Der 11. September löste in den USA ein überbordendes Wir-Gefühl aus. Heute ist davon wenig übrig. Ein Blick in die Psyche einer gespaltenen und kriegsmüden Nation.

Sport: David Scheu (dsc)

Stuttgart - In einer einzigen Rede spiegelte sich das Seelenleben eines ganzen Landes. Neun Tage waren seit den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon vergangen, als US-Präsident George W. Bush in den Abendstunden des 20. Septembers 2001 vor den Kongress trat. Die Bilder der einstürzenden Zwillingstürme prägten die Emotionen noch immer, jedoch war die Schockstarre inzwischen einer wütenden Entschlossenheit gewichen. Jetzt sollte der Präsident Klarheit in die Frage nach dem künftigen Kurs bringen – und die Nation hing an seinen Lippen.