Ursula von der Leyens Wunschteam Das sind die neuen EU-Kommissare
Die EU-Kommission gleicht der Regierung Europas. Jeder Mitgliedsstaat darf einen Kommissar entsenden. Unsere Bilderstrecke zeigt das neue Team der künftigen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
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Deutschland: Die Christdemokratin Ursula von der Leyen war die Überraschungskandidatin der EU-Staats- und Regierungschefs und wurde Mitte Juli vom EU-Parlament mit knapper Mehrheit gewählt. In Deutschland war die in Brüssel geborene und mehrsprachige Mutter von sieben Kindern unter anderem Familien-, Sozial- und Verteidigungsministerin. Klicken Sie sich durch die neue Kommission
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Dänemark: Die Liberale Margrethe Vestager wollte selbst Kommissionspräsidentin werden – und bekommt nun als „exekutive Vizepräsidentin“ eine besondere Stellung. Sie soll zuständig für Digitales sein und sich zusätzlich weiter um das Thema Wettbewerb kümmern. Als Wettbewerbskommissarin in der bisherigen Kommission hatte sich die resolute Dänin unter anderem Google, Facebook und Amazon vorgeknöpft. In Dänemark war die studierte Ökonomin vorher Bildungs-, Wirtschafts- und Innenministerin.
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Niederlande: Der ehemalige niederländische Außenminister Frans Timmermans wollte ebenfalls selbst Kommissionschef werden. In der neuen Kommission soll er für den Bereich Klima und Umweltschutz zuständig sein. Er gehört auch schon der aktuellen EU-Kommission an – derzeit ist er zuständig für Nachhaltigkeit und Rechtsstaatlichkeit. Timmermans ist schon seit 2014 Erster Vizepräsident der Kommission. Die besonders wichtige Rolle soll er behalten, auf Augenhöhe mit Vestager. Der Diplomat spricht sieben Sprachen.
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Lettland: Christdemokrat Valdis Dombrovskis ist seit 2014 einer der Kommissionsvizepräsidenten, zuständig für den Euro. Vorher war er von 2009 bis 2013 lettischer Regierungschef. Staatschef Egils Levits lobt seinen Kandidaten. „Ich glaube, er hat eine sehr konstruktive Rolle in den letzten fünf Jahren in seinem Amt gespielt, insbesondere bei der Überwindung der Eurokrise“, sagte Levits.
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Tschechien: Vera Jourova ist EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung. Sie setzte sie sich unter anderem für strengere Regeln für Technologieriesen wie Facebook und Airbnb ein. Jourova ist Mitbegründerin der populistischen Partei ANO von Ministerpräsidenten Andrej Babis, die zur liberalen Fraktion im EU-Parlament gehört. Babis selbst wird EU-Subventionsbetrug vorgeworfen.
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Spanien: Josep Borrell stammt aus den spanischen Pyrenäen. Der Sozialist wird EU-Außenbeauftragter und ebenfalls Vizepräsident der EU-Kommission – das hatten die EU-Staaten bereits entschieden. Der Ökonom ist seit Juni 2018 spanischer Außenminister. Zuvor hatte er seit Ende der 1970er Jahre diverse Regierungsposten und war von 2004 bis 2007 Präsident des EU-Parlaments.
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Slowakei: Maroš Šefčovič ist seit 2009 Mitglied der EU-Kommission und seit 2010 einer ihrer Vizepräsidenten. Zuletzt war er für die Energieunion zuständig. Der Jurist mit langjähriger diplomatischer Erfahrung ist formell parteilos, steht aber den Sozialdemokraten nahe. Diese nominierten ihn 2019 für die slowakische Präsidentenwahl, bei der er aber nur Zweiter wurde.
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Kroatien: Dubravka Šuica sitzt bereits seit sechs Jahren im EU-Parlament, nun soll sie in der Kommission Vizepräsidentin werden und das Gebiet Demokratie und Demografie übernehmen. Vor ihrer EU-Karriere war sie Bürgermeisterin von Dubrovnik.
