Das Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga bleibt spannend. Erstmals seit Ende der Corona-Pause feierte alle Spitzenclubs Erfolge. Hinter dem souveränen Tabellenführer Bielefeld wahrten drei Teams ihre Chance.

Düsseldorf - Stabiler Tabellenführer, siegreiche Verfolger. Die Topclubs der 2. Fußball-Bundesliga haben ihre Aufstiegschance im Gleichschritt gewahrt. Einen Tag nach dem am Ende glücklichen 2:1 (1:0) von Spitzenreiter Arminia Bielefeld bei Holstein Kiel hielten sich auch Stuttgart und Hamburg schadlos. Die Schwaben behaupteten am Sonntag mit einem 2:0 (1:0) bei den erst am Pfingstwochenende in den Spielbetrieb zurückgekehrten Dresdnern Rang zwei. Die Norddeutschen bleiben nach dem hart erkämpften 3:2 (2:1) über Wehen Wiesbaden Dritter.

 

Alle Hoffnungen der Verfolger auf einen Patzer des Liga-Primus erwiesen sich erneut als Wunschdenken. Nach dem Last-Minute-Sieg der seit nunmehr zehn Spielen ungeschlagenen Bielefelder in Kiel, für den Sven Schipplock erst in der Nachspielzeit sorgte, liegen die Ostwestfalen bei noch einem Spiel Rückstand komfortable sieben Punkte vor dem Dritten HSV. „Das war ein großer und wichtiger Schritt heute. Wir haben es noch nicht geschafft, aber wir sind auf einem guten Weg“, meinte Matchwinner Schipplock nach seinem ersten Punktspieltreffer für Bielefeld.

Erster Verfolger der Arminia bleiben die Stuttgarter. Drei Tage nach dem wichtigen 3:2 über den HSV nahmen sie die nächste Hürde. Den verdienten, aber glanzlosen Erfolg in Dresden stellten Hamadi Al Ghaddioui (18.) und Darko Churlinov (88.) sicher. VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo war sichtlich erleichtert: „Nach dem 1:0 sind wir einen Tick zu viel in den Verwaltungsmodus gekommen. Am Ende der Englischen Woche bin ich aber zufrieden mit einem dreckigen 2:0.“

Ungleich schwerer taten sich die Hamburger. Dank der Treffer von David Kinsombi (14./76.) und Joel Pohjanpalo (27.) feierte das Team von Trainer Dieter Hecking den ersten Sieg im vierten Spiel nach Ende der Corona-Pause und liegt bei zwei Zählern Rückstand weiter in Schlagdistanz zum VfB. „Man hat uns vorgeworfen, dass wir in Schönheit sterben. Heute gewinnen wir das Spiel vielleicht ein bisschen schmutziger. Im Endeffekt nehmen wir lieber die drei Punkte, als schönen Fußball zu spielen“, kommentierte Doppel-Torschütze Kinsombi.

Heidenheim wahrt Minimalchance

Aber auch Heidenheim wahrte seine Minimalchance. Dank des 3:0 über Erzgebirge Aue nach einem Eigentor von Calogero Rizzuto (48.) und den Treffern von Konstantin Kerschbaumer (58.) und Stefan Schimmer (87.) kann der Tabellenvierte bei nur einem Punkt Rückstand auf den HSV weiter hoffen.

Im Abstiegskampf musste Dresden bei seinem verspäteten Re-Start zum Ende der 84-tägigen Corona-Pause einen Rückschlag hinnehmen. Nach zweiwöchiger Quarantäne, die aufgrund positiver Corona-Tests verhängt worden war, erwies sich der Zweite aus Stuttgart für das Schlusslicht als eine Nummer zu groß. „Wir wussten nicht so recht, wo wir stehen. Dafür haben wir es richtig gut gemacht“, sagte Trainer Markus Kauczinski. Trotz der Niederlage bleibt er zuversichtlich: „Wir jammern nicht, wir nehmen es in die Hand. Wir müssen vier Spiele gewinnen, und wenn es die letzten vier sind, ist es mir auch egal.“

Mit dem 1. FC Nürnberg muss ein weiterer Traditionsclub um den Klassenverbleib bangen. Beim 0:0 gegen Bochum blieb das Team von Trainer Jens Keller zum fünften Mal in Serie ohne Sieg. Dagegen ist der Karlsruher SC seit nunmehr vier Partien unbesiegt, bleibt nach dem 1:1 (0:0) gegen den FC St. Pauli aber auf dem Relegationsrang. Ein großer Sprung nach vorn gelang dagegen dem seit nunmehr drei Spielen unbesiegten SV Sandhausen mit dem 3:1 (0:0) gegen Hannover.