tourist, brachte es nie zum engeren Kreis des Nationalteams. Der Neuaufbaus. Der 27 Jahre alte Mittelfeldmann stieg in England mit Huddersfield Town ab, wechselte zu Eintracht Frankfurt.
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Matthias Ginter ist weiterhin ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw. Der 25-Jährige ist derzeit unverzichtbar bei Borussia Mönchengladbach.
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Kevin Großkreutz stürzte nach dem WM-Titel ziemlich tief. Nach einigen Skandälchen – darunter ein schmerzhafter Ausflug als Profi des VfB Stuttgart ins örtliche Rotlichtviertel – ist der 31-Jährige mittlerweile beim KFC Uerdingen in der dritten Liga gelandet. Sein Vertrag läuft bis Juni 2021.
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Benedikt Höwedes (re.) war auf dem Weg zum WM-Titel eine treue Seele – er verpasste keine Minute. Bei Schalke 04 wurde er danach aber nicht richtig glücklich, wurde als Kapitän abgesetzt, ging zu Juventus Turin, wo er oft verletzt war. Aktuell kickt der 31-Jährige bei Lokomotive Moskau, wo er Stammspieler ist.
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Mats Hummels war 2014 mehrfach der Turm in der Schlacht, war auch bei der WM 2018 noch als Innenverteidiger gesetzt. Danach aber wurden Geschwindigkeitsdefizite thematisiert, Joachim Löw sortierte ihn aus. Kehrte nach einem Gastspiel in München wieder zu Borussia Dortmund zurück.
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Per Mertesacker war der größte deutsche Nationalspieler. Und zwar mit 199,5 Zentimetern. Er trat nach dem WM-Triumph aus dem Nationalteam zurück und hielt nur noch für den FC Arsenal aus London die Knochen hin. Aufgrund hartnäckiger Knieprobleme trat er im Sommer 2018 zurück und leitet nun die Jugend-Akademie des FC Arsenal.
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Shkodran Mustafi tauchte als Profi von Sampdoria Genua aus dem Nichts bei der WM 2014 auf, in Erinnerung ist vor allem sein Tanz vor dem WM-Pokal in Rio. Seit 2016 ist der heute 27-Jährige beim FC Arsenal unter Vertrag, steht bei Trainer Unai Emery in dieser Runde aber auf dem Abstellgleis. Auch von Joachim Löw hat er anscheinend schon länger keinen Anruf mehr erhalten.
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Julian Draxler (re.) war 2014 die große deutsche Hoffnung und ist beim Confed Cup 2017 zum Anführer gereift. Er wechselte von Schalke erst nach Wolfsburg und dann zu Paris St. Germain, wo er sich mit den Weltstars Neymar und Kylian Mbappe arrangieren muss. Hat dort einen schweren Stand, Trainer Thomas Tuchel setzt nicht immer auf den 26-Jährigen.
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Sami Khedira (li.) war 2014 unumstrittene Stammkraft auf der Sechserposition, und Joachim Löws erstes „Umbruchsopfer“ nach der verkorksten WM 2018. Der ehemalige Profi des VfB Stuttgart spielt seit 2015 bei Juventus Turin, wo der Vertrag bis 2021 läuft. Der gebürtige Stuttgarter hat kürzlich einen Eingriff am Herzen gut überstanden.
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Christoph Kramer kam im WM-Finale unverhofft zum Einsatz – und fragte nach einem heftigen Zusammenprall den Schiedsrichter, ob es wirklich das WM-Finale sei. Nach 32 Minuten war für ihn das Finale vorbei. Wechselte von Borussia Mönchengladbach zu Bayer Leverkusen und später zurück. In Gladbach solide, aber mit 28 Jahren wahrscheinlich kein Mann für die Zukunft in der Nationalmannschaft mehr.
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Toni Kroos wechselte nach der WM 2014 vom FC Bayern zu Real Madrid, wo er dreimal Champions-League-Sieger wurde. Der 29-Jährige kann immer noch der Taktgeber einer Mannschaft sein, er zählt weiterhin zu den Größen im Nationalteam – und hat darüber hinaus sogar seinen eigenen Kinofilm.