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Griechenland: Der Jurist Margaritis Schinas soll Vizepräsident der EU-Kommission werden und „schützen, was Europa ausmacht“ – zum Beispiel das Prinzip der Gleichheit und Diversität. Zudem soll er die geplanten Projekte in der Migrationspolitik koordinieren. Schinas ist seit 1990 Karrierebeamter bei der EU-Kommission – unterbrochen von 2007 bis 2009 durch ein Mandat als EU-Abgeordneter der konservativen Partei Nea Dimokratia. 2014 wurde er Chefsprecher von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
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Schweden: Die Sozialdemokratin Ylva Johansson soll Kommissarin für Inneres werden. Sie war bisher Arbeitsmarktministerin, hatte vorher aber auch schon andere Ministerämter. Nach ihrem Lehramtsstudium in Lund arbeitete sie früher als Mathe-, Physik- und Chemielehrerin.
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Portugal: Elisa Ferreira soll Kommissarin für Kohäsion und Reformen werden. Sie war zuletzt Vize-Gouverneurin der portugiesischen Zentralbank. Die Sozialistin war in den 1990er Jahren unter anderem Umweltministerin, später war sie Abgeordnete im nationalen und im EU-Parlament.
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Luxemburg: Der Sozialdemokrat Nicolas Schmit soll Kommissar für Arbeitsplätze werden. Er war Luxemburgs Botschafter bei der EU und von 2009 bis 2018 Arbeitsminister. Im Mai 2019 wurde er ins Europaparlament gewählt. Schmit hätte schon 2014 EU-Kommissar werden sollen, musste aber wegen Junckers Ernennung zum Kommissionspräsidenten verzichten.
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Ungarn: László Trócsányi soll Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung werden. Er ist von der rechtspopulistischen Fidesz-Partei war bis Juni Ungarns Justizminister und ist seither EU-Abgeordneter. Zuvor war der Jura-Professor zeitweise Botschafter in Brüssel und Paris und Verfassungsrichter. Er trug umstrittene und inzwischen gestoppte Justizreformen der Regierung Viktor Orban mit. Im Europaparlament hört man Zweifel an seiner Bestätigung.
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Malta: Helena Dalli soll sich in der neuen Kommission mit dem Thema Gleichstellung beschäftigen. Sie ist langjährige Abgeordnete im Parlament des Inselstaates. Von 2013 bis 2017 war die promovierte Soziologin Sozial- und Verbraucherschutzministerin, danach Ministerin für EU-Angelegenheiten und Gleichberechtigung.
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Irland: Der Christdemokrat Phil Hogan ist ebenfalls kein unbekanntes Gesicht in Kommissionskreisen. Er ist seit 2014 EU-Agrarkommissar. Nun soll er Kommissar für Handel werden. Anfang der 1980er Jahre hatte der Ökonom vorübergehend den Bauernhof seiner Familie geführt, bevor er Parlamentsabgeordneter und später unter anderem Umweltminister wurde.
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Estland: Kadri Simson soll Energiekommissarin werden. Die frühere Wirtschaftsministerin von der linksgerichteten Zentrumspartei ist Wunschkandidatin von Regierungschef Jüri Ratas. Der bisherige estnische Vertreter Andrus Ansip war Vizepräsident der Kommission, zuständig für den digitalen Binnenmarkt.
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Belgien: Der Liberale Didier Reynders soll Justizkommissar werden. Er ist seit 2011 belgischer Außenminister. Zuvor war er viele Jahre Finanzminister und Vize-Premier. Bereits 2014 war er als belgischer EU-Kommissar im Gespräch, doch erhielt die Christdemokratin Marianne Thyssen den Vorzug. Zuletzt sondierte Reynders im Auftrag des belgischen Königs für eine mögliche neue Regierung nach der Parlamentswahl vom Mai.
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Slowenien: Der Karrierediplomat Janez Lenarcic soll Kommissar für Krisenmanagement werden. Er war nicht nur Botschafter seines Landes bei der EU, sondern auch Vertreter bei der OSZE und den Vereinten Nationen. Zwischendurch war er Berater des Außenministeriums und der Regierung.
