Der Deutsche Alpenverein feiert sein 150-jähriges Bestehen. Er hat Millionen von Menschen für die Berge begeistert – und wird nun eines Problems nicht mehr Herr, das ihn seit den Anfängen begleitet. Es nennt sich „Übertourismus“.

München - Als die 36 Herren im Münchner Gasthaus Zur Blauen Traube zusammentraten – im Mai 1869 war das –, da grassierte das Alpenvereinsfieber anderswo schon viel länger. Die Schweiz hatte einen, Großbritannien (!) auch, und der Österreichische Alpenverein begann sich aufgrund interner Querelen sogar schon wieder zu zerlegen. Die frisch gegründete Münchner Section aber ließ die Bergbegeisterung in Deutschland regelrecht explodieren. Dem Aufruf aus der Blauen Traube gemäß gründete sich schon drei Wochen später ein Alpenverein in Leipzig, noch im selben Jahr folgten Frankfurt, Heidelberg, Berlin, Karlsruhe, nur um Beispiele aus dem „Flachland“ zu nennen. Und jetzt, am Wochenende, feiert der solcherart entstandene Deutsche Alpenverein in München seinen 150. Geburtstag.