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Philipp Lahm trat 2014 auf dem Höhepunkt der Karriere, für viele Experten kam dieser Schritt verfrüht. Beim FC Bayern spielte der langjährige Kapitän noch bis 2017 weiter. Mittlerweile ist aus dem Außenverteidiger ein Unternehmer (Sixtus-Werke, Schneekoppe) und TV-Experte geworden, zudem ist er Chef-Organisator des DFB für die EM 2024.
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Mesut Özil war bei Joachim Löw seit 2014 stets gesetzt – nach der WM 2018 war der Deutsch-Türke für viele der Sündenbock, weil er sich vorab mit dem türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan hatte fotografieren lassen. Löws Lieblingsschüler trat im Juli 2018 via Twitter mit großem Knall und einer Generalabrechnung aus dem Nationalteam zurück. Mittlerweile ist der 30-Jährige auch bei FC Arsenal umstritten.
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Bastian Schweinsteiger machte im WM-Finale das Spiel des Lebens, Joachim Löw bezeichnete den Münchner als „einen der größten Fußballer, die Deutschland je hatte“. Danach ging es mit Schweini bergab. 2015 beim FC Bayern aussortiert, wechselte er zu Manchester United, als er dort überflüssig wurde, schloss er sich 2017 Chicago Fire in den USA an – wo er nun seine Karriere beendete. Beim DFB stehen dem 35-Jährigen viele Türen offen.
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Mario Götze war mit seinem entscheidenden Treffer der Held des WM-Finals. Doch der damals 22-Jährige hatte Probleme mit dem Ruhm und den Erwartungen, die an ihn geknüpft waren – auch wegen einer Stoffwechselerkrankung. Kehrte 2016 nach drei Jahren beim FC Bayern reumütig zu Borussia Dortmund zurück. Nicht für die WM 2018 nominiert, einem Comeback steht aber grundsätzlich nichts im Weg.
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Miroslav Klose trat nach dem Titel als WM-Rekordtorschütze aus dem Nationalteam zurück, spielte danach noch bis 2016 für Lazio Rom. Der heute 41-Jährige gehörte 2018 zu Bundestrainer Löws erweitertem Trainerstab. Seit 2018 ist Klose Trainer der U 17 des FC Bayern.
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Thomas Müller machte sein 100. Länderspiel gegen die Niederlande im November 2018 – und das wird wahrscheinlich sein letztes gewesen sein. Der Münchner war lange unverzichtbar als umtriebiger Unruheherd, doch der WM-Torschützenkönig von 2010 wurde vom Bundestrainer im Januar wie Hummels und Boateng rasiert. Auch beim FC Bayern sitzt der 30-Jährige häufiger auf der Bank als ihm lieb ist.
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Lukas Podolski war der Stimmungsonkel im Campo Bahia in Brasilien 2014. Nach dem Titel tingelte der Kölsche Jung durch die Welt, vom FC Arsenal ging es zu Inter Mailand, von dort zu Galatasaray Istanbul und schließlich nach Vissel Kobe nach Japan, wo Podolski seit 2017 kickt. Traf zum Abschied aus der Nationalmannschaft 2017 gegen England mit einem Tor, das später zum Tor des Jahres gewählt wurde. Der 34-Jährige besitzt in Köln eine Dönerbude und zwei Eisläden.
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André Schürrle fand nach dem Titel sein Glück nicht. Erst kehrte er vom FC Chelsea nach Deutschland zum VfL Wolfsburg zurück, 2016 ging’s zu Borussia Dortmund, er wurde ausgeliehen an den FC Fulham, beim BVB nicht mehr gebraucht und im Sommer 2019 unterschrieb der 28-Jährige schließlich bei Spartak Moskau. Das Nationalteam ist für Schürrle wahrscheinlich so weit entfernt wie Moskau von seiner Geburtsstadt Ludwigshafen/Rhein.