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Finnland: Jutta Urpilainen soll Kommissarin für internationale Partnerschaften werden. Sie war früher Vorsitzende der finnischen Sozialdemokraten und Finanzministerin. Doch musste die studierte Pädagogin die Parteiführung 2014 an den heutigen Ministerpräsidenten Antti Rinne abgeben.
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Zypern: Die Konservative Stella Kyriakidou soll Gesundheitskommissarin werden. Sie ist langjährige Parlamentsabgeordnete, zwischen 2017 und 2018 war sie auch Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Die Kinderpsychologin gilt als Vertraute von Präsident Nikos Anastasiades, der ihr den Vorzug vor dem bisherigen zyprischen EU-Kommissar Christos Stylianides gab.
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Polen: Janusz Wojciechowski sollals Kommissar den Bereich Landwirtschaft übernehmen. Er gehört zur rechtskonservativen Regierungspartei PiS. Er war ursprünglich Richter und leitete lange den polnischen Rechnungshof, bevor er 2004 EU-Abgeordneter wurde. Wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Reisekostenabrechnungen während seiner Zeit im Europaparlament ermittelt die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf gegen ihn.
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Rumänien: Rovana Plumb soll Verkehrskommissarin werden. Sie ist Vizepräsidentin der in Rumänien regierenden Sozialdemokratischen Partei. Sie war von 2009 bis 2012 EU-Abgeordnete und danach bis April 2019 Ministerin in verschiedenen Ressorts. Im September 2017 erhob die Staatsanwaltschaft gegen sie den Vorwurf des Amtsmissbrauchs. Die Ermittlungen laufen.
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Italien: Der Sozialdemokrat Paolo Gentiloni soll Wirtschaftskommissar werden. Er war in Italien mehrfach Minister und schließlich von Ende 2016 bis 2018 Regierungschef. Nach dem Start der Populistenkoalition in Rom blieb er bis zum erneuten Regierungswechsel Abgeordneter der Partei PD. Der Römer hat Politikwissenschaften studiert.
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Litauen: Virginijus Sinkevicius soll Kommissar für Umwelt und Ozeane werden. Er ist vom Bund der Bauern und Grünen und ist der jüngste Minister in der Geschichte seines Heimatlandes. Seit 2017 ist er zuständig für Wirtschaft und Innovation. Nun soll der Ökonom und Jurist auch jüngstes Mitglied der EU-Kommission werden. Seine Partei steht den europäischen Grünen nahe, ist aber eher in der politischen Mitte angesiedelt. Mit 28 Jahren ist er das jüngste Mitglied in der geplanten neuen EU-Kommission.
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Bulgarien: Marija Gabriel soll Kommissarin für Innovation und Jugend werden. Die heute 40-Jährige ist seit Juli 2017 als jüngstes Mitglied der EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker für das Ressort Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständig. Zuvor war die Philologin von 2009 bis 2017 Europaabgeordnete. Gabriel gehört zur in Sofia regierenden bürgerlichen Partei GERB.
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Österreich: Johannes Hahn soll Kommissar für Haushalt und Verwaltung werden. Er ist schon seit zehn Jahren EU-Kommissar, zuletzt zuständig für Nachbarschafts- und Erweiterungspolitik mit Blick auf den Westbalkan. Der Politiker der konservativen ÖVP war vor der Brüsseler Zeit Wissenschaftsminister. Früher war er unter anderem bei einem Glücksspielkonzern tätig.
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Frankreich: Die Liberale Sylvie Goulard soll Kommissarin für den Binnenmarkt werden. Sie war zuletzt Vizegouverneurin der französischen Zentralbank und vorher lange EU-Abgeordnete. 2017 machte Staatschef Emmanuel Macron sie zur Verteidigungsministerin, doch trat Goulard wegen Vorwürfen der Scheinbeschäftigung gegen die Partei Mouvement démocrate nach nur einem Monat zurück. Gegen sie wird noch ermittelt.