Die zehn Exponate für die Freiluftausstellung „Köpfe am Korber Kopf“ stehen nun fest. Die Besucher erwartet bei dieser elften Auflage viel abstrakte Kunst zum Thema Kopf.

Korb - Ein „bisschen spröde“ seien sie schon, sagt der Korber Künstler und Kurator der Freiluft-Skulpturenschau „Köpfe am Korber Kopf“ über einige der Werke, die vom ersten Maiwochenende an wieder hoch oben am Hausberg der Gemeinde, dem Korber Kopf, ausgestellt werden. Die hochkarätigen, teils abstrakten Arbeiten rund um das Thema Kopf, sagt Messer, „lassen sich wohl für manchen Besucher nicht so einfach erschließen“. Zum Beispiel Jörg Bachs stählerner „Zankapfel“, Winni Schaaks „Kopfkarton“, oder Barbara Haims „Kubus“ aus Säulenbasalt, die allesamt wenig der üblichen Darstellung eines Kopfes ähneln.

 

Fachkundige Führerinnen

Und doch muss sich kein Besucher die Zähne am Cortenstahl- oder am Basalt-Kunstwerk ausbeißen. Denn wie in jedem Jahr gibt es auch bei der mittlerweile elften Runde der jährlich neu aufgelegten Skulpturenschau unter freiem Himmel die Möglichkeit, mithilfe von fachkundigen Führern, zu denen Annemarie Luithardt und Messers Frau Ruth gehören, ein wenig tiefer in die Materie einzusteigen. Um zu verstehen, was sich auf den ersten oder zweiten Blick nicht erschließt. Regelmäßige Besucher des Skulpturen-Rundgangs, der im Jahr 2007 erstmals aufgebaut wurde, dürften dank der im Lauf der Jahre rund 100 gezeigten Kunstwerke mittlerweile ohnehin einige Übung mit abstrakter Kunst haben.

Auf der Suche nach Exponaten sind Ruth und Guido Messer ganz schön herumgekommen. „Wir waren von Lübeck bis Asti im Piemont unterwegs“, erzählt Ruth Messer. Dort haben die Messers beim Künstler Martin Matschke zwei „Pflasterkopffiguren“ aus Bronze für die anstehende Schau reserviert. „Die Skulpturen sind komplett eingewachsen, man muss sie erst aus einem Dickicht befreien“, so Ruth Messer.

Künstler verlangen kein Honorar

Wie in den Vorjahren stellen die Kunstschaffenden ihre Werke kostenlos für ein Jahr zur Verfügung. Die von der Gemeinde bereit gestellten 25 000 Euro fließen in die Versicherung und den Transport der teils schwergewichtigen oder sperrigen Kunstwerke. Einige Sponsoren steuern Geld bei, darunter das Land. Dennoch ist die Skulpturenschau laut dem Bürgermeister Jochen Müller nur machbar dank der ehrenamtlichen Arbeit, die das Ehepaar Messer sowie Annemarie Luithardt, Manfred Plocher und die Kunsthistorikerin Ute Schönfeld-Dörrfuß leisten.

Entsprechend des Konzepts des Kuratorenpaars Messer sind sieben Standorte für die Arbeiten professioneller Künstler, drei für Vereine, Gruppen oder Schulklassen reserviert. Zwei der Profis leben im Rems-Murr-Kreis: Guido Messer arbeitet derzeit an der eisernen Skulptur „La lingua – Die Zunge“. Der Backnanger Gregor Oehmann, besser bekannt als Professor Pröpstl vom gleichnamigen Puppentheater, fertigt aktuell eine Skulptur namens „Himmelwärts“ aus einem neun Meter hohen Eichenstamm: an dessen Fuß sitzt ein Frauenkopf, aus dem sich eine ausufernde Frisur meterhoch nach oben schlängelt. Der in Althütte lebende Künstler Jo Nagel wird hingegen mit Korber Bürgern und Geflüchteten ein Kunstwerk mit vielen Gesichtern aus Porenbeton erschaffen.